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Phantom der Lüste

Phantom der Lüste

Titel: Phantom der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Nowak
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jetzt nach dem Bad roch, wie herrlich sich seine Haut anfühlte. Jean tastete jeden Muskel ab. Sie waren unglaublich hart. Doch als seine Finger höher hinauf wanderten und Enjolras nassen Bart streiften, sein Gesicht berührten, da wich er plötzlich vor ihm zurück, ließ ihn los und Jean hatte das Gefühl zu fallen, in die Tiefe zu stürzen.
    „Was ist los?“, fragte er irritiert. Obwohl er es nicht sehen konnte, spürte er doch, wie sich Enjolras von ihm abwandte. „Habe ich etwas falsch gemacht?“
    „Nein“, kam es nach langem Zögern zurück. „Es ist alles… in Ordnung.“
    Das klang nicht gerade glaubwürdig. „Bereust du etwa was wir getan haben?“ Ein Kloß bildete sich in Jeans Hals. Die Vorstellung, dass ihr intimes Erlebnis, das für ihn selbst wie eine Befreiung gewesen war, gegenteilige Gefühle in seinem Freund ausgelöst haben könnte, setzte ihm zu.
    „Wir sollten nun heimkehren“, entschied Enjolras und drückte Jean den Stock in die Hand.
    Auf dem Weg zur Hütte schwiegen sie. Jean wusste nicht, was er hätte sagen sollen. Er war ein wenig enttäuscht und verstand die seltsame Reaktion seines Freundes nicht. Auch beim Abendessen sprachen sie kein Wort. Bis Jean es nicht mehr aushielt.
    „Du solltest es akzeptieren“, sagte er leise.
    „Wovon sprichst du?“
    „Du kannst mir nicht erzählen, dass es dir nicht gefiel. Du warst es sogar, der die Initiative ergriff.“
    „Oh Jean, ich bereue es wirklich nicht. Es war …“ Er unterbrach sich. „Einer der schönsten Momente für mich seit langem.“
    Enjolras Worte besänftigen ihn. Aber warum verhielt er sich so merkwürdig? Was quälte ihn?
    „Dich zu spüren war wunderschön für mich.“
    „Für mich auch. Nur warum sprichst du dann kein Wort mehr mit mir?“
    „Es hat nichts mit dir zu tun, Jean. Wirklich.“
    „Aha.“
    Enjolras Hand legte sich unter sein Kinn und bewegte Jeans Kopf. „Du bist wunderschön, Jean. Siehst aus wie ein Engel, der zu mir auf die Erde herabgekommen ist. Selbst mit diesen Schwellungen in deinem Gesicht, sehe ich, dass du schön bist.“
    Er konnte Enjolras Atem auf seinen Lippen fühlen. Heiß strich er über seinen Mund, kitzelte seine Wangen. Küss mich, dachte Jean. Ich würde alles tun, nur für einen Kuss.
    „Es liegt an mir. Nur an mir.“
    Enjolras entfernte sich erneut von ihm. Aber Jean ließ es nicht zu. Nicht dieses Mal. „Mir hat es gefallen, dir hat es gefallen. Warum sich den Gefühlen verwehren? Warum sie leugnen?“
    „Du weißt doch gar nichts über mich, Jean.“
    „Was ich weiß, ist mir genug.“ Jean erhob sich, griff nach dem Stock und fand seinen Weg zum Bett. Dort setzte er sich hin und zog seine Hose aus, befreite sein Glied, in dem Wissen, dass Enjolras es von seiner Position aus sehen konnte. Er rieb an dem Schaft, der rasch hart wurde. „Ich weiß unter anderem, dass du gern meinen Schwanz liebkost.“
    „Jean, bitte …“
    „Und dass sich deine Lippen samtweich anfühlen. Mmh. Dein Bart stört ein wenig. Aber darüber sehe ich hinweg.“
    „Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um …“
    „Es gibt keinen besseren.“

    Enjolras war erschrocken darüber, welche Macht der Junge über ihn hatte. Tatsächlich schien sein Spiel aufzugehen. Er brauchte nur mit seinem Glied vor ihm zu spielen und Enjolraswar nicht mehr Herr seiner Sinne. Es kostete ihn alle Kraft, sich von Jean loszureißen, sich zu erinnern, dass Jean ihn niemals annehmen würde, wenn er wieder sehen könnte. Als er ihn vorhin fast im Gesicht berührt hatte, war der Traum zerplatzt und es war ihm wieder in Erinnerung gekommen, wer er war. Was er war! Ein Monster. Ein Phantom.
    „Merkst du es denn nicht?“, unterbrach Jeans sanfte Stimme seine Gedanken. „Wie sehr ich dich begehre?“
    Enjolras hätte am liebsten aufgelacht. Wie konnte Jean jemanden begehren, den er nicht einmal sehen konnte? „Ich bin kein strahlender Held, glaub mir.“
    „Was redest du nur?“
    „Ich sage die Wahrheit.“
    „Lass mich dich berühren“, bat Jean.
    „Mach es nicht noch schlimmer.“
    „Ich will dich sehen. Auf meine Art.“
    Enjolras schüttelte den Kopf. Das alles war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Jean würde niemals Ruhe geben. Er würde entweder eines Tages selbst wieder sehen können oder so lange darauf beharren, sein Gesicht zu berühren, bis sich Enjolras nicht länger vor ihm verstecken konnte. Bis die Wahrheit ans Licht kam.
    Na schön. Warum das alles länger

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