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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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blind. Du hörst dich genauso an wie Dom, als er zum ersten Mal bei mir anrief, um mir von Cam zu erzählen, also verkauf' mich nicht für dämlich, denn ich sehe, was ich sehe.“
    Colin sprang auf. „Ich liebe ihn nicht. Wir haben seit über fünf Jahren fantastischen Sex und dabei bleibt es. Beziehungsweise, ich hoffe, dass es dabei bleibt. Adrian hat gesagt, dass wir...“ Colin brach ab, als ihm klar wurde, dass er sich gerade verraten hatte. „Ähm...“
    „Hat unser Anwalt für alle Fälle wieder spioniert?“, fragte Devin feixend und lachte, als er die Augen verdrehte und sich abwandte, um in die Küche zu gehen.
    „Willst du ein Bier?“, fragte er herausfordernd und bekam genau die gleiche Antwort wie seit vielen Jahren.
    „Nein. Aber du kannst dir gerne die Kante geben. Ich schlafe dann hier und halte dir beim nächtlichen Kotzkonzert die Haare aus dem Gesicht“, meinte Devin belustigt, was Colin seufzen ließ, weil ihm klar war, dass sein Freund ihn die nächsten Monate, ach was Jahre, aufziehen würde, wenn er jetzt wirklich etwas trank.
    Devins Beziehung zu jeder Form von Alkohol war seit seinem Unfall gleich Null und obwohl er Anderen das Trinken nicht verbot, war er gelegentlich ein wenig komisch, was das Thema betraf. Kein Wunder, gestand sich Colin ein und holte statt dem gewünschten Bier lieber zwei Cola aus dem Kühlschrank. Wer durch zu viel Alkohol für immer im Rollstuhl landete, hatte wohl das Recht bei dem Thema je nach Laune ein wenig sonderbar zu sein.
    „Du musst allerdings in meinem Zimmer schlafen“, meinte er, um im nächsten Moment innezuhalten, als ihm wieder einfiel, was er heute noch vorhatte. „Sorry, geht nicht“, korrigierte sich Colin und sah entschuldigend zu Devin, als er wieder ins Wohnzimmer kam, der ihn breit angrinste, was alles sagte. „Ja, ich treffe mich heute mit ihm, zufrieden?“
    Devin lachte leise. „Sehr sogar.“ Colin knurrte. „Aber mehr sage ich dazu jetzt besser nicht. Brauchst du einen Babysitter?“
    Colin schüttelte den Kopf, obwohl die Vorstellung verlockend war, dass Devin hier schlief, um ein Auge auf seinen Neffen zu haben. „Nein. Kilian und ich haben einen Deal gemacht.“
    „Okay, dann rufe ich den Behindertenfahrdienst und sehe zu, dass ich nach Hause komme.“ Devin winkte ab, bevor er etwas dazu sagen konnte. „Nein, du fährst mich nicht. Mach' du dich lieber fein für dein Date.“
    Colin verkniff sich ein Stöhnen. Das war ja so klar gewesen. „Wir haben kein Date.“ Devin grinste nur. „Dev!“
    „Was denn? Ich sag' doch gar nichts“, tat der unschuldig und warf ihm eine Kusshand zu.
    „Du bist unmöglich“, seufzte Colin, musste aber gleichzeitig doch grinsen. Devin war schon eine Nummer für sich, aber gerade deshalb mochte er ihn ja auch so gern.
    „Weiß ich und ich hoffe, du stellst ihn mir bald mal vor. Ich bin nämlich neugierig. Wie heißt er überhaupt?“
    „Devin Felcon, du...“
    „Das ist mein wundervoller Name, ich weiß. Also?“
    Colin stöhnte einmal tief auf, lachte und gab nach. „Mikael. Sein Name ist Mikael, zufrieden?“
    „Und weiter? Er wird doch wohl einen Nachnamen haben“, drängelte Devin und sah ihn neugierig an.
    „Corvin.“ Devin blieb der Mund offenstehen. „Was?“, fragte Colin daher verdutzt nach.
    „Der Edelrestaurantbesitzer?“
    „Woher weißt du denn, was...?“ Colin brach ab, als der Groschen fiel. Und wie er fiel. „Fuck!“
    Devin fing an ihn auszulachen und das hatte er diesmal wirklich verdient. Vor drei Jahren hatte Frank Sally zu ihrem vierzigsten Hochzeitstag ein Essen in einem von Mikaels Restaurants geschenkt, weil Sally seit Langem davon geschwärmt hatte, einmal im Leben in ein edles Restaurant zu gehen. Colin hatte sich mit Mikael darüber noch amüsiert, aber auf liebevolle Weise, und Mikael hatte am Ende sogar dafür gesorgt, dass Sally zu Ehren ihres Hochzeitstags einen riesigen Strauß Blumen geschenkt bekommen hatte.
    „Hör' auf zu lachen, das ist nicht lustig“, schimpfte Colin samt einem Grinsen und ging zu Devin, um ihm eine Cola zu reichen und sich wieder hinzusetzen. Noch hatte Mikael sich nicht gemeldet, er hatte also Zeit.
    „Doch, ist es“, konterte der jedoch wie erwartet und hatte damit natürlich Recht. „Und jetzt los. Dusche, Anziehen und schminken... Obwohl, so alt siehst du noch nicht aus, dass du schon Schminke brauchst.“
    „Devin...“ Colin seufzte, als Devin ihn zum dritten Mal an diesem Abend auslachte, und bevor er

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