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Pfefferbeißer - Harz Krimi

Pfefferbeißer - Harz Krimi

Titel: Pfefferbeißer - Harz Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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übernahm die Hotelbars und das Rotlichtmilieu, Sina die Gaststätten und
Restaurants.
    In den Hotelbars war Ratsherr Helmut Hauke teilweise bekannt, aber
in keiner davon war er gestern Abend unmittelbar vor seinem gewaltsamen Tod
gesehen worden. In den Kneipen dagegen kannte ihn keiner, und in einer etwas
anrüchigen Tanzbar war er auch nie gesehen worden.
    »Aha, ein alter Bekannter«, murmelte Sina, als sie die Nummer der
»Niedersachsenstuben« eintippte.
    »Guten Morgen, Herr Kröger. Kramer von der Kripo Goslar.«
    »Milda hat sich bei mir nicht blicken lassen, falls Sie das meinen«,
ging Kröger sofort in Verteidigungshaltung.
    Die Fahndung nach Milda Auseklis hatte bislang nichts ergeben.
Inzwischen hatte Keilberth eine Zusammenarbeit mit den Kollegen in Riga
angeleiert. Es sprach vieles dafür, dass Milda wieder in ihre Heimat
zurückgekehrt war und sich dort versteckte. Wahrscheinlich bei den Eltern. Wo
sollte sie auch sonst hin? Aber bisher war sie nirgends gesehen worden.
    Im Fall Janis Auseklis gab es immer noch keinerlei Spuren. Nachbarschaftsbefragungen
in der Breite Straße durch die Kollegen hatten keine weiteren Erkenntnisse
gebracht. Mit Winfried Kröger und seinen »Niedersachsenstuben« wollte
anscheinend niemand etwas zu tun haben. Nicht einer der Befragten vor Ort
kannte angeblich auch nur den Namen des Ermordeten. Auch das Foto von Janis in
der Presse hatte nicht weitergeführt.
    »Es geht um etwas anderes, Herr Kröger. Sagt Ihnen der Name Helmut
Hauke etwas?«
    »Wer soll das sein?«
    »Ratsherr, ist heute Morgen tot aufgefunden worden.« Sie beschrieb
Hauke, so gut es ging. »Hat er in Ihrem Lokal verkehrt?«
    Kröger zögerte nicht mit der Antwort. »Nein, kann ich mit
Bestimmtheit sagen, aber fragen Sie bei Foresta nach. Ich meine, ich hätte da
öfter einen Vogel mit schwarz gefärbten Haaren gesehen, auf den Ihre
Beschreibung passen könnte. Der saß manchmal noch spät mit ihm zusammen beim
Wein. Ab und zu, wenn nichts weiter los ist, schließe ich früher und gehe noch
mal eine Runde durch die Altstadt. Das Schaufenster von seinem Laden ist groß,
man kann da gut reinsehen.«
    »Wer ist Foresta?«
    »Der Besitzer der kleinen Pizzeria drei Häuser weiter auf meiner
Straßenseite.«
    »Haben Sie den Mann auch gestern Abend dort gesehen?«
    »Nein, hab ich nicht!«, wurde Kröger patzig.
    Verständlicherweise hatte er nicht das geringste Interesse, in eine
zweite Mordgeschichte verwickelt zu werden.
    »Danke für die Auskunft, Herr Kröger.«
    ***
    Das »Antonio’s« in der Nähe der beiden massiven Stadttürme
am nördlichen Eingang von Goslar war nicht groß, aber einladend eingerichtet,
mit neun weiß gedeckten Tischen, jeweils bestückt mit einer fingerdicken Vase
aus Glas, in der eine einzelne orangefarbene Gerbera steckte. An den Wänden
Stiche aus Italien und Regale mit Weinflaschen. Aus der Küche zog der Duft von
frischem Gurkensalat. Hinter dem Tresen kam ein kleiner, rundlicher Mann mit
starkem Bartansatz, wenig schwarzen Haaren auf dem Kopf, dafür umso mehr an den
Armen bis zu den Fingern, hervor.
    »Es ist erst elf. Wir sind noch nicht ganz fertig«, sagte er mit
unbekümmert südlicher Freundlichkeit, »aber wenn Sie schon ein Glas Wein
trinken möchten …«
    »Nein danke«, antwortete Sina. »Kripo Goslar, Herr Foresta?«
    »Ja, der bin ich, Antonio Foresta. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir haben ein paar kurze Fragen an Sie.«
    Der kleine Mann wies mit der Hand auf einen der Tische. »Bitte
setzen Sie sich. Möchten Sie trotzdem etwas trinken?«
    »Nein danke.«
    »Aber Commissari, wenigstens einen Cappuccino!«, bettelte er fast.
    Man würde ihn beleidigen, wenn man Nein sagte, dachte Sina, und dann
wäre von vornherein die Leitung blockiert.
    »Also gut.«
    Foresta werkelte kurz hinter dem Tresen, kam dann mit zwei Tassen
wieder an den Tisch und setzte sich zu den Kommissaren.
    »Kennen Sie einen Mann namens Helmut Hauke?«, begann Niebuhr mit der
Befragung.
    Foresta überlegte kurz, um dann »Nie gehört« zu verkünden.
    »Er wurde öfter in Ihrem Restaurant gesehen.«
    Foresta zuckte mit den Schultern. »So? Aber ich weiß nicht, wer der
Mann ist.«
    Niebuhr legte ihm die Fotos des Toten im Park vor.
    Foresta warf einen Blick darauf, ohne eine Reaktion zu zeigen.
    Sina fixierte den kleinen Italiener mit einem coolen Blick. Die alte
Masche, jemanden nervös zu machen.
    »Und wer hat ihn angeblich in meinem Lokal gesehen?«, fragte Foresta
dann auch.
    »Jemand

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