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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Euch wird alles auseinanderfallen. Und jetzt lächelt, denn wenn wir flirten, dann sprechen wir über nichts anderes.«
    Perrin bleckte die Zähne. Die Mayener und die Weisen Frauen sahen zu, aber auf fünfzig Schritte würde man es in diesem Dämmerlicht für ein Lächeln halten.
    Den Respekt verlieren? Berelain hatte dabei geholfen, ihm jeden Respekt zu nehmen, den er jemals bei den Leuten von den Zwei Flüssen gehabt hatte, ganz zu schweigen bei Failes Dienern. Aber was noch schlimmer war, Falle hatte ihm ihren Vortrag über die Pflicht eines Adligen, den Leuten das zu geben, was sie erwarteten, mehr als einmal gehalten. Es machte ihn wütend, von allen Leuten ausgerechnet dieser Frau zuhören zu müssen, wie sie das Gleiche wie seine Gemahlin von sich gab. »Und worüber wollt Ihr mit mir sprechen, was Eure eigenen Leute nicht mitkriegen sollen?«
    Ihr Gesicht blieb unbewegt und freundlich, aber der Unterton von Furcht, der von ihr ausging, wurde stärker. Es handelte sich keinesfalls um Panik, aber sie glaubte sich in Gefahr. Ihre behandschuhten Hände verkrampften sich um die Zügel. »Ich habe meine Diebefänger in Masemas Lager herumschnüffeln und Freundschaften schließen lassen. Nicht so gut, als hätte man dort Augen-und-Ohren, aber sie haben Wein mitgebracht, den sie mir angeblich gestohlen haben, und sie haben ein paar Dinge erfahren.« Einen Augenblick lang betrachtete sie ihn fragend mit schräg gelegtem Kopf. Beim Licht! Sie wusste, dass Falle Selande und die anderen Narren als Spione eingesetzt hatte! Schließlich war Berelain diejenige gewesen, die ihn überhaupt darüber in Kenntnis gesetzt hatte. Vermutlich hatten Gendar und Santes, ihre Diebefänger, Haviar und Nerion in Masemas Lager gesehen. Man würde Balwer warnen müssen, bevor er versuchte, Medore auf Berelain und Annoura anzusetzen. Das würde ein schönes Durcheinander geben.
    Als er nichts sagte, fuhr sie fort. »Ich habe neben dem Brot und dem Huhn noch etwas anderes in den Korb gelegt. Ein ... Dokument, das Santes gestern Früh entdeckt hat, es war in Masemas Lagertisch eingeschlossen. Der Narr konnte noch nie an einem Schloss vorbeigehen, ohne sich zu fragen, was dahinter wohl verborgen ist. Wenn er schon seine Nase in das stecken musste, was Masema unter Verschluss hielt, hätte er es seinem Gedächtnis anvertrauen sollen, statt es mitzunehmen, aber was geschehen ist, ist geschehen. Nach der ganzen Mühe, die ich mir gemacht habe, um es zu verstecken, lasst bitte keinen sehen, wie Ihr es lest!«, fügte sie scharf hinzu, als er den Korbdeckel hob und ein in ein Tuch eingewickeltes Bündel enthüllte, von dem ein noch stärkerer Duft von warmem Brot und gebratenem Geflügel ausging.
    »Mir ist schon einmal aufgefallen, dass Masemas Männer Euch folgen. Sie könnten Euch in diesem Augenblick beobachten!«
    »Ich bin kein Narr!«, knurrte er. Es war ihm nicht neu, dass Masema ihn beobachten ließ. Die meisten seiner Anhänger waren Stadtleute, und der größte Teil von ihnen verhielt sich im Wald so unbeholfen, dass es jedem Zehnjährigen in der Heimat peinlich gewesen wäre. Aber das bedeutete nicht, dass sich keiner von ihnen irgendwo zwischen den Bäumen verbarg und aus den Schatten heraus spionierte. Sie blieben immer auf Distanz, da sie ihn wegen seiner Augen für eine halb gezähmte Schattenbrut hielten, und so stieß er nur selten auf ihren Geruch, und an diesem Morgen hatte er andere Dinge im Kopf.
    Er schob das Tuch ein Stück zur Seite, um das Rebhuhn auszupacken, das fast so groß wie ein normales Huhn und dessen Haut knusprig braun gebraten war, und riss eine Keule ab, während er unter dem Bündel herumtastete und ein schweres, elfenbeinfarbenes, viermal gefaltetes Stück Papier nach vorn schob. Ohne auf Fettflecken zu achten, entfaltete er das Papier auf dem Huhn, was mit seinen Panzerhandschuhen nicht ganz leicht war, und las, während er an der Keule nagte. Für jeden Zuschauer würde es so aussehen, als überlegte er, welches Stück Huhn als nächstes dran war. Ein dickes grünes Wachssiegel war auf der einen Seite gebrochen; soweit er erkennen konnte, zeigte es drei Hände, deren Zeigefinger und kleiner Finger ausgestreckt und die anderen gefaltet waren. Die Buchstaben der geschwungenen Schrift waren seltsam geformt, teilweise nicht zu erkennen, aber mit etwas Mühe konnte es lesen.
    Der Besitzer dieses Schreibens steht unter meinem persönlichen Schutz. Gebt ihm im Namen der Kaiserin - möge sie ewig leben - alles

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