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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Gleichgewicht hielten. Genau im selben Moment hörten wir ein metallenes Kreischen über uns. Ein Eisenvogel war uns auf den Fersen.
    Kishan hob meinen linken Arm. Wir scherten scharf nach rechts aus und gewannen an Fahrt. Der Vogel ließ sich nicht abschütteln. Dann hob Kishan unsere rechten Arme, und wir glitten nach links. Der Vogel war jetzt genau über uns.
    »Halt dich fest, Kells!«, schrie Kishan.
    Er drückte unsere Arme an die Seiten und zog den Kopf ein. Wir schossen wie eine Kugel nach unten. Der Vogel legte die Flügel an und stürzte mit uns in die Tiefe.
    »Ich werde uns umdrehen! Versuch, ihn mit deinem Blitzstrahl zu treffen! Bereit?«
    Ich nickte, und Kishan drehte uns in der Luft. Unsere Rücken zeigten nun zum Boden, und ich hatte einen beeindruckenden Ausblick auf den Bauch des Vogels. Rasch feuerte ich mehrere Blitze ab, verfehlte das Auge, traf aber in den Schnabel. Dem Vogel gefiel das überhaupt nicht, und er flatterte laut kreischend davon.
    »Festhalten!«
    Kishan drehte uns wieder um hundertachtzig Grad und brachte uns ins Gleichgewicht. Dann zog an er der Reißleine, und ich hörte das quietschende Surren von Stoff. Mit einem Ratsch öffnete sich der Fallschirm und füllte sich mit Luft. Kishans Griff um meine Taille verstärkte sich, als uns der Luftwiderstand in die Höhe katapultierte und unsere Fallgeschwindigkeit drastisch verlangsamte. Dann ließ er mich los und nahm die Steuerschlaufen, um uns zu navigieren.
    »Lande zwischen den beiden Bergen dort«, rief ich.
    Ein schreckliches Krächzen über uns bedeutete, dass die Vögel uns gefunden hatten. Drei von ihnen umkreisten uns, versuchten, uns mit Klauen und Schnäbeln zu packen. Ich wollte meinen Blitz einsetzen, aber es war zu schwierig, aus dieser Entfernung die Augen zu treffen. Stattdessen öffnete ich den Rucksack und holte meinen Bogen heraus.
    Kishan scherte nach links aus. Ich spannte den Bogen und schoss einen Pfeil ab, der knapp am Kopf des Vogels vorbeizischte. Mein zweiter Pfeil, in den ich meine Blitzenergie lenkte, traf das Tier direkt im Hals, was ihm einen gehörigen Schock versetzte. Es fiel verletzt zu Boden. Ein anderer Vogel streifte uns mit seinen rasiermesserscharfen Flügeln, was uns schwer ins Trudeln brachte. Zum Glück gelang es mir, ihn mit einem Pfeil zu vertreiben.
    Der dritte Vogel war gewieft. Geschickt duckte er sich aus meinem Blickfeld und blieb in unserem Rücken. Beim nächsten Angriff riss er mit der Klaue ein großes Loch in den Fallschirm, der jäh in sich zusammenfiel und uns wieder in den freien Fall stürzte. Kishan versuchte zu lenken, aber der Wind zerrte heftig an dem zerfetzten Stoff.
    Wir waren schon auf das Schlimmste gefasst, als der Fallschirm mit einem Mal begann, sich selbst zu reparieren. Fäden schossen aus dem Stoff und verwebten sich, bis das Göttliche Tuch aussah, als wäre es nie beschädigt gewesen. Es füllte sich erneut mit Luft, und Kishan riss an der Steuerschlaufe, um uns in die gewünschte Richtung zu lenken.
    Der wütende Vogel tauchte wieder auf und wich gekonnt meinen Pfeilen aus. Sein lautes Krächzen wurde von anderen seiner Art beantwortet.
    »Wir müssen landen!«
    »Sind gleich da, Kells!«
    Ein Dutzend Vögel schoss auf uns zu. Nur mit Glück, so schien es mir, würden wir lange genug überleben, um überhaupt den Boden zu erreichen. Der Schwarm umkreiste uns kreischend und flatternd und hackte mit den Schnäbeln nach uns.
    Wir hatten es fast geschafft. Nur noch ein paar Sekunden! Da stürzte sich ein Vogel auf uns. Er war schnell, zu schnell, und wir bemerkten ihn erst im letzten Augenblick. Das Geschöpf riss den Schnabel auf. Ich konnte förmlich das Knacken meiner Knochen hören, während ich mir mit Schrecken ausmalte, wie mich der Metallvogel in zwei Stücke riss.
    Ich schoss mehrere Pfeile ab, traf aber kein einziges Mal. Der Wind wirbelte uns plötzlich fort, und aus der neuen Position konnte ich nichts tun. Kishan steuerte den Fallschirm, setzte zu einem gefährlichen Sturzflug an und schlug dann einen Haken. Ich schloss die Augen und wurde heftig durchgerüttelt, als wir endlich festen Boden erreichten.
    Kishan rannte mehrere Schritte und stieß mich flach ins Gras. Er lag nun auf mir und riss verzweifelt an unseren Gurten.
    »Kopf runter, Kells!«
    Der Vogel kam direkt auf uns zu. Mit dem Schnabel ergatterte er ein großes Stück Fallschirm und zerrte daran, zerfetzte das einzigartige Material. Ich zuckte zusammen, als ich das schreckliche

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