Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
zum Marktplatz gewandt, um wichtige Ankündigungen direkt verkünden zu können.Langsam öffnete Kahn die gläserne Tür und schob die Vorhänge zur Seite. Er blickte über den Platz, über die Dächer der Häuser und auf die Leute, die sich unter ihm tummelten. Es dauerte nicht lange bis einige den Bischof auf dem königlichen Balkon bemerkten und verwundert stehen blieben.Als der Bischof die Hand erhob, ertönten Trompeten und Trommeln, die die restlichen Leute dazu veranlassten ebenfalls stehen zu bleiben. Ein Getuschel und Gemurmel ging durch die Reihen.
»Meine lieben Freunde«, begann Kahn und ließ die Hände wieder sinken. »Mit Trauer und gebrochenem Herzen verkünde ich hiermit den Tod unseres geliebten Königs.«
Goldhafen, Seitengasse
Allmählich erlangte Munzheim seine Sehkraft wieder. Die blinkenden, bunten Punkte, die vor seinen Augen tanzten, formten langsam wieder erkennbare Muster. Plötzlich blieb er stehen.
»Ich verlange Erklärungen!«, brüllte er. Lucius fasste sich an die Stirn.
»Das ist wohl kein geeigneter Zeitpunkt um dich über die Geschehnisse der letzten Jahre aufzuklären. Mittlerweile sollte sogar ein Hohlkopf wie du bemerkt haben, was hier vor sich geht!« Der General wollte sich gerade darüber beschweren, dass Lucius ihn gefälligst mit 'Sie' anzureden hatte, da wurde er auch schon wieder unterbrochen.
»Dort vorne sind sie!«, schrie einer der Soldaten, der am Ende der Gasse stand. Er winkte Voldho und den Rest der Verfolger zu sich herüber.
»Na toll!«, fluchte Lucius und warf dem General vernichtende Blicke zu. Lea klammerte sich an Picardo fest.
»Was geht hier nur vor?«, fragte sie verzweifelt in die Runde.
»Ich verlange eine Erklärung!!« Munzheim schien sich zu wiederholen. Diesmal waren seine Worte jedoch an die Verfolger gerichtet. Da schob sich Voldho durch die Soldatenreihen, die langsam in die Gasse hinein liefen und grinste vergnügt.
»Welch Vergnügen, euch zu ssssehen«, lispelte er. »Und auch noch alle beieinander, sssehr geschickt.« Er stellte sich direkt vor den General und tippte ihn mit einem Finger an, woraufhin ihm ein Fingernagel abbrach und durch die Luft flog. Munzheim wich etwas zurück und schaute angewidert.
»Ihr Würmer!« Voldho bleckte sein Zahnfleisch. Plötzlich zückte er eine Lichtpistole und richtete sie auf Lea, die am ganzen Leib zitterte und geschockt die Arme in die Höhe riss. »Keiner rührt sssich!!«, krächzte er. Kalter Schweiß rann der Prinzessin aus den Poren. Elementare Waffen waren ein gefährliches Kriegsmittel und erlaubten ihrem Benutzer, die Zielperson mit einem Treffer in ihre Einzelteile zu zerlegen.
Er drückte ab. »Für den Bissschof und die heilige Kirche der Elia!!«, brüllte er. Ein heller Strahl drang aus der Mündung der Pistole und raste auf Lea zu. Munzheim riss die Augen auf.
»PRINZESSIN!!«, schrie er. Damit hatte er nicht gerechnet. Der Strahl durchschnitt zischend die Luft. Schnell wie ein Blitz, sprang Picardo vor Lea und fing den Strahl mit seiner Brust auf. Es blitzte kurz, knallte und fauchte. Lea taumelte zurück und hielt sich die Arme vor das Gesicht.
»Picardo!! NEIN!!« Der kleine Kerl knallte auf den Boden. Das Lichtgeschoss hatte eine tiefe Wunde gerissen und aus seinem Brustkorb stieg Dampf hervor. Er regte sich nicht. Jeden anderen hätte dieser Treffer jedoch auf der Stelle zerrissen.
»Es reicht, du widerlicher Dreckskerl!« Lucius hob die Hände in die Höhe und kleine bläuliche Blitze zuckten über seine Handflächen durch die Luft. Lea rannte indes zu Picardo und hob seinen Kopf vom Asphalt. Er gab keinen Ton von sich und hatte die Augen geschlossen.
Währenddessen schien die Luft über Lucius zu brennen und die Elitesoldaten traten einen Schritt zurück. Lucius' Augen begannen lila zu glühen. »Ihr müsst lernen, eure Grenzen zu erkennen.« Lucius Stimme war tief und verzerrt, sie schien aus den Tiefen von Belias Reich herauf zu hallen.
»Verdammter Magier! Elender Heide!« Voldho trat einen Schritt näher und zeigte sich unbeeindruckt. »Mein Glaube schützt mich vor deiner finsteren Magie!«
Lucius Körper glühte und um ihn herum hatten sich schwarze Schlieren gebildet, die das Diesseits mit der Welt der Finsternis zu verschmelzen drohten.
»Ist dein Glaube stark genug für das hier?« Lucius riss seine Hände nach unten und richtete seine Handflächen auf Voldho. Dunkle lila Feuerschwaden und Blitze schossen aus seinen Handflächen. Voldho lachte schallend
Weitere Kostenlose Bücher