Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
Stille. »Es ist Zeit für die Prinzessin nach Archadis zurückzukehren.«
Lea seufzte, wusste aber, dass sie sich gegen den sturen Munzheim nicht behaupten konnte. Warum auch? Es war absolut nicht notwendig, noch besonders klug, Picardo und Lucius zu begleiten. Sie waren ihre Entführer und sie sollte sich nicht mit ihnen abgeben. Aber warum wollte sie die beiden dann begleiten?
»Prinzessin, was überlegt Ihr noch? Verabschiedet Euch von den Halunken und dann machen wir, dass wir hier wegkommen«, sagte Munzheim, lief schon mal ein paar Schritte voraus und drehte sich mit verschränkten Armen um, um zu warten bis sich Lea verabschiedet hatte.
»Nun...« Lea scharrte mit den Füßen auf dem Boden. Plötzlich sprang Picardo sie an und umarmte sie. Munzheim wollte gerade los stürmen, um dies zu verhindern, bemerkte aber, dass sich die Prinzessin wohl über die Geste des Jungen zu freuen schien.
»Ich werde dich nie vergessen, Picardo!«, sagte sie leise. Nach einiger Zeit ließ sie den kleinen Jungen los und drehte sich zu Lucius.
»Macht's gut Prinzesschen, es war mir eine Ehre Euch entführen zu dürfen!«, lachte Lucius und streckte der Prinzessin die Hand mit dem ledernen Handschuh entgegen. Trotz des Lachens hatte er, wie so oft einen düsteren Gesichtsausdruck. Man wusste nie woran man bei ihm war.
Plötzlich ertönte ein seltsames Brummen in der Ferne.
»Was ist das?« Lea zog ihre Hand zurück und suchte den Himmel ab. Auch Munzheim blickte forschend nach oben und trat wieder näher zur Prinzessin heran.
»Oh Nein.« Lucius lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie haben uns gefunden!
»Der Engelssegler, wir sind gerettet!« Munzheim freute sich wie ein Schuljunge, hüpfte auf und ab und fuchtelte mit den Händen, um dem Solarsegler des Bischofs, der am Horizont auftauchte, ein Zeichen zu geben.
»Stopp, du Idiot!!«, brüllte Lucius und schaute sich um. Er suchte ein passendes Versteck, doch der Segler war schon zu nah.
»Dasss sind sssie!!« Voldho knirschte mit den Zähnen und blickte aus einem Fenster des Seglers, der bedrohlich tief flog. Er stürmte nach vorne ins Cockpit und stieß Azhad vom Führersitz. »Das gibt ein Fesssst! Ein Schlachtfessst!«
»Meister Voldho? Ich sehe da unten noch General Munzheim und die Prinzessin von Archadis!« Azhad blickte aus dem Fenster neben Voldho und machte ein skeptisches Gesicht. »Ich denke, wir sollten nicht voreilig...«
»Hier unten sind wir!« Munzheim winkte aufgeregt, schrie und faltete die Hände zu einem Trichter. »Auf Befehl des Königs erwarte ich, dass sie uns zurück nach Archadis bringen!« Er schien nicht zu bemerken, dass der Segler sich etwas zur Seite neigte und sich eine kleine Luke öffnete, aus der ein riesiges Rohr ausfuhr. Lucius blickte nach oben, wich zurück und drehte sich blitzschnell um. Verdammt, die werden doch nicht...
Ein lauter, kontinuierlicher und greller Ton war aus Richtung des Engelsseglers zu vernehmen und er wurde immer lauter.
»Kommt schon!!« Lucius rannte los, zog Picardo und die Anderen hinter sich her und sprang hinter einen Stapel Holzkisten. »In DECKUNG!!«
Der Ton wurde ohrenbetäubend laut und kam mit hoher Geschwindigkeit näher. Krachend schlug eine Lichtgranate an die Stelle in den Steg ein, an der sich Lea, Munzheim, Picardo und Lucius gerade noch befanden und zerfetzte ihn in tausend Teile. Kurze Zeit war die Umgebung von grellem Licht erfüllt, das jeden der hineinschaute vorübergehend erblinden ließ. Die Menschen, die um sie herum waren, fielen auf die Knie, brachten sich hinter Kisten und Hauswänden in Sicherheit. Einige schrien wie verrückt, hatten Panik und rannten planlos umher.
»Ist der wahnsinnig?«, brüllte Munzheim und hielt die Hände schützend über Lea.
»Sind Sie wahnsinnig, Meister Voldho?«, schrie Azhad panisch. Voldho sprang auf, schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, sodass er in ein anderes Eck des Raumes flog. Voldho bleckte die Zähne.
»Übernimm das Ssssssteuer! Ich geh runter solange sie außer Gefecht gessetzt sind!«, sagte er und verließ das Cockpit. Dann entsicherte er die Ausstiegsluke, aus der viele lange Strickleitern gen Boden fielen. »Elitesoldaten! Fertig machen zum Aussstieg und zur Beseitigung des Feindesss. Sichern der Karte unter allen Umständen!«
Von unten konnte man erkennen, wie kleine Gestalten aus dem Segler stiegen und die herabgefallenen Strickleitern hinunterkletterten.
»Wir müssen hier weg!«, schrie Lucius und
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