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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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aufs Spiel setzen? Ist Ihnen dieser Mann das wirklich wert?«
    Für einen Moment starrte Pearson vor sich hin, und ihm war anzusehen, wie er mit sich selbst rang. Dann wandte er sich wieder Sarah zu. »Und ich kann mich auf Ihr Wort verlassen?«
    Sie nickte. »Ja, das können Sie.«
    »Also schön«, sagte er tonlos. »Irgendwie hatte ich bei diesem Kerl von Anfang an kein gutes Gefühl. Fachlich hatte er mich überzeugt, und seine Zeugnisse waren tadellos, aber er war so sonderbar schweigsam. Ich hätte wohl besser auf meinen Bauch hören sollen.«
    »Wie ist sein Name?«
    »Wakefield. Er heißt John Wakefield.«
    »Ist er zufällig gerade hier?«
    »Nein, er arbeitet schon seit über einem Monat nicht mehr für mich. Er war auch nur kurz bei mir angestellt. Drei, vier Monate vielleicht. Dann hat er plötzlich gekündigt.«
    »Hat er Ihnen gesagt, warum?«, fragte Mark.
    »Nein, wahrscheinlich hat er einen anderen Job bekommen.«
    »Und wie lautet seine Adresse?«
    »Es war hier in Brixton. Ich muss nachsehen.«
    Pearson ging zu seinem Schreibtisch. Während er in seinem Computer nachschaute, sah Sarah Mark an.
    Sie lächelte triumphierend.
    »Dieses Mal haben wir ihn!«
    62.
    Die Adresse, die Pearson ihnen genannt hatte, führte sie zu einem Altbau in der Nähe des Brixton Market. Es war ein baufälliges Mehrfamilienhaus mit acht Parteien. Den Klingelschildern neben dem Eingang zufolge waren nur vier davon bewohnt. Auf einem der Namensschilder lasen sie: J. Wakefield .
    Sarah betrachtete die Zeile rostiger Briefkästen. Aus den meisten ragten Werbeflyer hervor, doch Wakefield musste seinen Briefkasten erst kürzlich geleert haben.
    »Mich kennt er nicht, also werde ich nachsehen«, sagte Mark, während er auf mehrere der Klingelknöpfe drückte. »Du wartest im Treppenhaus. Wenn er da ist, werde ich ihn in ein Gespräch verwickeln, und du verständigst die Polizei. Diesmal lassen wir ihn nicht entkommen.«
    Sarah sah zu den Fenstern hoch. »Okay, aber sei vorsichtig.«
    Mark lächelte ihr aufmunternd zu. »Ich werde ihm ein Zeitungsabo aufschwatzen. Darin war ich in Oxford mal sehr gut.«
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht. »Mark, was ist, wenn er alles abstreitet?«
    »Das wird er nicht.«
    »Was macht dich da so sicher?«
    »Wakefield will, dass du ihn suchst. Denk an seinen Glückwunschbrief. Jetzt hast du ihn gefunden.«
    Ein Summer ertönte, und die Eingangstür sprang auf. Mark betrat das kühle Halbdunkel des Hausflurs und wurde von einem unangenehmen Geruch nach Moder und feuchtem Mauerwerk empfangen, vermischt mit etwas, das ihn an schales Bier denken ließ.
    Sarah folgte ihm und blieb am Fuß der ausgetretenen alten Holztreppe stehen. Einen Aufzug gab es nicht.
    Mark nickte ihr noch einmal zu, dann stieg er die knarrenden Stufen in den zweiten Stock hinauf.
    Er klingelte an Wakefields Wohnungstür und wartete, doch nichts rührte sich. Also klingelte Mark noch einmal. Dann klopfte er an die Tür.
    »Hallo? Ist jemand zu Hause?«
    »Wer sind Sie?«, fragte eine brüchige Frauenstimme hinter ihm.
    Mark sah sich zu einer alten Dame um, die ihn neugierig aus dem Türrahmen der gegenüberliegenden Wohnung musterte. Sie war eine kleine, hagere Erscheinung mit runzligem Gesicht. Mark schätzte ihr Alter auf mindestens Ende achtzig, aber ihre Augen wirkten noch jung und wachsam.
    »Haben Sie bei mir geläutet?«, fragte sie.
    »Ja, aber eigentlich möchte ich zu Mr. Wakefield.«
    Sie legte eine Hand ans Ohr. »Was haben Sie gesagt? Ich habe Sie nicht verstanden.«
    »Ich möchte zu Mr. Wakefield«, wiederholte Mark, diesmal lauter.
    »Der ist nicht zu Hause.«
    »Wissen Sie, wann er wieder zurückkommt?«
    Sie wackelte mit dem Kopf. »Nein, tut mir leid. Wer sind Sie überhaupt?«
    »Mein Name ist Mark.«
    »Freut mich, Mr. Mark. Ich bin Emma Livingstone. Wollten Sie Mr. Wakefield besuchen?«
    »Ja, ist er denn schon lange fort?«
    »Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Ich sehe ihn nur noch selten. Aber er war schon heute Morgen nicht da, als ich ihm ein paar von meinen selbst gebackenen Keksen vorbeibringen wollte. Die mag er so gern, wissen Sie? Er stippt sie immer in seinen Tee ein.«
    Sie sah sich nach allen Seiten um, als ob ihnen jemand in diesem verlassenen Haus zuhören könnte, ehe sie mit gesenkter Stimme weitersprach. »Er wird wahrscheinlich wieder in der Klinik sein. Der Ärmste ist schwer krank. Krebs. Sieht gar nicht gut aus für ihn. Wussten Sie das?«
    Krebs , wiederholte Mark in

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