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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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schicken.«
    »Ja, das könnte ich«, bestätigte McGowan grinsend. »Leider bin ich nicht so clever.« Er füllte noch ein Punschglas und reichte es Nate. »Ich wurde gebeten, Miss Montini eine Erfrischung zu bringen, doch vermutlich möchten Sie es lieber selbst tun.«
    »Ja, vielen Dank«, sagte Nate gedankenverloren, der das Glas nahm und über das nachgrübelte, was McGowan ihm erzählt hatte.
    War es möglich, dass Quint weit mehr über das verschwundene Siegel wusste, als er bisher verraten hatte? Gewiss nicht. Quint mochte manches vorzuwerfen sein, aber er würde nie einem anderen die Entdeckung stehlen. Nein, Nate kannte seinen Bruder zu gut, als dass er ihm eine solche Tat zutraute. Dennoch war eine ausführliche Unterhaltung mit Quint überfällig.
    »Weiß sie es?«, fragte McGowan gelassen.
    Nate blickte zu ihm. »Weiß wer was, bitte?«
    »Weiß Miss Montini, dass Sie in sie verliebt sind?«
    »Ich bin nicht …« Wozu sollte er es weiterhin leugnen, wenn es selbst für einen Fremden offensichtlich war? »Nein, sie weiß es nicht.«
    »Dann sollten Sie es ihr vielleicht sagen.« McGowan lachte. »Ehe jemand anders erkennt, welch ein außergewöhnliches Geschöpf sie ist.«
    »Mich wundert, dass es noch niemandem aufgefallen ist.«
    »Oh, ich denke, viele haben es bemerkt. Miss Montini ist schwerlich zu übersehen. Und nun, da ihr Bruder tot ist …« McGowan brach mitten im Satz ab, als wäre er nicht sicher, wie viel er enthüllen sollte. »Sie müssen wissen, dass sie sämtliche Recherchen für ihn vornahm, seine schriftlichen Arbeiten vorbereitete, seine Korrespondenz erledigte, und so fort. Ich hatte den Eindruck, dass er sie übertrieben stark für sich beanspruchte, zumindest so wie ich es auf dem Ball letztes Jahr erlebte. Dort hat er jeden Herrn, der ihr auch nur ein wenig Aufmerksamkeit zeigte, aufs Wüsteste beleidigt.
    Früher hatte er einen Diener, einen großen, kräftigen Burschen von exotischem Äußeren, der über Jahre mit ihm reiste. Dann hörte ich auf einmal, Montini hätte den Mann hier in London gelassen, damit er seine Schwester schützte. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich gar nicht gewusst, dass er eine Schwester hatte. Ich sah ihn nur mit dem Jungen, von dem ich vermute, dass er gleichfalls in London blieb.«
    »Aha.« Die Beschreibung des Dieners machte Nate stutzig. »War der Name des Bediensteten John?«
    »Nein, es war ein griechischer Name, glaube ich. Und vielleicht auch irisch, komischerweise.«
    »Xerxes Muldoon«, sagte Nate langsam, alias John, keine Frage. Wie interessant.
    »Ja, richtig. Wie dem auch sei, nun, da ihr Bruder tot ist, ist Miss Montini frei. Und wäre ich auf der Suche nach einer Braut …«
    »Ich bin nicht auf der Suche nach einer Braut.«
    »Und das, Harrington, ist die beste Voraussetzung, zufällig eine zu finden.« McGowan nickte in Gabriellas Richtung. »An Ihrer Stelle würde ich jetzt zu ihr gehen, ehe jemand anders bemerkt, dass die liebreizende und brillante Miss Montini verfügbar ist.«
    Nate sah den Amerikaner an. »Ein exzellenter Rat, McGowan«, sagte er schmunzelnd. »Ich nehme ihn mir zu Herzen.«
    McGowan hob sein Glas. »Tun Sie das. Und bleiben Sie auf der Hut.«
    Nate verabschiedete sich mit einem Kopfnicken und ging zu Gabriella.
    Der Amerikaner hatte ihm manch Unerwartetes enthüllt. Vor allem über Quint, aber auch über Montini und Gabriella.
    Nate hatte von Anfang an geahnt, dass sie nicht vollkommen ehrlich zu ihm war. Was ihren anderen Bruder betraf, war es mehr als sonderbar, dass sie sich so wenig sorgte, wo er gerade sein mochte. Zudem sprach sie kaum von ihm. Sie hatte nur gesagt, sie stünden sich nahe, und er sah ihr so ähnlich …
    Gabriella stand auf, als er sich näherte. »Ihre Mutter sagte, wir wollen nun gehen.«
    »Mich erstaunt, dass Sterling bereit war, so lange zu bleiben«, murmelte er und reichte ihr den Punsch. »McGowan lässt sich entschuldigen und schickt Ihnen seine besten Grüße zusammen mit dem Punsch.« Ihm fiel abermals auf, dass sie exakt die gleiche Größe hatte wie der Bruder, der ihn in Ägypten aufsuchte – und den sie so gut wie nie erwähnte.
    »Wie freundlich.« Sie trank von ihrem Punsch.
    Und die Augen, dieses einzigartig tiefe Blau, konnten in der Familie liegen. Ihr Bruder hatte den Hut tief ins Gesicht gezogen gehabt, aber die Farbe war Nate sofort aufgefallen. Und sie war vollkommen identisch mit dieser.
    »Warum starren Sie mich so an?«
    Und sie funkelten genauso.
    »Tue ich

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