Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)
Thohawk schweigend an, als ob er um Vergebung bitten würde. Seine Schritte wurden langsamer, doch er wurde von der nachfolgenden kleinen Armee mitgerissen, die knapp hinter ihnen marschierte und nicht vor ihm Halt machte. Er stolperte kurz und reihte sich wieder ein.
Langsam schritt Kahn die kleinen Stufen empor, die unter das Vordach der Zitadelle führten, das von den mächtigen Stützpfeilern gehalten wurde. Azhad kam sich klein und nutzlos vor und wie ein Verräter. Kahn beäugte den schmalen Spalt, durch den vor einigen Minuten fünf andere Personen die Zitadelle betreten hatten.
»Öffnet mir das Tor!«, befahl Kahn, der es als selbst ernannter Herrscher des westlichen Kontinents und bald ganz Phöns nicht einsah, sich durch einen schmalen Spalt zu pressen. Sofort waren die Elitesoldaten am Werk und warfen sich je zu fünft gegen die schweren Flügel des Tores. Nach einiger Zeit gab es nach. Knarzend fiel es in seine Angeln und der mittlerweile hell erleuchtete Gang tat sich vor ihnen auf. Die Soldaten erstarrten in Ehrfurcht, einige wichen etwas zurück und neigten den Kopf. Taten sie das Richtige? Kahn grinste, kicherte hämisch und streichelte über den samtenen Bezug, der über das Zepter gelegt war. Oh ja... Er war an seinem Ziel angelangt. Bereits in wenigen Minuten würde er die Dunkelheit für immer und alle Zeit aus der Welt verbannen können. Es hatte viele Jahre gekostet, viele Opfer gefordert, aber all das war es wert. Keine lästigen Magier könnten ihn jetzt noch aufhalten, kein kleines Volk namens Thohawk würde sich ihm in den Weg stellen. Sein einziges Hindernis waren einige Kinder und ihre Begleiter. Azhad trat einen Schritt vor und kniff die Augen zusammen, um zum Ende des Ganges sehen zu können. Es war ihm, als rannten gerade einige Gestalten die Treppe zur Empore hinauf.
»Nicht so schnell!« Kahn hielt Azhad die Arme vor die Brust, als dieser das Tor betreten wollte. »Denkst du etwa, ein Sklave hat das Recht in die heilige Zitadelle zu treten?«, schimpfte er und schob den Jungen zurück vor die Treppe. »Du wartest hier und hältst Stellung, falls etwas Unvorhergesehenes passieren sollte!«, sagte Kahn und grinste böse. »Aber keine Sorge, das wird nicht geschehen.«
Dann ging der Bischof, ohne Azhad nur eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbei. Voldho ließ es sich nicht nehmen, den Jungen im vorbeigehen anzurempeln.
Dieses Licht... Cora hielt sich schützend die Hand vor die Augen, als sie als Erste durch das Tor schritt, das von weiter weg weitaus kleiner gewirkt hatte, als es in Wirklichkeit war. Es war als hinge ein Vorhang aus gleißendem Licht vor dem Tor und es dauerte einige Zeit, bis sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnten.Noch konnte Cora nicht den ganzen Raum erkennen. Sie versuchte sich umzuschauen.Der Raum ging nicht so weit in die Tiefe wie der Gang zuvor,dafür war er umso höher. So hoch, dass man die Decke mit bloßem Auge nicht erkennen konnte.
Wir müssen uns direkt unter dem Turm befinden, an dem sich das Elementum befindet, dachte Cora und ließ ihre Blicke weiter durch den Raum schweifen.In der Mitte war eine kleine, runde Senke, die mit wenigen Treppenstufen eingelassen war. Die Quelle des Lichts schien sich in deren Mitte zu befinden.Allmählich passten sich die Augen an.Es war, als ob man sich in der Dunkelheit verirrt hätte und sich die Augen nach und nach an die Finsternis gewöhnen. Nur umgekehrt. Das Licht trat aus einem Brunnen aus weißem und schwarzem Gestein, verziert mit weiteren dutzenden Ornamenten und Symbolen. Das Wasser des Brunnens schien wie eine Art Ölfilm, der in allen Farben des Regenbogens schimmerte, wirkte aber keinesfalls schmutzig. Es leuchtete hell und warf gleichzeitig düstere Schatten.
Der Brunnen der Elemente... Cora war fasziniert von dieser Pracht. Solche Schönheit hatte sie noch nie zuvor erblickt. Auch die Augen der Anderen gewöhnten sich allmählich an das Licht, sodass alle die Pracht dieses Raumes in vollen Zügen genießen konnten. Ein Lächeln zauberte sich in ihr Gesicht. Sie wussten nicht warum... es war keine Zeit, um sich treiben zu lassen. Aber es geschah und keiner konnte und wollte sich in diesem Moment dagegen wehren. Nur Lucius stand da und hatte eine finstere Miene. Seine Narbe juckte wie verrückt. Seine Augenbrauen legten sich in tiefe Falten und es schien, als hatte er ein leichtes, hämisches Grinsen auf den Lippen.
Endlich... Meister... es ist soweit!
Cora tastete sich vor, stand nun
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