Phantom der Lüste
nachzugeben. Der Lust zu widerstehen. Enjolras Anspannung ließ nach und jetzt wurde es immer einfacher, im Rhythmus aufzugehen.
Jean küsste Enjolras Rücken, streichelte die Stelle zwischen dessen Schulterblättern und spürte, wie sich sein Anus weitete. Nun bewegte er sich schneller und Enjolras stöhnte lauter und lustvoller auf. Eng schmiegte sich der Muskelring um sein Glied, übte gerade genug Druck aus, um seine Lust zu steigern.
Enjolras stützte sich nur noch mit einer Hand ab. Die andere hatte er um seinen Schwanz gelegt und rieb ihn im selben Rhythmus, in dem Jean in ihn drang. Was für ein geiles Gefühl, Jean in sich zu spüren, mit ihm zu verschmelzen. Es erregte ihn über alle Maßen. Und es war besser, aufregender, als alles, was er jemals zuvor mit Frauen erlebt hatte. Mit Jean wurde alles viel intensiver.
Ein Zittern erfasste ihn. Gleich würde er kommen. Er verstärkte den Druck seiner Hand um sein Glied, spürte die ersten Eruptionen in seinem Innern und ab da konnte er es nicht mehr steuern. Ab da konnte er fliegen.
Jean kam gleichzeitig mit ihm. Stöhnend und zuckend erlebten sie den Gipfel gemeinsam.
Erschöpft schmiegte er sich an Enjolras, der schwer atmend seinen Arm um ihn legte und nah an sich heran zog, einen Kuss auf seinen Schopf setzte.
„Das war mein erstes Mal … überhaupt“, gestand Jean.
Sie hatten Gilbert in einer engen Kammer untergebracht, in der er kaum Platz hatte. Er spürte das Stroh durch den dünnen Stoff seiner Matratze. Es pikste in seinen Rücken, weil es schon sehr trocken war. Aber das störte Gilbert nicht weiter, denn er durfte in der Nähe seiner Herrin sein. Und das erfüllte ihn mit solch unvorstellbarem Glück, dass er sich selbst im Kerker wohlgefühlt hätte. Er war sich sicher. Schon bald würde seine Francoise Jean vergessen haben. Und an eine Heirat mit diesem adligen Schnösel war dann auch nicht mehr zu denken. Zufrieden drehte er sich zur Seite und zog die Decke bis zum Kinn, da vernahm er plötzlich ein zaghaftes Klopfen an der Tür. War es Francoise?
Er richtete sich rasch auf, schon schob sich die Tür zur Seite, noch ehe er etwas gesagt hatte, und er sah das Licht einer Kerze, die den kleinen Raum erhellte. Sein Herz schlug schneller. Francoise? Oh geliebte Francoise!
Doch es war nicht ihr liebliches Gesicht, das er im Schein erkannte, sondern das von Amelie de Felou. Sie legte einen Finger auf den Mund, schloss die Tür hinter sich und setzte sich zu ihm.
„Was … was wollt Ihr, Mademoiselle?“
Sie kicherte kindlich und ihre Apfelbäckchen schienen förmlich zu glühen. „Mir gefiel es, wie sehnsuchtsvoll du meine Cousine heute angesehen hast. Ich will, dass du mich genauso ansiehst.“
„Aber Mademoiselle, ich …“ Es schmeichelte ihm ein wenig, doch er wusste zugleich, dass ihr Wunsch unmöglich zu erfüllen war. Er empfand nicht dasselbe für die kleine Amelie. Zugegeben, sie war auch ein hübsches Ding. Aber mitnichten so anmutig wie seine Herrin.
„Ich dulde keine Widerrede“, sagte sie und bleckte die Zähne. Binnen von Sekunden verwandelte sich das kindliche Geschöpf in ein kleines Biest. „Oder willst du, dass ich eure Affäre verrate?“
Oh nein! Das wollte er sicher nicht. Denn es stand weit mehr auf dem Spiel als Amelie ahnte. Der Vicomte wäre außersich, wenn er von Gilberts wahrer Identität erfuhr. Wahrscheinlich würde er Gilbert aufhängen und die arme Francoise von seinem Hof jagen, so wie er es damals bereits angekündigt hatte, sollte Gilbert es wagen, noch einmal zurückzukehren und Francoise den Kopf zu verdrehen.
„Du siehst, du hast keine andere Wahl, lieber Gilbert.“
Sie warf sich wie ein ausgehungertes Tier auf ihn und Gilbert konnte nichts tun.
Francoise war fast eingeschlafen, als es an ihrer Tür klopfte. „Wer ist da?“, murmelte sie, doch offenbar immer noch laut genug, um von der Person auf der anderen Seite der Tür vernommen zu werden. Jemand schlich herein.
„Gilbert?“ Es konnte nur Gilbert sein. Doch sie war nun wirklich zu müde für ein kleines Stelldichein.
„Ich bin es, Amelie. Steh auf, wir müssen reden.“
Francoise spürte instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte. Amelie sah sie auf merkwürdige Weise an. Ihr kindliches Lächeln verunsicherte sie noch mehr.
„Ich habe es herausgefunden“, hauchte sie und kicherte so leise, dass man nur ein Glucksen wahrnahm.
„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
Das Kichern wurde lauter. „Oh doch, doch. Du
Weitere Kostenlose Bücher