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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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er nur deinen Schlüssel, weil ihr ja zu Hause wart. Aber er kann keinesfalls das Risiko eingegangen sein, in euer Schlafzimmer zu schleichen, wenn ihr dort geschlafen habt.«
    »Das würde bedeuten, dass er in der Zeit, in der er meinen Schlüssel hatte, noch einmal bei uns im Haus gewesen ist. Aber wie? Du hast völlig recht, er hätte die Alarmanlage ausschalten müssen. Aber er konnte den Code nicht kennen.«
    Wieder begann Mark fieberhaft zu überlegen. Irgendwie ergab das alles keinen Sinn. »Kann es sein, dass du vielleicht irgendwann einmal vergessen hast, die Alarmanlage einzuschalten?«
    Sarah legte das Kissen aus der Hand und schüttelte energisch den Kopf. »Nein, hundertprozentig nicht. Das ist Stephen und mir längst in Fleisch und Blut übergegangen. Als es mir so richtig schlecht ging, habe ich die Alarmanlage oft mehrmals überprüft, ehe ich das Haus verlassen konnte. Andernfalls hätte ich keine Ruhe gehabt.« Sie stieß ein humorloses Lachen aus. »So hatte meine Angsterkrankung wenigstens auch mal einen positiven Aspekt.«
    »Aber woher sollte er den Code dann kennen, wenn nur Stephen und du davon gewusst habt?« Mark rieb sich das Kinn. »Gibt es wirklich niemand anderen, dem ihr diese Kombination gegeben habt?«
    Wieder schüttelte Sarah den Kopf. »Nein, ganz sicher nicht. Außer natürlich der Firma, die die Alarmanlage installiert hat. Der Techniker hatte den Code damals programmiert.« Sie sah ihn mit großen Augen an. »Du glaubst doch nicht …«
    »Erinnerst du dich noch an den Mann?«
    Ihr Blick schweifte kurz ins Leere, als suchte sie irgendwo an der Wand oder auf dem Teppichboden nach einem Bild aus ihrer Erinnerung. »Na ja, nicht an sein Gesicht. Aber … nein, Mark, er war es nicht. Selbst wenn er sich die Narben erst danach zugezogen hätte. Das war ein ganz anderer Typ, eher dick und klein, das weiß ich auf jeden Fall noch.«
    Sie sahen sich eine Weile an und schienen beide dasselbe zu denken. Mark sprach es schließlich aus.
    »Vielleicht war es ja nicht dieser Techniker, sondern einer seiner Kollegen?«
    61.
    Das Gebäude von Home Security Services Ltd. mit dem auffallend roten Firmenlogo in Form eines stilisierten Burgturms befand sich in Brixton neben einem großen Parkplatzgelände. Es war ein schmuckloser Bau aus Glas und Beton, der von außen wie eine Lagerhalle aussah und sich an eine Reihe weiterer Firmengebäude anschloss.
    Im Eingangsbereich warben Plakate und überdimensionale Aufsteller aus Pappe für Alarmanlagen und Sicherheitssysteme, und auf jedem war der HSS -Slogan in roten Großbuchstaben zu lesen: Wir machen Ihr Heim zu Ihrer Burg.
    Mark fiel auf, wie Sarah den Spruch las und wieder wegsah. In Anbetracht ihrer Erlebnisse musste ihr dieser Satz wie ein schlechter Witz vorkommen.
    Der Inhaber stellte sich Ihnen als James Pearson vor. Er war ein großer, durchtrainierter Mann Mitte vierzig mit kantigen Gesichtszügen und einem grau melierten Bürstenhaarschnitt. Der dunkelblaue Anzug wirkte an ihm wie eine Militäruniform – ein offenbar beabsichtigter Eindruck, der durch sein strammes Auftreten noch zusätzlich betont wurde. All das sollte wohl Autorität und gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, mutmaßte Mark.
    Pearson hatte sie in sein Büro gebeten und ihnen Plätze an einem runden Konferenztisch angeboten, auf dem sich Flyer und Prospekte seiner Firma stapelten.
    Sarah kam sofort zur Sache. Sie fragte ihn nach einem seiner Angestellten, auf den die Beschreibung des Narbenmannes zutraf, und Pearson, der ihnen mit kerzengerader Haltung gegenübersaß, hörte ihr mit stoischer Miene zu. Mark beobachtete ihn und war überzeugt, dass er einen perfekten Pokerspieler abgegeben hätte.
    Pearson reagierte nicht sofort auf Sarahs Frage. Stattdessen faltete er die Hände auf der Tischplatte und sah abwechselnd zu Mark und wieder zu Sarah.
    »Bedauere«, sagte er schließlich, »aber ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Die Angaben zu unseren Mitarbeitern sind streng vertraulich. Das werden Sie sicher verstehen.«
    »Das heißt, dass dieser Mann bei Ihnen angestellt ist?«, hakte Sarah nach.
    »Das habe ich nicht gesagt.« Er lächelte und öffnete einladend die Arme. »Mrs. Bridgewater, wenn es Probleme mit Ihrem Alarmsystem geben sollte, stehe ich Ihnen gern persönlich zur Verfügung.«
    Sarah winkte ab. »Darum geht es nicht.«
    »Worum geht es dann?«
    »Es ist … eine private Angelegenheit.«
    »Mrs. Bridgewater, in diesem Fall kann ich Ihnen erst

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