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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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versteckst du dich in deinem Zimmer. Was ich auch sage, du hörst nicht zu und... und du...“ Kilian brach ab und schniefte. „Mum ist tot und ich will nicht, dass du auch... Du wirst immer dünner...“ Kilians Blick war pure Verzweiflung. „Ich will nicht, dass du stirbst, weil ich dich nämlich liebe. Aber du bist ein Arschloch und...“
    Weiter kam Kilian nicht, denn Colin hatte die Küche mit wenigen Schritten durchquert und seinen Neffen an sich gezogen. Adrian und Devin ignorierte er, weil er noch nicht soweit war, sich mit ihnen zu befassen. Im Moment wartete er eigentlich darauf, dass Kilian ihm gleich die Faust in die Seite schlagen würde. Aber das geschah nicht. Stattdessen legte Kilian die Arme um ihn und weinte leise. Colins schlechtes Gewissen wuchs ins Unermessliche. Wie egoistisch und blind war er gewesen, Kilian das anzutun?
    „Es tut mir leid. Bitte entschuldige. Ich hab's nicht kapiert. Es tut mir so leid, Kilian“, murmelte Colin und schämte sich in Grund und Boden für sein Verhalten. Da hatte erst sein fünfzehnjähriger Neffe laut werden und ihn anschreien müssen, um ihm klarzumachen, was er seit Wochen tat. „Ich mach's wieder gut, ich schwöre es.“
    „Ich will dich nicht auch noch verlieren.“ Kilian drückte sich fester an ihn. „Was soll ich denn ohne dich machen?“
    Verdammte Scheiße. Colin fackelte nicht lange, sondern hob Kilian einfach hoch und trug ihn ins Wohnzimmer hinüber, um sich mit ihm auf die Couch zu setzen. Er wusste, dass Adrian und Devin in der Küche bleiben würden, damit sie reden konnten. „Du verlierst mich nicht“, versprach er, nachdem Kilian sich soweit beruhigt hatte, dass er nicht mehr weinte. „Ich weiß, dass ich ein Vollidiot bin und Mist gebaut habe, aber ich werde es wieder hinkriegen.“ Colin strich Kilian beruhigend über den Rücken. „Ich biege alles wieder gerade, ich verspreche es dir. Es tut mir so leid. Was ich dir...“ Colin stockte kurz, aber dann sprach er den Gedanken aus, der ihm eben durch den Kopf geschossen war. „Ich bin eine ziemliche Niete als Vater, oder?“
    „Du kannst ja versuchen es besser zu machen“, schlug Kilian leise vor und Colin stiegen die Tränen in die Augen.
    „Sagst du mir auch in Zukunft, wenn ich Mist baue? Ich glaube, es könnte nicht schaden“, bat Colin und fragte sich gleichzeitig, wie er es geschafft hatte, einen Weg in das Herz dieses tollen Jungen zu finden.
    „Okay, mache ich“, versprach Kilian und sah zu ihm auf, sich die Tränen von den Wangen wischend. „Colin? Das mit Mik, das war Mist. Totaler Mist. Das weißt du doch, oder?“ Kilian sah ihn prüfend an, als er nickte. „Liebst du ihn?“
    Colin atmete tief durch, dann nickte er erneut. „Ja, ich liebe ihn, und ich bezweifle, dass sich das in nächster Zeit ändert.“
    „Dann hol' ihn dir zurück“, verlangte Kilian, was Colin innerlich lachen ließ. Sein Neffe konnte genauso ein Sturkopf wie er selbst sein, wenn er das wollte.
    „Du magst ihn sehr, nicht?“
    Kilian lächelte verlegen und wurde rot. „Ich mag es, wie du ihn ansiehst. Du bist glücklich, wenn er bei dir ist.“
    Oh Gott, was hatte er bloß angerichtet? Dieser Junge, der soviel sah, war das Beste, was ihm hatte passieren können, und er hätte ihr gemeinsames Leben fast ruiniert. Colin erwiderte das Lächeln und dachte gleichzeitig an Gwen. Seine kleine Schwester. Sie hatte sterben müssen, um ihm dieses Kind zum Geschenk zu machen, und so makaber das klang, Colin war ihr dankbar dafür, denn durch Kilian hatte er eine Familie bekommen. Eine große und verrückte Familie, zu der Mikael hoffentlich auch bald dazugehören würde.
    „Wenn Mik mich noch will, hole ich ihn zurück“, versprach Colin und lachte, als Kilian das mit einem äußerst zufriedenen, „Gut.“ kommentierte. „Gut?“
    Kilian nickte nur, um im nächsten Moment verlegen dreinzuschauen. „Sorry... Dafür, dass ich dich angebrüllt habe, meine ich.“
    Colin schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Ich hatte es verdient.“
    Kilian grinste schief und sah über seine Schulter Richtung Flur. „Devin und Adrian sind stinksauer auf dich“, flüsterte er dann und schaute ihn wieder an. „Devin hat mit Dom telefoniert, wegen einer Tour in den Bergen nächsten Monat... Keine Ahnung, was er meinte. Jedenfalls hat er gesagt, dass er dir eine reinhaut, wenn du nicht bald zu Verstand kommst.“
    Oh je, dachte Colin und verzog ertappt das Gesicht. Ihre geplante Klettertour im August. Die hätte er

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