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Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Titel: Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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handeln, benötigen Importeure eine besondere Zulassung. Die Agentur Stephanus hat keine. Außerdem müssen Gifte gesondert angemeldet werden. Wertinger, der Angestellte, weist rüde von sich, jemals das Wort ›Curare‹ auf der Zunge geführt zu haben.«
    »Hagen und sein Kompagnon haben das Curare geschmuggelt?«, fragte Katinka der Einfachheit halber.
    »Schmuggel klingt böse. Aber wie kommen sonst all die kleinen Gemeinheiten ins Land? Frauen für Sex? Kinder für Sex oder als Organspender? Nicht zu vergessen all die berauschenden Flüssigkeiten und Pülverchen, ohne die so viele Zeitgenossen das Leben nicht mehr ertragen…«
    »Verraten Sie mir die Alibis?«
    Die Kommissarin lachte rau.
    »Sie gefallen mir. Wollen Sie nicht bei uns anfangen?«
    »Hätte ich gern einmal. Aber jetzt nicht mehr.«
    »Ich verstehe. Also: Paula Stephanus: kein Alibi. Ihre Schwiegermutter: kein Alibi. Die Schwägerin, Marie Stephanus: Sie hat eins. Sie war in Bamberg in der Green Goose und tanzte in den Morgen hinein. Mindestens drei Leute bestätigen das. Marie ist nur zwei oder drei Stunden pro Tag hell im Kopf. Es wäre absolut unwahrscheinlich, dass sie mit Pfeil und Bogen ein bewegliches Ziel trifft. Weiter zu Wertinger: Er sieht wohl eine Chance, das Geschäft zu übernehmen, jetzt wo Hagen Stephanus tot ist. Das ist ein hübsches Motiv. Er hätte auch die Mittel, wenn wir annehmen, dass die Agentur Curare weitergereicht hat. Selbst wenn nicht, könnte er es sich irgendwo besorgt haben. Ein Alibi hat er nicht. Angeblich war er in der Firma.«
    »Paula hat Hagen nicht umgebracht«, sagte Katinka.
    »Leider sprechen die Umstände gegen sie. Sie war vor Ort. Wenn Wertinger über die Firma an Pfeilgift herankonnte, dann Paula auch. Sie hat einen Geliebten. Und sie hatte Zugang zu Pfeil und Bogen.«
    »Sie wollte sich scheiden lassen«, widersprach Katinka.
    »Ich habe mit ihrem Anwalt gesprochen. Paula wäre bei einer Scheidung ziemlich gut rausgekommen. Dann haben wir noch den Geliebten, Michael Henz. Kein Alibi. War zu Hause, schlief. Wissen Sie, Frau Palfy, was ich seltsam finde? Paula steht kurz davor, die Scheidung einzureichen. Die Papiere sind schon in der Ablage. Aber sie belegt einen Kurs im Bogenschießen. Zusammen mit ihrem Mann.«
    »Vielleicht ein letzter Versuch, noch einmal zusammenzufinden?« Katinka sah über das glitzernde Wasser.
    Ruth Stein schob die Hände in die Jeanstaschen.
    »Ja, das probiert man bis zum Schluss, bis einem die Haut in Fetzen hängt.«
    Katinka musterte die Kommissarin verstohlen, bevor sie sagte:
    »Mich wundert, dass Paula die Identität ihres Liebhabers einfach so preisgegeben hat.«
    »Einfach so? Ich lache! Ich habe schon genau nachgefragt.«
    Daran zweifelte Katinka nicht. Sie war froh, Ruth Stein nicht in einem muffigen Verhörzimmer gegenüberzusitzen.
    »Aber auch Henz hat doch kein wirkliches Motiv. Für den Geliebten ist eine Scheidung risikoloser als ein Mord. Und viel bequemer«, sagte Katinka.
    »Die Firmenunterlagen sehen wir die nächsten Tage ein«, fuhr die Kommissarin ungerührt fort. »Mir geht es wie immer zu langsam, aber wir sind unterbesetzt und haben auch noch die Brandstiftungen hier im Landkreis an der Backe.«
    »Welche Brandstiftungen?«
    »Lesen Sie keine Zeitung? Alte Scheunen, Dachstühle, Lagerhallen werden in Brand gesetzt. Bislang sind keine Menschen zu Schaden gekommen, aber ein alter Hofhund verendete im Qualm. Widerliche Geschichte, denn mittlerweile haben wir den Eindruck, dass der Feuerteufel sich seine Objekte nur danach aussucht, ob er in Ruhe zündeln kann. Ganz versteckte Ecken macht er ausfindig. Seit gut vier Monaten geht das schon so, immer mit einigen Wochen Pause dazwischen.« Ruth Stein wandte sich dem Fluss zu und streckte sich, als wolle sie mit Freiübungen loslegen. »Ich zerbreche mir den Kopf, ob wir es hier wohl mit einem echten Pyromanen zu tun haben. Wobei neunundneunzig Prozent aller Brandstiftungen mit Zwangserkrankungen gar nichts zu tun haben. Meistens handelt es sich um Versicherungsbetrug und Racheakte.«
    »Es ist es unwahrscheinlich, dass Paula ihren Mann umbringt, anstatt sich reibungslos scheiden zu lassen«, sagte Katinka. »Ihr gehört sogar die Wohnung, sie hätte nicht einmal ausziehen müssen.«
    »Eine Scheidung ist nie reibungslos«, sagte die Stein und öffnete die oberen Knöpfe an ihrem Hemd. »Ich weiß, wovon ich rede. Verflucht, ist das heiß.«
    »Ich mag es«, sagte Katinka und hielt ihr Gesicht in die

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