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Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Titel: Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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erfahre«, sagte Katinka und musste husten. Der Rauch im Zimmer reizte sie. Sie fühlte sich immer mehr wie ein Gehilfe, der Paula die Einkaufstüten tragen durfte.
    »Jetzt nörgle doch nicht«, regte Paula sich auf. »Ich habe dir den Auftrag erteilt, mich zu beschützen, und ich kann den Auftrag erweitern, indem ich dich bitte, Hagens Mörder zu finden. Wäre das was?«
    Katinka atmete tief durch, was ihre Lungen nur noch mit mehr Qualm verpestete. Ihr wurde schwindelig und sie riss das Fenster auf, um frische Luft reinzulassen. Natürlich entging Cuno nicht, wie aufgewühlt sie war. Seine Mundwinkel zuckten, und sie hätte ihm für seine Süffisanz gerne eine reingehauen.
    »Die Bullen sitzen bei Wertinger auf dem Schoß, sobald sie die Unterlagen durchgesehen haben«, sagte er.
    »Stimmt«, ergänzte Katinka. »Wenn sie nicht inzwischen schon bei ihm waren. Sollten wir schneller sein, haben wir das nur den Brandstiftungen zu verdanken.«
    Cuno zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Im Landkreis treibt ein Pyromane sein Unwesen. Scheunen und alte Dachstühle verzehrt er besonders gern«, erklärte Katinka.
     
    Paula wollte unbedingt mit, und so quetschten sie sich in Cu nos Campingbus. Cuno hantierte mit dem Zündschlüssel.
    »Fahr!«, fuhr Katinka ihn an.
    »Reg dich mal ein paar Grade ab.«
    Sie fuhren zum Hafen. In der Dunkelheit der Herbstnacht glitzerten die Sterne weiß wie Eisklümpchen. Katinka trommelte mit den Fingern auf ihre Knie und starrte in den Nachthimmel. Als sie an der Spedition vorbeifuhren, raste ein Wagen vom Parkplatz der Handelsagentur Stephanus .
    »Er haut ab!«, schrie Katinka.
    »Das kann nicht sein«, sagte Paula. »Er fährt einfach nach Hause.«
    »In dem Affenzahn bestimmt nicht«, erklärte Cuno und trat aufs Gas.
    »Gib Gummi, Kollege!« Katinka beugte sich vor.
    »Selbstredend.« Selbstgefällig lenkte Cuno seinen Bus mit dem Zeigefinger. Sie folgten Wertinger in einigem Abstand auf die Autobahn Richtung Bamberg. Nach wenigen Kilometern nahm er die Ausfahrt Schonungen. Auf der B 303 beschleunigte er und jagte ihnen davon.
    »Den kriegen wir nicht«, schimpfte Cuno. »Der fährt mindestens hundertsechzig. So viel gibt meine Kiste nicht her.«
    »Verfluchte Scheiße!« Katinka lehnte sich zurück. »Paula, hast du eine Ahnung, wo er hin will?«
    »Jedenfalls nicht nach Hause. Er wohnt mehr oder weniger mitten in Schweinfurt.«
    Sie passierten eine Hügelkuppe. Die Straße wurde schnurgerade. Weit weg sahen sie Wertingers Rücklichter aufleuchten.
    »Viel los ist nicht gerade«, sagte Cuno. »Vielleicht können wir ihm doch auf den Fersen bleiben.«
    Katinka kniff die Augen zusammen und starrte in die Nacht. Sie bekam Probleme mit dem Nachtsehen. Lichtquellen verwischten im Dunkeln wie explodierende Weihnachtsbäume. Wahrscheinlich brauchte sie stärkere Kontaktlinsen.
    »Da hat was geblitzt«, sagte sie und war sich im selben Moment nicht mehr sicher.
    »Geblitzt?«, stöhnte Cuno. »Bitte nicht mich. Ich bin nur noch am Zahlen.«
    Katinka lachte schadenfroh.
    »Doch. Schaut mal! Wertinger wird langsamer.«
    Der Campingbus fuhr akkurate hundert Stundenkilometer. Sie passierten das Radargerät. Cuno kurbelte das Seitenfenster herunter.
    »Schönen Abend noch!«, schrie er fröhlich und winkte.
    »Spinner!« Katinka boxte ihm die Schulter. »Aber Wertinger haben wir eingeholt. Da vorne steht er. Pinkelt sich wahrscheinlich den Frust raus.«
    Cuno ließ seinen Bus ausrollen. Sie warteten. Wertinger tauchte nach wenigen Minuten aus der Dunkelheit und stieg in sein Auto. Sie folgten ihm. Ein gutes Stück hinter Hofheim bog er von der Bundesstraße ab.
    »Wo sind wir hier denn?«, fluchte Cuno und lenkte seinen Bus schleudernd um die scharfen Kurven. »Nichts als Käffer mit komischen Namen.«
    »Und ziemlich bergig«, beschwerte Paula sich. »Mir ist echt schon schlecht.«
    Katinka rollte mit den Augen.
    »Wir können jetzt nicht anhalten, um zu kotzen.«
    »Wo will er nur hin«, stöhnte Paula. »Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht.«
    »Hier?«, fragte Cuno. »Hier machen Fuchs und Hase einen drauf, das kann ich dir versichern. Hoffentlich steppt nicht gleich eine Wildsau auf der Straße.«
    »Komm Wertinger nicht zu nahe«, ging Katinka dazwischen.
    Cuno schlug mir der flachen Hand aufs Lenkrad.
    »Willst du vielleicht fahren?«
    »Liebend gern«, gab Katinka zurück. »Er biegt ab!«
    Cuno schaltete die Lichter aus und rollte ein Stück.
    »Bramberg«, buchstabierte er das

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