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Phantom der Lüste

Phantom der Lüste

Titel: Phantom der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Nowak
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Rührung. Heiße, feuchte Lippen empfingen ihn, während er sich wieder über Jeans Männlichkeit beugte, sie aufnahm, an ihr saugte, bis sie seinen Mund gänzlich ausfüllte. Mit der Zungenspitze ertastete er jede kleine Unebenheit, schob die Vorhaut vor und zurück, umspielte die glatte Eichel, aus der erste süße Feuchtigkeit rann. Nur zu gern nahm er sie auf. Ließ sie die Kehle hinabfließen wie einen edlen Wein. Du schmeckst so gut, Jean. Aber ich will noch mehr von dir kosten, dachte er. Doch Jean ließ ihn warten. Er schwoll an, wurde immer heißer. Enjolras presste seine Lippen stärker um Jeans Schaft, nahm ihn so tief in den Mund, bis er Jeans feine Härchen an seiner Unterlippe spürte. Und da glitten Jeans Hände zwischen seine Beine, streichelten seinen Hodensack und ein wildes Zittern erfassteihn, das auf seine Oberschenkel überging. Hör nicht auf, auch wenn ich die Kontrolle verliere, dachte er. Er konnte nicht genug von dieser Zärtlichkeit bekommen. Sie stand im starken Gegensatz zu all den Schlägen, die sie ihm zugefügt hatten. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass sein Körper je wieder gestreichelt würde. Dass er je wieder auf solch sinnliche Reize reagierte.
    Ich danke dir, Jean, dachte er.
    Es kam ihm.
    Jean hielt jedoch noch durch. Zwar fühlte er die ersten Anzeichen, spürte, wie Jeans Erregung immer weiter zunahm, doch erst als Enjolras seinen Bauch streichelte und dann seine Hoden sacht in die Hand nahm, zogen sich die Muskeln in Jeans Unterleib zusammen. Und kurz darauf explodierte er.

    Es stank nach Alkohol und Schweiß. Dunstschwaden waberten durch den kleinen Schankraum. Angewiderte setzte er sich auf einen knarrenden Stuhl und bestellte einen Wein. Wie hatte sich St. Marie-Etienne verändert.
    „Was treibt Euch her, Fremder?“, fragte ein neugieriger Kerl und setzte sich ungefragt zu ihm.
    Er musterte sein Gegenüber geringschätzig. Fettiges Haar, unrasiert, stinkender Rock und dennoch konnte vielleicht gerade dieser Lump ihm helfen. „Ich bin auf der Jagd.“ Er spülte den Wein in einem Schluck hinunter und deutete der Wirtsfrau mit einem Fingerzeig an, sie möge den Becher noch einmal nachfüllen.
    „Auf der Jagd?“, hakte der Lump nach und kratzte sich am Kopf.
    Wahrscheinlich hatte er Läuse. Widerliches Pack. Armes St. Marie-Etienne. Das kam alles von dem Bordell, das kürzlich eröffnet worden war. Es lockte dieses Gesindel an.
    Er nickte nur.
    „Und was jagt Ihr, Fremder?“
    „Nicht was, sondern wen.“ Er ließ sich seine Worte auf der Zunge zergehen. Ja, er war ein Jäger und seine Beute ein gesuchterMörder. Wer dem König diesen Mann brachte, der hatte für alle Zeiten ausgesorgt. Doch ihn reizte weniger das Geld, sondern der Triumph. Sein Vorgänger war kolossal gescheitert. Aber er würde die Gunst von Ludwig dem Gerechten erringen. Er griff in seine Tasche und zog eine Dose heraus, öffnete sie und nahm etwas Tabak in die Hand, den er sogleich schnupfte. „Ich jage das Phantom“, sagte er seelenruhig, doch sein Gegenüber zuckte zusammen als hätte er gerade dessen Todesurteil verkündet.
    „Herr, über das Phantom erzählt man sich schreckliche Geschichten. Es lebt in den dunklen Wäldern von Gavaine und überfällt unschuldige Reisende.“
    „Ich kenne diese Legenden, ich lebte eine Zeitlang in dieser Gegend.“ Er war mit den Erzählungen über den Wald von Gavaine groß geworden, doch so recht dran glauben wollen hatte er nie. Jetzt zog er ein Papier aus seiner Tasche und strich es auf dem Tisch ordentlich glatt. Dann schob er es dem Lump zu. „Das Phantom ist ein Mann wie jeder andere.“ Zumindest war dies seine Theorie. Nachdem sein Vorgänger in dem Fall nichts zustande gebracht hatte, war ihm die alte Legende eingefallen und plötzlich hatte sich alles zu einem Bild zusammengefügt. Das Phantom und Louis Lamont waren einund dieselbe Person.
    „Aber Monsieur … das …“
    „Schau ihn dir an. Hast du diesen hier schon einmal in der Stadt gesehen?“
    Der Lump musterte die Zeichnung ausgiebig und schüttelte dann den Kopf.
    „Er war schon öfter unter euch. Er braucht Nahrung und Kleidung wie jeder andere. Die Händler haben ihn schon einmal bedient, ihm etwas verkauft.“
    „Das wüssten die Leute doch, Monsieur. Niemand würde Geschäfte mit dem Phantom machen.“
    In diesem Moment kam die Schankmagd zurück, um ihm Wein nachzufüllen und da fiel ihr Blick auf den Steckbrief. „Ich habe diesen Kerl schon einmal gesehen.

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