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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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an den herrlichen Sonnenschein, der auf dem tiefblauen Wasser glitzerte, an die feinen Sandstrände, an denen die sanften Wellen leckten, und an die köstlichen, süßen Früchte, die immer reif waren. Er vermisste seinen guten Freund Olni-olo, der ihn dort immer wie ein Familienmitglied willkommen hieß und in sein Haus einlud – eigentlich eine Hütte auf Stelzen in einer ruhigen Bucht. Er hatte fünf Frauen und Dutzende von Kindern. Stevic erinnerte sich an all die Kinder, die immer über den Sand auf ihn zustürmten,
weil sie wussten, dass er ihnen Süßigkeiten mitbrachte, und dann folgten Umarmungen und Gelächter unter der tropischen Sonne.
    Aaahhh, der Sonnenschein …
    Jemand hämmerte gegen die Vordertür und riss Stevic aus seinen Träumereien über milde Inseltage. Welcher Narr ist bei diesem Sturm draußen?, wunderte er sich, als er von seinem Sessel aufstand und sein Büro verließ, um in der Eingangshalle nachzusehen. Sein Butler, der stets effiziente Artos, fegte an ihm vorbei und riss die Tür auf.
    Schnee peitschte in einem bitterkalten Windstoß herein. Aus dem Sturm schälte sich eine weiße Gestalt wie ein mythischer Frostgeist und schritt über die Schwelle. Stevic half Artos, die schwere Tür wieder gegen den Wind zuzustemmen.
    Puh, dachte er, als sie es geschafft hatten. Er wandte sich dem Besucher zu, der ein Paar Satteltaschen auf den Boden gestellt hatte und anfing, sich den Schnee abzuklopfen. Es war eine gewaltige Menge Schnee, aber bald erkannte Stevic darunter die grüne Farbe der Reiter.
    »Karigan?«
    Die Gestalt wandte sich zu ihm und warf ihre Kapuze zurück. »Vater!« Sie rannte auf ihn zu und hielt nur an, um aus ihrem schneetriefenden Überzieher zu schlüpfen und ihn Artos zu geben. Obwohl Stevic sie in den Armen hielt, konnte er kaum glauben, dass sie da war.
    »Was machst du …«, begann er, aber in diesem Moment strömten seine vier Schwestern in die Halle, die Stimmen überschwänglich vor Überraschung, Freude und Besorgnis. Sie überschütteten Karigan mit Fragen, ohne ihr die geringste Chance zum Antworten zu geben. Genauso schnell wie sie sich in Stevics Arme geworfen hatte, ließ sie ihn wieder los, umarmte ihre Tanten und küsste ihnen die Wangen.
    »Artos!«, fuhr Stace den Butler an. »Um Himmels willen,
Mann, stehen Sie nicht da wie ein Ölgötze. Gehen Sie zu Elaine und sagen Sie ihr, sie soll für Karigan ein Bad vorbereiten. Sie ist ja ein Eiszapfen!«
    Artos gehorchte auf der Stelle.
    »Mädchen, was in aller Welt hast du draußen in diesem Sturm gemacht?«, frage Gretta vorwurfsvoll.
    »Ich dachte, ich könnte ihn überholen.« Karigans Antwort wurde von all ihren Tanten mit missbilligendem Zungenschnalzen quittiert.
    »Du bist genauso verrückt wie dein Vater«, sagte Tory.
    »Einen Moment mal …«, begann Stevic.
    »Ich sage der Köchin, sie soll eine Gans vorbereiten«, verkündete Brini und eilte geschäftig in Richtung Küche.
    Stevic sah hilflos zu, wie Stace, Gretta und Tory sich Karigans bemächtigten und sie zur Treppe schoben.
    »Du brauchst trockene Kleidung, Mädchen«, sagte Gretta.
    »Und Hausschuhe«, fügte Tory hinzu.
    Stevic kratzte sich hilflos am Kopf, als seine Tochter und seine Schwestern die Treppe hinauf verschwanden. »Bei Breyans Gold«, murmelte er.
    Er stand einige Augenblicke lang allein in der Halle, immer noch von der unerwarteten Ankunft seiner Tochter überwältigt. Nur die Pfützen des geschmolzenen Schnees und die Satteltaschen bezeugten, dass Karigan tatsächlich durch die Tür getreten war. Er erwog, sich zu zwicken, um sich davon zu überzeugen, dass es kein Traum gewesen war. Sie hatte sich in seinen Armen wirklich genug angefühlt … Normalerweise kündigte sie sich an, wenn sie einen Besuch plante. Entweder war ihre Nachricht aus irgendeinem Grund nicht angekommen, oder sie hatte hier einen Auftrag zu erfüllen.
    Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, was seine Tochter so weit weg von zu Hause in Sacor-Stadt eigentlich machte, denn sie schrieb kaum, und wenn, dann waren es oft nur ein paar
Worte, mit denen sie ihm versicherte, dass es ihr gut ging und der König sie auf Trab hielt.
    Er zweifelte nicht daran, dass ihre Pflichten anstrengend waren, aber vage, beschwichtigende Worte, dass alles in Ordnung sei, erregten lediglich sein Misstrauen.
    Er beschloss, sich nützlich zu machen, und nahm Karigans Satteltaschen. Er trug sie nach oben und ließ sie vor ihrer Schlafkammer stehen. Durch die Tür drangen die

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