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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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Gassen unterwegs waren, verschlossen ihre Fenster und hofften, dass dies alles nur ein böser Traum war.
    »Bringt euch in Sicherheit! Die Meute ist auf dem Weg zur Halle!«

Kapitel 8
    Die Magie kann niemals vernichtet werden,
    sie ist im Herzen jeder Lebensform verankert.
    Nur nicht jeder kann sie nutzen.
    Tag 28, Jahresanfang 358 n. E.
    Goldhafen
    »Goldhafen!« Lea trat zu Picardo und Lucius heran und ließ sich den frischen Wind durch die Haare wehen.
    »Es ist immer wieder ein Schauspiel«, grinste Lucius und drehte sich zur Prinzessin, die von dem Gespräch mit General Munzheim noch etwas mitgenommen war. Picardo hüpfte auf die Reling und staunte nicht schlecht als sie den Hafen erreichten.
    Wow… Die größte Hafenstadt in ganz Phön ragte majestätisch vor der Truppe empor. Der weitläufige Hafen und die Promenade, die auf einem Steg errichtet war, zogen sich weit nach links und rechts entlang, sodass ihr Ende kaum auszumachen war. Überall waren Kaufleute unterwegs, die, wie in Belgis, ihre Waren anpriesen und aufgeregt umher liefen. Ihre Marktschreie waren auch noch unten an den Anlegestellen zu vernehmen. Doch trotz der Hektik, die am Hafen herrschte, wirkte die Stadt so friedlich wie keine andere. Die prunkvollen Häuser an der Promenade glänzten in einem goldenen Schimmer, der selbst nachts nicht erlosch. Dies lag daran, dass große Teile der Stadt aus selbstleuchtendem Lumin erbaut wurden; einem Mineral, das nur in den hiesigen Minen gefördert werden konnte. Dies war auch der Grund dafür, dass Goldhafen keinen Leuchtturm benötigte. Vereinzelt ragten riesige Palmen in den Himmel, die ebenso große, saftige Joguschfrüchte trugen, eine Spezialität des östlichen Kontinents und auch in Golgata sehr begehrt. Eine Jogusch konnte den Hunger eines ausgewachsenen Mannes zwei Tage lang stillen und war so nahrhaft, wie ein ganzes Schwein mit einem Apfel in seinem Mund. Dazu schmeckten diese Früchte auch noch fantastisch. Diese hier wild wachsen zu sehen, war für Reisende aus Golgata ziemlich aufregend. Hinter dem riesigen Hafen ragten die Spitzen dutzender Häuser hervor, die sich weit nach Nordosten erstreckten. Das Wahrzeichen von Goldhafen, die golden schimmernde Gezeiten-Turmuhr ragte majestätisch hinter den Häusern hervor und galt schon immer, neben dem Hafen, als größte Sehenswürdigkeit dieser beeindruckenden Stadt. Diese Turmuhr gibt die genaue Jahreszeit, den Tag und die Stunde sekundengenau an und gilt seit Anbeginn der Zeit als Richtwert für alle Uhren und Kalender in Phön. Würde diese Uhr stehen bleiben, so befürchteten die Bewohner, würde die Zeitrechnung außer Kontrolle geraten. Für jede der fünf Jahreszeiten existierte eine einheitliche Farbe: Grün für den Jahresanfang, Hellblau für das Elium, Gelb für die Jahresmitte, Dunkellila für das Belium und Rot für das Jahresende.
    Die Menschen, die auf der Promenade entlang pilgerten, wirkten wohlhabender als in Archadis und trugen teilweise die feinsten Kleider. Unter die vielen Menschen hatten sich aber auch einige technikversierte Paradox gemischt. Einige von ihnen boten seltsame, metallene Waren an, deren Sinn sich einem Laien verschloss. An ihren Ständen ratterten bronzene Zahnräder und riesige Rohre ließen mächtig viel Dampf ab. Die Erbauung der Stadt Empiris ging unter anderem auf dieses auffällige Volk zurück.
    »Leinen sichern!«, brüllte Cato und machte einige Handbewegungen, die die kleine Crew, unter anderem auch den Goblin aus der Küche, dazu anstachelten, sich zu bewegen und das Schiff zum Anlegen bereit zu machen. Knarrend dotzte das Handelsschiff gegen den Steg. Die See war ruhig, so war das Anlegen kein weiteres Problem mehr. Die Crew ging als Erstes von Bord und überprüfte die Leinen, Picardo sprang mit einem Satz über die Reling des Schiffs und landete auf dem Boden der Anlegestelle. Natürlich benutzte er nicht den normalen Weg. Cato und Lucius überprüften kurz die Planke, um nicht wie die Bürgerwehr zu enden. Dann gingen sie langsam zu Picardo hinunter an den Steg. Die Prinzessin ging als Letzte von Bord, dicht gefolgt vom General, der sie nicht aus den Augen ließ. Lea war sichtlich etwas mulmig zumute, so weit weg von Zuhause war sie noch niemals gewesen. Doch als sie den schillernden Steg des Hafens betrat, waren ihre Sorgen verflogen und sie fühlte sich wieder wie damals in den Soprafeldern. Sie fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise frei.
    Nachdem sie an der Hafenpromenade

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