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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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leidest. Du musst wieder aufs Pferd steigen und es noch einmal probieren. Das Leben ist zu kurz, um ohne Liebe auszukommen.«
    Ich wusste, dass sie seit fünfzehn Jahren glücklich verheiratet war. Ihr Ehemann war ein liebenswürdiger Mann mit schütterem Haar, der sie geradezu anbetete. Jeden Abend nach dem Kurs sagte er ihr, dass sie fantastisch aussähe und allmählich so dünn würde, dass er sie von der Seite gar nicht mehr sehen könnte. Dann gab er ihr einen Kuss auf die feuchten braunen Locken und öffnete die Autotür für sie. Wenn also jemand Experte in Liebesdingen war, dann wohl Jennifer.
    Ich dachte über ihre Worte nach. Ich wusste, dass sie recht hatte. Aber wie macht man das seinem Herzen klar?
    Jennifer lächelte mitfühlend, packte ihre Sachen zusammen und tätschelte meine Schulter. »Bis nächste Woche, Kelsey.«
    Ich winkte ihnen nach, als sie davonfuhren, und starrte ein paar Minuten gedankenverloren auf die schwarze leere Straße hinaus. Erst als ich mich umdrehte, um meine Sachen zu holen, fiel mir auf, dass schon alle fort waren. Li stand an der Eingangstür und wartete geduldig, dass ich ging und er absperren konnte.
    »Sorry, Li. Ich hab gar nicht gemerkt, wie spät es schon ist.«
    Er grinste mich an. »Kein Problem.«
    In dem Augenblick, als ich in meinen Wagen steigen wollte, rief er: »Hey, Kelsey, warte!« Er kam zu meiner Tür gerannt, und ich kurbelte das Fenster herunter. »Ich wollte dich zu einem Spieleabend einladen. An Halloween treffen sich ein paar Freunde von mir, um Die Siedler von Catan zu spielen. Es gibt auch leckeres Essen. Meine Oma kocht leidenschaftlich gern. Hast du Lust?
    »Hmmm.« Ich hatte Halloween nichts vor. Ich wusste, dass keine Kids bei mir zu Hause klingeln würden, weil ich viel zu abgelegen wohnte. Zu Mike und Sarah rüberzufahren, war auch keine gute Alternative. Die Kinder aus der Nachbarschaft mieden ihr Haus, weil sie zuckerfreie Snacks verteilten und die Eltern belehrten, dass ein Übermaß an Süßigkeiten schädlich wäre.
    Li stand immer noch da und wartete auf eine Antwort, weshalb ich spontan sagte: »Sicher, klingt lustig.«
    Er lächelte. »Super! Bis dann!«
    Ich fuhr mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Dort angekommen, warf ich meine Tasche aufs Sofa und holte eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank. Ich ging nach oben, öffnete die Balkontür in meinem Schlafzimmer und setzte mich in einen Liegestuhl. Ich lehnte den Kopf zurück und starrte zu den Sternen empor.
    Drei Verabredungen. Ich hatte drei Verabredungen in zwei Wochen und freute mich auf keine einzige. Mit mir war definitiv etwas nicht in Ordnung.

3
    D at e s
    DATE 1
    Ich konnte kaum glauben, dass mein Date mit Artie schon heute sein sollte. Ich fuhr zum Campus, parkte und blieb eine Weile im Auto sitzen. Eigentlich wollte ich über haupt nicht mit Artie ausgehen. Seine Hartnäckigkeit hatte Erfolg gezeigt, und mich beschlich das Gefühl, als hätte er diese Taktik nicht zum ersten Mal eingesetzt.
    Schicksalsergeben und entschlossen, die Sache schnell hin ter mich zu bringen, machte ich mich zum Sprachlabor auf. Artie wartete mit einem braunen Päckchen unterm Arm und blickte auf die Uhr. Ich ging zu ihm, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    »Hi, Kelsey. Wir sind spät dran«, sagte er und lief hastig vor mir her den Gang hinunter. »Ich muss zuerst noch ein Päckchen für eine Freundin zur Post bringen.«
    Er war nicht nur breit, er war auch groß, und seine Beine waren viel länger als meine. Ich musste regelrecht laufen, um ihn einzuholen. Artie marschierte über den Parkplatz und bog in einen Gehweg, der zur Stadt führte.
    »Äh, sollen wir nicht lieber dein Auto nehmen?«, fragte ich. »Zur Post sind es eineinhalb Meilen.«
    »O nein. Ich habe kein Auto. Ist viel zu teuer.«
    Nur gut, dass ich meine Turnschuhe angezogen habe, dachte ich.
    Artie ging schweigend und steif vorneweg. Anscheinend lag es in meiner Verantwortung, ein Gespräch anzufangen. »Nun … für wen ist das Päckchen?«
    »Für meine Ex-Freundin von der Highschool. Sie besucht ein anderes College, und ich will den Kontakt nicht abreißen lassen. Sie hat ständig Dates, genauso wie ich«, prahlte Artie. »Ich gehe mit vielen Mädchen aus. Du solltest meinen Terminkalender sehen. Bin die nächsten Jahre ausgebucht.«
    Es war der längste Spaziergang meines Lebens. Ich redete mir ein, ich würde durch den indischen Dschungel wandern, aber es war viel zu kalt. Der Himmel war dunkel und trüb, und ein

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