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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wer ist das?«
    »Na, das ist Jay.«
    »Jay? Sie meinen John Wakefield?«
    »Ja«, schluchzte sie.
    »Aber warum nennen Sie ihn Jay?«
    »Das ist sein Spitzname, J. Wakefield. So haben ihn alle genannt. O der arme Mann …«
    Sie wandte sich ab und hastete weinend aus der Wohnung.
    Mark ging zurück zu Sarah in die Wohnküche. Sie hatte sich gegen die Wand gelehnt und hielt beide Hände auf den Magen gepresst. Aus ihrem Gesicht war sämtliche Farbe gewichen.
    »Für einen Augenblick dachte ich, es sei Stephen«, flüsterte sie. »Aber wenn das da drin wirklich dieser John Wakefield ist …« Sie sah Mark fragend an. »Wen suchen wir dann?«
    Mark senkte betreten den Blick. »Ich weiß es nicht.«
    »Er hat diesen Mann da umgebracht, Mark«, sagte Sarah, und ihre Stimme zitterte. »Und er hat garantiert auch Stephen umgebracht!«
    Sie stieß sich von der Wand ab und rannte aus der Wohnung.
    64.
    Sie hatten die Polizei verständigt, und nur kurze Zeit nach dem Streifenwagen waren auch Beamte der Mordkommission in dem Haus an der Coldharbour Lane erschienen.
    Ein Detective Inspector namens Blake übernahm die Befragung. Während die Beamten der Spurensicherung John Wakefields Wohnung untersuchten, stand Mark mit Blake im Treppenhaus und versuchte, ihm die Ereignisse, die zur Entdeckung der Leiche geführt hatten, zu schildern. Leicht fiel es ihm nicht, da ihm die Geschichte selbst noch viel zu verworren schien. Nun, da sie hatten feststellen müssen, dass sie nach dem falschen Mann gesucht hatten, blieben Stephen Bridgewaters Entführung und das Motiv des Täters erneut ein Rätsel.
    Als Mark diesen Namen erwähnte, sah der Detective Inspector überrascht von seinen Notizen auf. »Bridgewater? Sagten Sie Stephen Bridgewater?«
    »Ja.«
    »Und der Name seiner Frau ist Sarah?«
    »Ja.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    Mark deutete über den Gang. »Drüben bei Mrs. Livingstone. Warum fragen Sie?«
    Blake winkte ab. »Eins nach dem andern. Lassen Sie uns noch einmal über diesen Unbekannten reden. Sie sagen also, Sie suchen nach einem Mann mit auffälligen Narben im Gesicht und …«
    »Narben im Gesicht?«, unterbrach ihn Mrs. Livingstone.
    Die kleine alte Dame stand plötzlich hinter ihnen und betrachtete die beiden Männer mit aufmerksamer Neugier. Seit die Polizisten im Haus waren, schien sie förmlich aufzuleben. Ihr anfänglicher Schock über den Toten auf dem Bett war einer makabren Faszination gewichen. Dies musste das aufregendste Erlebnis seit Langem für sie sein.
    »Ein Mann mit vielen Narben?«, sagte sie und zeigte auf ihr Gesicht. »Hier und auf den Armen?«
    Mark nickte.
    »Dann meinen Sie bestimmt John.«
    »Noch ein John?«, fragte Mark.
    Die alte Dame machte eine unsichere Geste. »Jedenfalls hat Jay ihn so genannt. Jay und John, die beiden sind gute Freunde. Jay kannte ihn aus der Klinik, hat er mir erzählt.«
    »War dieser John ebenfalls ein Patient, oder hat er in der Klinik gearbeitet?«, fragte Blake.
    »Das weiß ich leider nicht, aber ich denke, dass er selbst krank ist. Wenn Sie ihn gesehen hätten, würden Sie das auch denken. Sieht schlimm aus. Wie die Bombenopfer anno vierzig nach dem Blitz. Ein sehr netter, aber auch sehr trauriger Mann. Ich glaube, er hat viel Schlimmes erleben müssen, aber haben wir das nicht alle?«
    »Kennen Sie seinen vollständigen Namen?«
    »Nein, tut mir leid, Inspector, er hat sich mir nie richtig vorgestellt. Aber er ist fast täglich hier, um nach Jay zu sehen. Erst vor zwei Tagen habe ich ihn wieder auf der Treppe getroffen. Er erledigt Jays Besorgungen und hilft ihm beim Saubermachen, seit Jay wieder nach Hause gekommen ist. Jay wollte nicht in der Klinik sterben, wissen Sie? Wer kann ihm das auch verdenken? Dort ist man doch nur ein anonym…« Mrs. Livingstone hielt plötzlich im Sprechen inne, als der Groschen bei ihr fiel. Dann starrte sie durch die offen stehende Tür in die Wohnung, wo die Kriminaltechniker ihrer Arbeit nachgingen. »Du meine Güte! Sollte John das etwa getan haben? Aber warum, um alles in der Welt? Sie waren doch so gute Freunde!«
    »Ich vermute, er brauchte die Wohnung seines toten Freundes als Unterschlupf«, sagte Mark an Blake gewandt. »Er hat sich auch an seiner letzten Arbeitsstelle für John Wakefield ausgegeben. So konnte er seine wahre Identität geheim halten.«
    Blake blickte nachdenklich auf seine Notizen. Er schien sich aus alledem noch keinen rechten Reim machen zu können.
    »Wir

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