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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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Totenstrand. Nun ergeben diese Namen auch Sinn! Wer war denn eigentlich sein Kartograph? Barthas war beinahe beschämt, diese Teile seines Landes so wenig zu kennen. Nun, sie gehörten ja nicht direkt zu seinem Königreich.
    »Komm zum großen Finale, Pyra!«, stachelte Alkatras sie an.
    »Schnauze, du Däpp!«, giftete sie, fuhr aber fort. »Seit einigen Jahren versuche ich, die Menschen wachzurütteln, aber was soll man sagen?? Die Menschen sind einfach scheiße!« Sie räusperte sich abermals. »JA, scheiße! Die einen sind froh, wenn sie einen neuen tragbaren Telesensor haben, ganz egal ob der Welt jegliche Energie geraubt wird. Die anderen sind besessen von ihrem Glauben und schlachten Magier ab... Also bitte, was in Phönix' Namen ist nur mit den Leuten los? Kapieren die nicht, was um sie herum abgeht?« Pyra verfiel plötzlich in einen eigenartigen Slang, weswegen sie Alkatras sofort unterbrach.
    »Und weil sie ihre Aggression nicht zügeln kann, haut Pyra den Leuten mal gerne so richtig schön eine in die Fresse, bis sie im Knast landet.«
    »Das war die Kurzfassung«, fügte Pyra mahnend hinzu. Barthas sagte nichts mehr, das reichte für den Moment.
    Kaligo, Dimension der Finsternis
    Wohl war Lucius nicht, als er durch das obskur wirkende Tor zur Stadt schritt. Er hielt das schimmernde Amulett fest in der Hand, aus Furcht von der Dunkelheit verschlungen zu werden, sollte er es loslassen. Alles um ihn herum wirkte unwirklich und wie von einem drogensüchtigen Künstler gezeichnet, der im Maganoliarausch einen blau leuchtenden Stift in die Hand bekommen hatte und wild draufloskritzelte. Die Dächer der Häuser waren teilweise so schief, dass man sich wunderte, warum sie nicht schon lange zerfallen waren. Aber nichtsdestotrotz wirkten sie stabil. Nachdem Lucius das Tor gänzlich durchschritten hatte, setzte er seinen Fuß nur zögerlich auf den lila fluoreszierenden Asphalt. Er erwartete eine gummiartige Masse unter sich und wartete darauf, einzusinken. Aber der Boden unter seinen Füßen war fest wie Stein. Er rieb sich die Schläfen, sein Kopf brannte wie Feuer.
    Das ist doch völlig verrückt... Er kniff kurz die Augen zusammen, schüttelte den Kopf und ging langsam weiter.Keine Seele war zu erblicken, er war völlig alleine in dieser Stadt. Diese Stadt, die ihn vom Aufbau her so verblüffend an Archadis erinnerte. Immer wieder bestaunte er die Bauwerke, die neben ihm in die Höhe ragten.Häuser, Bibliotheken, eine kleine Kapelle... eine kleine Kapelle?!
    Lucius machte kehrt und ging näher zu der Kapelle. Sie war nicht gerade groß, glich eher einem etwas größeren Schrein, aber etwas faszinierte ihn daran. In unserer Welt hätten die Gläubigen dich dafür gesteinigt... Er zog einen seiner ledernen Handschuhe aus und strich mit dem Finger über eine Säule, die vor dem Bauwerk emporragte. Auch sie schien aus Stein zu sein, zumindest fühlte es sich so an. Auf der Säule waren kleine Runen zu sehen, die einem normalen Menschen wohl bedeutungslos vorgekommen wären. Das sind Symbole der Finsternis. Symbole Belias'! Langsam ließ er seine Finger zurückgleiten und zog seinen Handschuh wieder an. Plötzlich huschte etwas an ihm vorbei. Sofort drehte er sich um, schaute in alle Himmelsrichtungen und stolperte fast.
    Was zum?? Nichts war zu erkennen, die Stadt war wie leergefegt. Doch da war etwas. Nicht nur ein Luftzug, es war greifbar. Er drehte der Kapelle den Rücken zu und lief weiter Richtung Stadtmitte. Immer wieder blickte er sich um, in der Angst, dass ihn irgendetwas von hinten anspringen oder ihn seitwärts umreißen könnte.Die breite Straße, auf der er lief, führte direkt auf einen großen Platz mit einem Brunnen, den man schon vom Tor aus erblicken konnte. Hinter dem Platz ragte ein gewaltiges Schloss in den nachtschwarzen Himmel. Seine Türme waren abstrakt verbogen und verzwirbelt, wie zerkochte Nudeln. Lucius versuchte seine Wahrnehmung noch immer auf das einzustellen was er hier alles erblickte, doch es gelang ihm nur schwer. Die menschliche Psyche war für so etwas einfach nicht geschaffen, nicht einmal die Psyche eines Magiers. Obwohl er sich sicher war, dass der Verstand eines normalen Menschen in seiner Situation sofort geschmolzen wäre. Je näher er dem Brunnen kam, desto lauter wurde das Rauschen, dass das dunkelblaue Wasser verursachte, welches aus den Armen einer Statue floss, die triumphierend in der Mitte thronte. Er schaute das Wasser genau an, da durchzuckte ihn ein

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