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Pflege daheim oder Pflegeheim

Pflege daheim oder Pflegeheim

Titel: Pflege daheim oder Pflegeheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea und Justin Westhoff
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Pflegebedürftige und deren Angehörige ihre Hilfskraft inzwischen als Teil der Familie an. Wobei sich Zeitbegriffe in einer solchen Situation etwas verschieben: In der Regel dürfte das Arbeits- und Vertrauensverhältnis auf ein paar Monate, nicht über viele Jahre angelegt sein. Und laut dip ( siehe oben ) ist der größte Teil der Menschen, die eine Pflegeagentur eingeschaltet haben, mit deren Arbeit zufrieden.
    Faire Bezahlung
    Zur gegenseitigen Zufriedenheit gehört schließlich auch unabdingbar, dass keine Dumpinglöhne gezahlt werden. Auch mit einer fairen Bezahlung liegen für Sie die genannten Kosten deutlich unter den deutschen Mindestlöhnen für Pflegeberufe – und das legal. Egal, wie man persönlich dazu steht: Auch von gut 1.000 Euro netto , ohne Kosten für Essen und Unterkunft aufbringen zu müssen, wird die Hilfe nach zwei oder sechs Monaten einen gesparten Betrag mit ins Heimatland nehmen, der dort viel wert ist. Dennoch sei auch hier erwähnt: Eine zufriedenstellende Arbeit können Sie nur erwarten, wenn die ausländische Hilfe nicht ausgebeutet wird, zum Beispiel genügend Freizeit erhält, und wenn sie nicht als reine „Putze“ oder als eine Art neuzeitliche Magd oder gar Sklavin behandelt wird.
    Jedenfalls sollten Sie unbedingt darauf achten, dass alle rechtlichen Dinge von vornherein korrekt erledigt sind. Bei Fragen können Sie sich an die ZAV (siehe Adressenliste ) sowie an die lokalen Arbeitsagenturen und Finanzämter wenden. Auch ein Steuerberater kann Ihnen vieles abnehmen. Ferner hilfreich ist der Bundesverband Europäischer Betreuungs- und Pflegekräfte (siehe Adressenliste ).
    Das alles klingt nach viel Bürokratie. Aber der Aufwand lohnt sich – bedenken Sie, dass es darum geht, Ihre Lieben so lange wie irgend möglich in der gewohnten Umgebung zu lassen und dabei mehr als nur eine „Grundversorgung“ zu erhalten.
Zwischenformen altersgerechten Lebens
    Vertraute Umgebung
    Mehr als die Hälfte der Seniorinnen und Senioren hält sich mindestens 20 Stunden pro Tag in den eigenen vier Wänden auf. Die Wohnung – das ist eben das „Zuhause“, auch oder noch mehr, wenn das Ausgehen nicht mehr so leicht fällt. Die vertraute Umgebung fördert durchaus auch die Gesundheit, sie ist eine Ressource im Alter. Ältere und hilfsbedürftige Menschen schaffen hier oft mehr als in fremder Umgebung: Sie bewegen sich sicherer, sind aktiver, trauen sich mehr zu, fühlen sich wohler. Auch so gesehen ist es sinnvoll, dass ältere Menschen so lange wie möglich ein eigenes Zuhause behalten. Aber ein solches Zuhause kann man sich auch in anderen Formen schaffen, wenn die bisherige Wohnung oder die Hilfsbedürftigkeit zu groß geworden sind.
    Außerdem steigt die Zahl der älteren Menschen in den nächsten Jahren erheblich an, und darunter werden auch immer mehr sein, die keine nahen Angehörigen haben, die sie pflegen können. Die meisten von ihnen wollen nicht, aber so viele könnten auch gar nicht in einem herkömmlichen Pflegeheim versorgt werden, dafür gäbe es gar nicht genug Plätze. Die Nachfrage nach neuen Wohnformen im Alter wird also steigen (schon jetzt gibt es dazu zahlreiche Modellprojekte und Initiativen, siehe www.kompetenznetzwerk-wohnen.de ).
    Die Zwischenformen – zur Vermeidung einer Unterbringung im Heim – können eine gute Möglichkeit sein, ein weitgehend selbstbestimmtes Leben einerseits und notwendige Hilfen und Betreuung andererseits miteinander zu verbinden. Dazu ist jedoch ein Umzug notwendig.
Betreutes Wohnen
    Das ist allgemein die Bezeichnung für eine Wohnform, in der Menschen zusammen leben, die Hilfe brauchen. Für ältere Menschen ist so etwas recht neu; langjährige Erfahrungen mit betreutem Wohnen gibt es bei Jugendlichen oder behinderten Menschen.
    Selbständigkeit erhalten
    Die Idee, eine solche Zwischenform für pflegebedürftige Senioren einzuführen, kam zu Beginn der 1990er Jahre auf. Hier stehen das Wohnen und die Selbständigkeit stärker im Vordergrund als die Betreuung, es kann aber auch bei stärkerer Pflegebedürftigkeit noch für längere Zeit eine Alternative zum Pflegeheim sein.
    Beim „Wohnen mit Service“ oder „Seniorenwohnen“ hat Ihr Angehöriger in einer speziellen Wohnanlage eine eigenständige Wohnung, die weitgehend „barrierefrei“ und altersgerecht sein muss: Es sollte zum Beispiel keine Schwellen an den Türen geben, Haltegriffe im Bad, selbstverständlich Fahrstühle im Haus, einen Eingang ohne Treppen, Mindesttürbreiten und

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