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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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zunächst durch Akzeptanz, dann Glaube und schließlich durch etwas Wärmeres, Tieferes und Wichtigeres ersetzt wurde. Sein Herz pochte heftig. Was hatte diese Frau mit ihm getan? Teufel noch eins, er liebte sie!
    »Gabriella«, stöhnte er und neigte seinen Mund zu ihrem.
    »Er sagte, Sie dürften mitkommen«, flüsterte sie an seinen Lippen.
    »Nicht jetzt«, murmelte er. Er hatte keine Ahnung, was sie meinte, und es kümmerte ihn auch nicht. Alles, was er wollte, war …
    »Lord Rathbourne.« Sie stemmte sich von ihm ab. »Er sagte, Sie könnten mitkommen. Seine Sammlungen ansehen.«
    »Hervorragend …« Er musste tief einatmen. Es war das Letzte, worüber er sprechen wollte, aber offenbar hatte er keine Wahl. »Ich hatte ohnehin nicht die Absicht, Sie allein zu ihm gehen zu lassen. Was die vermeintliche Stellung betrifft …«
    »Er sagte mir …« Sie verstummte, als müsste sie ihre Worte sorgfältig wählen. »Er sagte, dass er alles arrangiert hatte, meinem Bruder das Siegel stehlen zu lassen.«
    »Das hat er Ihnen erzählt?« Dieses Geständnis kam unerwartet. Rathbourne hätte es nie gestanden, wäre er im Besitz des Siegels.
    Sie nickte.
    »Durch Javier Gutierrez?«
    »Er nannte keinen Namen.« Sie zog die Brauen zusammen. »Aber irgendetwas muss geschehen sein, denn er bekam das Siegel nicht.«
    »Was nicht bedeuten muss, dass Gutierrez es nicht stahl.«
    »Wissen Sie, wo er sich aufhält?«
    »Nein, ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Aber alle anderen sind in London«, begann sie aufgeregt, »also ist nur naheliegend, dass Gutierrez …«
    »Nein«, unterbrach er sie kopfschüttelnd. »Gutierrez gilt weder bei der Gesellschaft noch sonst jemandem als seriöser Archäologe. Er mag sich als solcher ausgeben, aber er ist nur ein gemeiner Dieb. Auch wenn er zugegebenermaßen Kenntnisse über die Artefakte vorweisen kann, die er für jeden beschafft, der den richtigen Preis zahlt, würde er sich hier niemals zeigen. Dazu ist er viel zu schlau.«
    »Aber warum, Nathanial, sollte mein Bruder das Siegel einem Mann wie ihm zeigen?«
    Weil sie vom gleichen Schlag waren. Weil der Wahnsinn bereits an ihm zehrte? Was wiederum die Frage aufwarf, warum er es Nate und Quint gezeigt hatte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er schlicht.
    »Haben Sie einmal die Möglichkeit bedacht, dass mein Bruder sich in den Verdächtigen geirrt haben könnte? Dass das Siegel vielleicht von jemandem gestohlen wurde, den er nicht kannte? Von jemandem, dessen Namen wir eventuell niemals erfahren?«
    Er sah sie an. Sie wollte seine Bestätigung, dass ihre Bemühungen nicht vergebens waren. Die er ihr nicht geben konnte. »Sind Sie bereit, diese Sache zu beenden? Alles hinter sich zu lassen und Ihr Leben zu leben? Eine Niederlage einzugestehen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Noch nicht.«
    Er lächelte. »Nun denn.«
    »Ich sollte zurückgehen.« Da war wieder ihre Entschlossenheit, die ihre Augen funkeln ließ, und sie wandte sich zu den Türen.
    »Wo wollen Sie hin?«
    »Ich gehe zurück in den Ballsaal. Ich habe selten Gelegenheit zu tanzen, und es ist eines der wenigen Dinge, die ich gern um der reinen Freude willen tue. Außerdem weiß niemand, welche Informationen man während eines Tanzes gewinnen kann. Ach ja, und denken Sie ja nicht, ich hätte Ihnen Ihr überhebliches Gebaren oder die furchtbaren Dinge verziehen, die Sie sagten.«
    »Die Wahrheit ist oft furchtbar.«
    Sie ignorierte seinen Einwurf. »Ich habe lediglich andere Dinge, die mich heute Abend beschäftigen.«
    »Und mein Gebaren ist zu Ihrem Besten!«
    »Hah!«, erwiderte sie nur und lief in den Korridor. Er eilte ihr nach und erstarrte sogleich. Verdammnis, Pech und Schwefel, er war zu spät!
    »Miss Montini?« Ein großer, gut aussehender Mann stand ihr im Weg.
    »Ja?«, antwortete sie kühl.
    »Ich fürchtete bereits, Sie hätten beschlossen, den Ball zu verlassen, bevor wir zu unserem Tanz kamen«, sagte er. Himmel und Hölle! Nate hätte diesen Akzent, wenn auch nicht das Gesicht, überall erkannt.
    »Unser Tanz?«, fragte sie. »Verzeihen Sie, aber ich fürchte, ich entsinne mich nicht, Ihnen einen Tanz versprochen zu haben.«
    »Es bricht mir das Herz.« Der Amerikaner lachte. »Letztes Jahr tanzten wir nur ein einziges Mal, aber Sie versprachen mir, einen Tanz in diesem für mich zu reservieren. Es sei denn, natürlich … sind Sie vermählt?«
    Sie lachte. »Nein, ich bin ganz gewiss nicht vermählt.«
    Noch nicht!
    »Sehr schön.« Er bot ihr seinen

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