Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
Sie die junge Dame aus dem Spiel. Ich werde mich mit Ihnen treffen und Ihnen geben, was Sie wollen. Im Gegenzug werden Sie den Tiger freilassen.«
Lokesh drehte sich zu Mr. Kadam um und lächelte grausam. »Ich erkenne Sie nicht wieder, mein Freund . Es würde mich interessieren, wie Sie an das Amulett gekommen sind. Wenn Sie mit mir verhandeln wollen, können Sie mein Büro in Mumbai kontaktieren.«
»Und wo wäre dieses Büro, mein Freund? «
»Im höchsten Gebäude in Mumbai. Mein Büro ist das Penthouse.«
Mr. Kadam nickte, als Lokesh mit seinen Ausführungen fortfuhr. Während die beiden Männer sich unterhielten, betrachtete ich eingehend das schemenhafte Bild hinter Lokesh. Ich prägte mir so viele Details wie möglich ein. Ein Mann schien auf ihn einzureden, aber Lokesh schenkte ihm keine Beachtung.
Der Dienstbote hinter Lokesh hatte schwarzes Haar, das nach vorne gekämmt und genau am Haaransatz zu einem Knoten gebunden war. Auf seiner Stirn hatte er schwarze Tattoos, die mich an die sanskritischen Worte aus der Prophezeiung erinnerten. Seinen entblößten Oberkörper bedeckte eine Vielzahl handgemachter Perlenketten, und an jedem Ohr hingen mehrere goldene Kreolen. Da erkannte ich, dass er einen weiteren Mann hinter sich herzerrte und auf ihn deutete.
Der zweite Mann, dessen Kopf schlaff herabhing, stand weiter hinten. Verfilztes, schmutziges Haar verdeckte sein Gesicht. Blutend und mit blauen Flecken übersät, kämpfte er matt gegen die Hände des Mannes an, der ihn hielt. Der Diener schrie ihn an und stieß ihn, woraufhin der Mann taumelte und auf die Knie fiel. Dann schlug er dem Gefangenen ins Gesicht und riss ihm die Schultern zurück. Als der zerschundene Mann den Kopf hob, glitt sein Haar zur Seite, und ich blickte in eindringliche kobaltblaue Augen.
Überwältigt von Gefühlen stürzte ich einen Schritt vor und rief: »Ren!«
Er hörte mich nicht. Sein Kopf fiel ihm wieder kraftlos auf die Brust. Ich begann zu weinen.
Ein anderer hörte mich jedoch – Lokesh. Er verengte die Augen zu Schlitzen, drehte sich um, wollte erfahren, was ich im Hintergrund sah. Wild gestikulierend redete er auf seine Diener ein, aber sie schienen ihn nicht zu verstehen. Dann wirbelte er wieder zu mir zurück, und zum ersten Mal betrachtete er die verschwommenen Bilder hinter meiner Schulter. Alles dort verblasste bereits. Ich konnte nicht sagen, ob Lokesh Kishan erkannt hatte oder nicht. Ich erstarrte und zwang ihn durch Willenskraft, nur mich zu sehen.
Und tatsächlich konzentrierte er sich wieder auf mich. Mit geheucheltem Mitleid schüttelte er den Kopf und zeigte auf Ren. »Wie schrecklich schmerzhaft es für dich sein muss, ihn so zu sehen. Unter uns gesagt, er schreit nach dir, wenn er gefoltert wird. Bedauerlicherweise ist er nicht besonders mitteilsam, was deinen Aufenthaltsort anbelangt.« Er gluckste. »Er will mir nicht einmal deinen Vornamen verraten, auch wenn ich ihn längst kenne. Du heißt Kelsey, nicht wahr?« Lokesh beobachtete eindringlich meinen Gesichtsausdruck, wartete darauf, dass ich mich verriet.
Er fuhr mit seiner gehässigen Schmährede fort: »Allmählich langweilt mich sein hartnäckiges Schweigen. Er war schon immer sehr eigensinnig. Noch mehr Tränen? Wie rührend. Er wird nicht ewig durchhalten, das weißt du. Allein der Schmerz hätte ihn längst umbringen müssen. Zum Glück ist sein Körper sehr widerstandsfähig.« Er beobachtete mich aus dem Augenwinkel, während er mit dem Messer unter seinen Fingernägeln pulte. »Ich muss gestehen, das Foltern bereitet mir große Freude. Es ist köstlich, ihn als Mann und als Tier leiden zu sehen. Nie zuvor habe ich meiner Leidenschaft in einem solch ungeahnten Ausmaß frönen können. Er heilt so schnell, dass es selbst mir bisher nicht vergönnt war, seine Grenze auszutesten. Aber sei versichert, ich gebe mein Bestes .«
Ich biss mir auf die zitternde Hand, um ein Schluchzen zu unterdrücken, und warf Mr. Kadam einen hilfesuchenden Blick zu. Er schüttelte verstohlen den Kopf, bedeutete mir, keinen Laut von mir zu geben.
Lokesh lächelte hämisch. »Wenn du mir deinen Namen nennst, könnte ich mich vielleicht dazu hinreißen lassen, ihm eine kleine … Auszeit zu gönnen? Ein einfaches Nicken reicht. Du heißt Kelsey Hayes, nicht wahr?«
Mr. Kadams mahnende Worte rasten durch mein Bewusstsein. Es kostete mich große Überwindung, aber ich konzentrierte mich allein auf Ren. Tränen rannen mir das Gesicht herab, doch ich blieb wie
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