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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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davon?«
    Wieder seufzte er. »Denk noch einmal darüber nach, Simon. Du nutzt meine Situation aus. Wenn wir wirklich Freunde wären, würdest du das nicht tun.«
    Simon lachte auf und schüttelte den Kopf, dass ihm seine blonden Dreadlocks ins Gesicht fielen. »Mal ganz im Ernst, John, bist du wirklich so naiv?«
    »Mag sein, dass ich naiv bin«, sagte er und rieb sich die schmerzenden Schläfen, »aber du bist dumm, Simon. Ich will dir eine faire Chance geben. Das Geld, das ich dir freiwillig zahle, würde ausreichen, um deine illegalen Geschäfte lassen zu können. Du unterstützt deine Schwester in ihrer Therapie, suchst dir einen anderen Job und ziehst von hier weg. Das wäre ein ehrlicher Neuanfang für dich. Wenn du mich jetzt aber erpresst, bist du nicht mehr als ein unglaubwürdiger kleiner Gauner.«
    Simons Grinsen verschwand. Er zog nervös an seiner Zigarette. »Ich will dir mal was über Gauner sagen, John. Das sind Leute wie du und dein Vater. Er hat seine Arbeiter jahrzehntelang ausgebeutet, dann hat er seine Firma aufgegeben und dir ein dickes Vermögen hinterlassen. Du hast nie für Geld den Buckel krumm machen müssen. Und jetzt schau dich an. Du hast nicht mehr lange, das sieht sogar ein Blinder. Also, was willst du noch mit deiner Kohle? Dir einen vergoldeten Sarg kaufen? Du könntest wirklich etwas Gutes damit tun, indem du uns hilfst. Das wäre …« Simon brach ab, dann sprang er auf und zeigte mit seiner Kippe auf ihn. »Scheiße, Mann, deine Nase!«
    Er fasste sich ins Gesicht, und als er die Hand zurücknahm, war sie voller Blut.
    Simon schnappte sich ein Geschirrtuch und hielt es ihm hin. »Hier, bevor du alles versaust.«
    Er presste sich das Tuch aufs Gesicht und versuchte sich zu beruhigen. Die Aufregung hatte seinen Blutdruck in die Höhe getrieben. Das konnte gefährlich werden. »Kann ich dein Badezimmer benutzen?«
    »Von mir aus.« Simon verdrehte genervt die Augen und zeigte zu der Tür neben dem Eingang. »Aber mach danach wieder sauber.«
    »Ja, klar.«
    Er ging über den Flur zum Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Dort befeuchtete er ein Handtuch, legte es sich in den Nacken und schloss die Augen.
    Er musste eine Entscheidung fällen.
    58.
    Als Sarah die Krypta verlassen hatte, wirkte sie wie ausgewechselt. Mit zügigen Schritten ging sie auf die Telefonzelle zu, hinter der Mark auf sie wartete.
    »Er ist nicht gekommen. Alles Weitere bei mir zu Hause«, raunte sie ihm zu. Dann eilte sie weiter zur Charing-Cross-Station. Offensichtlich befürchtete sie, dass sie beobachtet würden. Mark wartete daher einen Moment, bevor er sich ebenfalls auf den Weg machte.
    Als sie schließlich nach zweimaligem Umsteigen Forest Hill erreichten, strebte Sarah ihrem Haus zu, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Mark hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten.
    »Sarah, warte doch!«, rief er ihr nach, als sie hastig die Haustür aufschloss und die Alarmanlage im Flur deaktivierte. »Mein Gott, Sarah, was war da los?«
    Sie drehte sich zu ihm um. Ihr Gesicht war gerötet, ihr Atem ging heftig.
    »Mir ist jetzt klar, woher er all diese persönlichen Dinge über mich weiß«, sagte sie schließlich. »Stephen wusste zwar, dass ich unter einer Angsterkrankung leide, aber er kannte den Grund nicht. Ich wollte es ihm nicht sagen. Und er wusste auch nicht, dass ich darüber nachgedacht hatte, in den Verlag zurückzukehren. Nora … meine Chefin, sie hat es mir immer wieder angeboten, aber ich hatte mich dann doch nicht getraut, sie zu fragen, weil ich mich für meine Phobie geschämt habe. Aber auch darüber hatte ich mit niemandem gesprochen, nicht einmal mit Gwen. Dieser Kerl kann es also nicht von Stephen wissen. Niemand kann es wissen, außer …«
    Sie sprach nicht weiter, wandte sich von ihm ab und rannte die Treppe hoch. Mark lief ihr hinterher ins Schlafzimmer, wo Sarah auf Knien hockte und die unterste Schublade einer alten Tudor-Kommode herauszog. Sie riss so ungeduldig an ihr, dass sich die Lade verkantete. Mit einem Fluch stieß sie sie zurück und riss sie erneut heraus.
    »Was hast du da?«
    Mark war zu ihr getreten. Die Schublade war mit mehreren Stapeln Notizbüchern gefüllt. Er hockte sich neben sie. Auf den weißen Etiketten der Einbände waren Jahreszahlen notiert. Es mochten mindestens fünfundzwanzig Stück sein.
    »Meine Tagebücher«, sagte Sarah, nahm das mit der Jahrszahl 2012 heraus und blätterte es durch. Plötzlich hielt sie inne und riss die Augen auf.
    »Ich

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