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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Griechen erwähnt, und selbst diese Texte sind vage und sehr kurz.«
    »Dass Symbole für die Stadt wie für das Jungferngeheimnis auf einem akkadischen Siegel gefunden wurden, scheint ein Beweis, dass es sich nicht bloß um eine Legende handelt.«
    »Ja, das möchte man hoffen, aber ich will ehrlich sein, Mr McGowan, darum geht es mir nicht. Wäre mein Bruder noch am Leben, würde er sicher weiter nach der Stadt suchen wollen. Ich indes möchte nur das Siegel wiederbekommen und meinem Bruder die Anerkennung verschaffen, die ihm zusteht. Ich will mich nicht an ihn erinnern als …« Sie verstummte und überlegte, wie sie es am besten ausdrückte. »Ich wünsche, seinen Ruf wiederherzustellen, seinen guten Namen.«
    »Seinen guten Namen, ja, natürlich«, murmelte McGowan. Er blickte an Gabriella vorbei, dann wieder zu ihr. »Ihr Anliegen ist gleichermaßen nobel wie ehrenwert. Aber ich hoffe, Sie begreifen, dass es andere gibt, auf die beides nicht zutrifft. Miss Montini«, sagte er eindringlich, »Ambropia wäre ein Fund, der seinem Entdecker ungekannten Ruhm, Reichtum und Ansehen bringt. Das Siegel Ihres Bruders ist ein erster Schritt dorthin. Und manche würden nicht zögern, es sich mit allen Mitteln beschaffen zu wollen.«
    »Wessen ich mir wohl gewahr bin, Mr McGowan.«
    »Dann wissen Sie auch, was für ein gefährliches Unterfangen es ist.«
    »Ja, das weiß ich, aber ich habe keine Angst.«
    »Möglicherweise sollten Sie welche haben. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.« Er grinste. »Ja, ich kann mir nichts vorstellen, das ich lieber täte, als Ihnen zu helfen.«
    »Aber, Mr McGowan, wollen Sie mich mit charmantem Geplänkel von meiner Suche abbringen?«
    »Ich bemühe mich zumindest«, sagte er lächelnd, wurde dann jedoch ernst. »Sie haben keinen Anlass, mir zu glauben, doch ich habe das Siegel nicht, und ich weiß auch nicht, wer es haben könnte.«
    »Würden Sie es mir denn verraten, wüssten Sie es?«
    »Ach, Miss Montini.« Er nahm ihre Hand und küsste sie. »Ich würde fast alles sagen, einzig um Dankbarkeit in diesen wunderschönen blauen Augen zu sehen.«
    Sie lachte. »Mr McGowan, ich denke, Sie können aufhören, sich zu bemühen, denn Sie haben bereits Erfolg.«
    »Schön. Ich stelle fest, dass mich das viele Reden durstig gemacht hat.« Er stand auf. »Darf ich Ihnen eine Tasse Punsch bringen?«
    »Das wäre reizend.« Sie blickte ihm nach, wie er durch den Raum zu der Nische ging, wo die Erfrischungen aufgebaut waren.
    Teufel noch mal, sie glaubte ihm wirklich! Nicht dass sie sich von seinem charmanten Gebaren oder seinem schönen Gesicht hinreißen ließ, nein, der Mann wirkte einfach ehrlich. Er schien ihr aufrichtig, nicht wie jemand, dem das Lügen leichtfiel. Gabriella maßte sich nicht an, eine sonderlich gute Menschenkenntnis zu besitzen, doch etwas an McGowan weckte ihr Vertrauen. Sie könnte sich in ihm täuschen, aber das hielt sie für unwahrscheinlich.
    Falls sie McGowan als möglichen Dieb ausschloss – ebenso wie Rathbourne, obwohl er zugegeben hatte, das Siegel erwerben zu wollen -, blieb nur noch Gutierrez. Der es in Rathbournes Auftrag gestohlen haben könnte oder nicht, was seine Lordschaft abstritt. Und er war gewillt, sie seine Sammlung ansehen zu lassen, um es zu beweisen. Was genau genommen müßig sein könnte. Trotzdem wäre es interessant, das Siegel zu sehen, von dem Rathbourne meinte, dass es zu dem ihres Bruders passte. Ganz zu schweigen von der übrigen Sammlung.
    Von den Verdächtigen ihres Bruders waren noch Nathanial und Quinton übrig. Gabriella war nach wie vor nicht sicher, ob sie Quinton vertraute. Welche Frau täte es? Was Nathanial betraf, blieb ihr keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen. Nein, auch wenn sie nicht sagen konnte, wann und wie es geschehen war, sie vertraute ihm. Jedenfalls was ihre Suche anging. Vielleicht auch mit ihrem Herzen, wiewohl das nicht möglich war.
    Sie schüttelte den Kopf, um den absurden Gedanken zu vertreiben. Selbst wenn sie ihr Herz verschenken könnte, würde sie es sich lange und gut überlegen, ehe sie es einem Mann darbot, der sie für eine einfache Frau hielt. Dieser Tage taten Damen alle erdenklichen Dinge, von denen Männer fanden, sie sollten oder könnten sie nicht tun. War Amelia Edwards nicht über Jahre durch Ägypten gereist und hatte anschließend Tausend Meilen auf dem Nil geschrieben? Ein Buch, das Archäologen – Männer – lobten und als sehr hilfreich für ihre eigene Arbeit bezeichneten? Und

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