Pflege daheim oder Pflegeheim
Ähnliches. Hier kann der Hilfsbedürftige weiterhin seinem gewohnten Alltag nachgehen und zugleich von seinen Angehörigen unterstützt werden.
Hilfe und Betreuung
Die Betreiber solcher betreuten Wohnprojekte arbeiten mit ambulanten Pflegediensten oder andere Hilfskräften und Anbietern zusammen, die der Bewohner je nach Bedarf in Anspruch nehmen kann, aber nicht muss. Manchmal ist im Mietvertrag schon eine Pauschale für einen „Grundservice“ enthalten (sie darf nicht über 20 Prozent der Miete ausmachen), die etwa Hausmeisterdienste umfasst, den Anschluss an ein Hausnotrufsystem und feste Sozialarbeiterstunden zum Beispiel für Beratung oder Begleitung zu Behörden. Falls der Mieter eine intensivere Betreuung benötigt, muss das unabhängig vom Mietvertrag mit den privaten Anbietern vereinbart werden, zum Beispiel „Essen auf Rädern“ oder auch umfassendere häusliche Pflege. Viele dieser Projekte verfügen auch über Gemeinschaftseinrichtungen innerhalb der Wohnanlage, etwa ein Café, Internetplätze und Veranstaltungsräume.
Mietrecht statt Heimrecht
Für alle Belange des Wohnens gilt hier nur das normale Mietrecht, nicht das Heimrecht. Deswegen kommt es beim „Wohnen mit Service“ besonders auf eine sorgfältige Auswahl nach eigenen Wünschen und eigenem Gefühl an. Nur für die pflegerischen Belange gelten die Bestimmungen und Qualitätsanforderungen für die ambulanten Pflegedienste, die beschäftigt werden.
Senioren-WG
Von den Menschen, die aus ihrer Lehr- oder Studienzeit Wohngemeinschaften kennen oder eine solche Lebensform in jungen Jahren als wünschenswert erachteten, werden in den nächsten zehn, 20 Jahren viele alt und eventuell pflegebedürftig. Vielleicht liegt der Gedanke nahe, diese Art der bedingten Gemeinsamkeit wieder aufzunehmen? Aber auch, wenn Sie selbst das nicht aus früheren Lebensabschnitten kennen, könnte eine Senioren-WG eine Überlegung wert sein. Geht es für junge WG-Bewohner vor allem um Kostenersparnis und Kontakte, steht im Alter womöglich eher im Vordergrund, sich gegen Einsamkeit zu schützen und gegenseitig zu helfen. Tatsächlich können solche Wohn- oder auch engen Hausgemeinschaften ( siehe unten ) eine Alternative zum familiären Netz sein.
Privatsphäre
Dennoch: Das Projekt Senioren-WG will gut überlegt und geplant sein: Ältere Menschen wünschen in der Regel mehr Privatsphäre als jüngere. Deshalb ist es nicht leicht, eine geeignete Wohnung zu finden. Denn jeder Mitbewohner braucht selbstverständlich ein eigenes Zimmer, und außerdem sollte eine Senioren-WG zum Beispiel zwei Bäder und mehrere Toiletten haben. So ist diese Form des Wohnens im Alter eher selten. Etwas häufiger kommt heute schon eine „Senioren-Hausgemeinschaft“ vor: Hier kaufen sich zum Beispiel mehrere Ältere gemeinsam ein (kleineres) Wohnhaus, um dort dann „WG-ähnlich“, aber in eigenen Wohnungen zu leben und notfalls auch häusliche Pflege zu organisieren.
TIPP
Wie finde ich Gleichgesinnte?
Selbstverständlich können Sie im Freundeskreis nach Mitstreitern für eine Senioren-WG suchen oder über Stadtteilzentren, Altenvereine und Wohnberatungen. Auch die ambulanten Pflegedienste wissen oftmals über mögliche Interessenten Bescheid. Ihr Angehöriger kann sich auch entscheiden, in eine bereits bestehende Senioren-WG einzusteigen. In vielen Städten gibt es solche Projekte bereits. Und es gibt Kontaktbörsen für Senioren im Internet, speziell zu dieser Frage bietet sich an: das Forum für Gemeinschaftliches Wohnen (FGW): www.fgw-ev.de .
Für die meisten von uns gilt wohl: Wir entwickeln mit zunehmendem Alter so unsere Eigenheiten, vielleicht auch die eine oder andere „Macke“. Und manche Verhaltensweisen unserer Mitmenschen vertragen wir umgekehrt möglicherweise weniger gut als früher. So gesehen ist es nicht ganz einfach, geeignete Kandidaten für ein gemeinsames Wohnen im Alter zu finden.
Wer imstande ist, ein solches Projekt aktiv auf die Beine zu stellen, wird in der Regel noch recht rüstig sein. Aber für eine Senioren-WG ist es unerlässlich, sich Lösungen für den Fall der Fälle zu überlegen und in mehreren Gesprächen zu ergründen, wie mit einer Pflegebedürftigkeit einzelner Wohngemeinschaftsmitglieder umgegangen werden soll.
Externe Unterstützung
Sinnvoll ist es sicher, von Anfang an gemeinsame hauswirtschaftliche Unterstützung (bei der Wohnungsreinigung, der Wäsche oder beim Einkauf) zu organisieren. Aber eine aufwendigere gegenseitige
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