Pfade Ins Zwielicht
war einfach kein Platz mehr für andere.
Bevor er seinen Ausgangspunkt erreichte, trug der Wind die Gerüche von Menschen und Pferden heran, die in der eiskalten Luft scharf hervortraten, und er zügelte Traber zum langsamen Schritt und schließlich zum Halt. Etwa hundert Schritte voraus hatte er fünfzig oder sechzig Pferde gesehen. Die Sonne blinzelte endlich über den Horizont und schickte schräge Lichtstrahlen durch das Blätterdach, die vom Schnee widergespiegelt wurden und das Dämmerlicht etwas aufhellten; allerdings blieben zwischen den schlanken Fingern der Sonne tiefe Schattentümpel bestehen. Einige dieser Schatten hüllten ihn ein. Die berittene Gruppe war nicht weit von der Stelle entfernt, an der er die Fährte der Schattenhunde entdeckt hatte, und er konnte Arams giftgrünen Umhang und rotgestreiften Mantel ausmachen. Die Kesselflickertracht passte überhaupt nicht zu dem Schwert auf seinem Rücken. Die meisten Reiter trugen wie Töpfe geformte, rote Helme und dunkle Umhänge über roten Brustpanzern, und die langen roten Wimpel an ihren Lanzen flatterten im leichten Windzug, als die Soldaten versuchten, in alle Richtungen Ausschau zu halten. Die Erste von Mayene ritt oft morgens aus, begleitet von einer Leibwache aus Geflügelten Wachen.
Perrin fing an, sich davonzustehlen, um Berelain nicht begegnen zu müssen, aber dann entdeckte er drei hochgewachsene Frauen, die barfuß zwischen den Pferden gingen, lange dunkle Schultertücher um die Köpfe und die Oberkörper geschlungen, und er zögerte. Weise Frauen ritten, wenn sie es mussten, wenn auch unwillig, aber eine Meile oder mehr mit schweren Röcken durch den Schnee zu stapfen war kein ausreichender Grund, um sie auf einen Pferderücken zu zwingen. Mit ziemlicher Sicherheit befanden sich auch Seonid oder Masuri bei der Gruppe; die Aielfrauen schienen Berelain aus irgendeinem unerfindlichen Grund zu mögen.
Er hatte nicht daran gedacht, sich den Reitern anzuschließen, wer auch immer bei ihnen war, aber sein Zögern beraubte ihn der Chance, ihnen ungesehen aus dem Weg zu gehen. Eine der Weisen Frauen - er glaubte Carelle zu erkennen, eine Frau mit feuerrotem Haar, deren scharfe blauen Augen stets eine Herausforderung zu verkünden schien - hob eine Hand, um in seine Richtung zu zeigen, und die ganze Gruppe drehte sich, die Soldaten rissen die Pferde herum, schauten zwischen den Bäumen zu ihm herüber und senkten die mit einem Fuß Stahl versehenen Lanzen. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihn in den tiefen Schattenflecken und den hellen Sonnenlichtstrahlen deutlich erkennen konnten. Es überraschte ihn, dass es der Weisen Frau gelungen war, aber für gewöhnlich hatten Aiel scharfe Augen.
Masuri war da, eine schlanke Frau mit einem bronzefarbenen Umhang, die eine gescheckte Stute ritt, und Annoura, die ihre braune Stute ein ganzes Stück abseits hielt, doch an den Dutzenden dünnen schwarzen Zöpfen zu erkennen war, die aus ihrer Kapuzenöffnung hingen. Berelain saß an der Spitze auf einem schlanken kastanienbraunen Wallach, eine große wunderschöne junge Frau mit langem schwarzem Haar, die einen roten, mit schwarzem Pelz gefütterten Umhang trug. Aber ihre Schönheit wurde von einem einfachen Makel geschmälert: sie war nicht Faile. Und so weit es ihn betraf, wurde sie noch von einem viel schlimmeren Makel entstellt. Sie hatte ihm die Nachricht von Failes Entführung überbracht und von Masemas Kontakt mit den Seanchanern, aber beinahe jeder im Lager glaubte, er hätte mit ihr in der Nacht des Tages geschlafen, an dem Faile entführt worden war, und sie hatte nichts getan, um diese Verleumdung zu entkräften. Bei einer solchen Geschichte konnte er sie wohl kaum bitten, die Verleumdung öffentlich zu widerlegen, aber sie hätte etwas tun können, hätte ihren Dienerinnen befehlen können, es abzustreiten, irgendetwas. Stattdessen schwieg Berelain, und ihre Dienerinnen, die wie die Elstern klatschten, nährten die Geschichte auch noch.
So etwas blieb an einem Mann hängen, jedenfalls in den Zwei Flüssen.
Seit jener Nacht war er Berelain aus dem Weg gegangen, und er wäre jetzt weggeritten, obwohl sie ihn gesehen hatte, aber sie nahm von der Dienerin in ihrer Begleitung, einer molligen Frau in einem blauen und goldenen Umhang, einen Korb entgegen, sagte etwas zu den anderen und lenkte ihren Wallach in seine Richtung. Allein. Annoura hob eine Hand und rief ihr etwas hinterher, aber Berelain sah sich nicht einmal um. Perrin hatte nicht den
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