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Philosophenpunsch

Philosophenpunsch

Titel: Philosophenpunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Bauer
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Angerer in die Zange nehmen.«
    »Hören Sie auf«, flehte Schweda. »Verraten Sie mich bloß nicht, alles andere … regle ich schon.«
    »Na gut, jeder ist seines Glückes Schmied«, mahnte Leopold. Dem Kerl war offenbar nicht zu helfen.
    »Heißt das, Sie zeigen mich nicht an? Und ich kann jetzt gehen?«, erkundigte sich Schweda vorsichtig.
    »Nicht so vorschnell, junger Freund«, bremste Leopold ihn ein. »Ein kleines Bier macht 2,80 Euro.«
    Mario Schweda kramte in seiner Hosentasche nach Kleingeld.
    »Dazu kommt der ausstehende Betrag von 19,20 Euro von vorgestern, macht also insgesamt genau 22 Euro«, ergänzte Leopold. »Und damit Sie Ihren Seelenfrieden finden, wäre auch noch eine kleine Kranzspende angebracht.« Dabei deutete er zu dem in seiner vollen Pracht leuchtenden Adventkranz nach oben. »Die Scheine, die Sie der jungen Dame entwendet haben, können Sie übrigens auf jedem Polizeiwachzimmer hinterlegen.«
    Schweda zog es fort von diesem Ort. Eilig und ohne weiteren Kommentar knallte er im Vorübergehen 25 Euro auf die Theke. Leopold nahm das Geld mit einer kurz angedeuteten Verbeugung und einem diensteifrig dahingesäuselten »Gehorsamster Diener, wünsche ein frohes Fest, beehren Sie uns bald wieder«.
    Ein barsches »Jetzt wird es aber Zeit, Leopold!« riss ihn aus seinen Gedanken. Agnes Windbichler hatte in der Zwischenzeit Hut und Mantel angezogen und stand mit einem Mal gehbereit vor ihm.
    »Ah, du bist schon fertig, Tante«, lächelte Leopold ihr gezwungen entgegen, während er das Geld in seine große Kellnerbrieftasche steckte.
    »Sicher. Und die Bäckerei von Frau Heller habe ich auch. Ich habe nur noch gewartet, bis dein Gespräch beendet ist«, schnauzte sie ihn ungeduldig an.
    »Na, dann können wir ja gehen. Ich stehe mit dem Auto praktisch vor der Haustür.« Leopold wischte sich den Schweiß von der Stirn. Aber das bisschen Verwandtschaftsstress würde er jetzt auch noch schaffen.
    Da läutete sein Handy. Ungeduldig. Er zog es aus der Jackentasche. »Ja?«, meldete er sich. Sofort nahm sein Gesicht ernste Züge an. »Ist ja nicht möglich«, bellte er aufgeregt. »Er lebt? … Du bist sicher? … Ach so! … Wartet auf mich, ich bin in fünf Minuten da.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder?« Tante Agnes ließ nun jegliche Hoffnung fahren, zu einer vernünftigen Zeit in ihr Quartier in Leopolds Wohnung zu kommen.
    »Eine neue Entwicklung … Es ist nicht weit … Nur ein kleiner Umweg«, stotterte Leopold ein wenig hilflos herum.
    »Offenbar hat sich in dem Mordfall etwas Neues ergeben. Da ist nun einmal nichts zu machen«, übersetzte Frau Heller für die Tante.
    »Jetzt sind dir die Mörder und Verbrecher also endgültig lieber als ich, deine nächste Anverwandte. Da hätte ich gleich zu Hause bleiben können«, murrte Agnes Windbichler. Einen Augenblick schien es, als wolle sie zu einer größeren Tirade ansetzen, dann fügte sie sich doch kommentarlos in ihr Schicksal und ging hinter Leopold zur Tür hinaus.
     

12
    Franz Jäger war nicht tot. Er war auch nicht allzu schwer verletzt, nur etwas ramponiert und stockbesoffen, nachdem er ein paar Heurige in Jedlersdorf abgeklappert hatte. Auf der Straße hatte er dann das Gleichgewicht nicht mehr halten können, war vornüber hingefallen und unsanft mit dem Gesicht aufgeschlagen. In der Folge gelang es ihm trotz aller Bemühungen nicht, wieder auf die Beine zu kommen. Der Alkohol und die Trägheit verleiteten ihn dazu, sich zusammenzurollen und einfach liegen zu bleiben. Rasch fiel er in einen Schlaf, der bei diesen Temperaturen durchaus tödlich hätte enden können.
    Aber Thomas Korber und Julia Leichtfried klaubten ihn noch zur rechten Zeit auf. Korber merkte diesmal sehr rasch, dass es sich hier nur um eine Alkoholleiche und nichts Schlimmeres handelte. Sonst fehlte ihm allerdings der Plan, und da es sich um einen der Verdächtigen im Mordfall Veronika Plank handelte, rief er Leopold herbei, der dann auch sehr schnell mit seiner Tante zugegen war.
    Julia und Korber hatten Jäger inzwischen auf eine Bank gesetzt. Er schien, den Umständen entsprechend, wieder halbwegs bei sich zu sein, wenn auch nicht sehr gesprächig. Das Kinn zierte eine kleine Wunde, die aber mittlerweile zu bluten aufgehört hatte. »Sie haben sich ja ganz schön volllaufen lassen«, bemerkte Leopold mit Kennerblick. »Aus welchem Grund?«
    Franz Jäger blickte irritiert auf. »So halt«, gab er achselzuckend von sich. Er war dabei nur schwer zu verstehen,

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