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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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von sich. Fremde Arme und Hände geleiteten sie den Fluchtweg entlang. „Hier geht es raus“, lächelte ihr ein unbekannter Mann zu.
     
     

Dahnes Beitrag
     
    Trix und Phoenice kämpften sich an unterschiedlichen Stellen gemeinsam mit dem Strom der Menschenmassen im Durchgang zwischen den Bühnenbauten auf der einen Seite und der Steinmauer auf der anderen Seite durch den Backstagebereich.
    Während Phoenice immer wieder argwöhnische Blicke erntete, obwohl sie ihre Kapuze lange abgeworfen hatte, bemerkte Trix keine Feindseligkeiten. Im Gegenteil, sie unterhielt sich mit einigen der Flüchtenden.
    „Wo gehen wir eigentlich hin?“
    „ Du wirst schon sehen“, antwortete ihr eine große, schlanke Frau mit kurzgeschnittenen Locken, „der Mann mit dem Hund hat gesagt, hier vorne ist einer der Notausgänge.“
    „ Ein schwarzer Hund?“ Ihr Herz schlug schneller.
    “ Ja, ganz ein niedlicher! Dreckig, aber niedlich“ Trix rümpfte die Nase. Dahne konnte man nicht als dreckig bezeichnen.
    Der Fluchtweg erwies sich zum Glück nicht als sehr lang.
    Phoenice wäre in ihrer Gedankenlosigkeit fast in das Loch gefallen. Eine hilfsbereite Hand hielt sie fest. Sie starrte, den Mann wütend an, der sie ungefragt berührt hatte. Sie ärgerte sich über ihre eigenen Unaufmerksamkeit.
    „ Oh!“ staunte sie. Vor ihr gab die Erde ein kleines Loch frei, dass unter der Mauer hindurchführte. „Mach weiter!“ drängte eine Frau hinter ihr. Sie legte sich flach auf den Boden und robbte mühsam weiter. Auf der anderen Seite erwarteten sie bereits zahlreiche Arme, die an ihr zogen, damit sie den Durchgang schneller freigab.
    Sie war aus dem Festivalgelände draußen! Bereitwillig machte sie Platz. Schon kam die Frau, die hinter ihr gedrängt hatte, zum Vorschein. Phoenice half ihr auf die Beine. Danach sah sie sich um. Mit offenem Mund stellte sie fest, dass ihr Fluchtweg bei weitem nicht der einzige war. Aus mehreren Stellen krabbelten gleichzeitig Personen hervor. Den beleibteren halfen die anderen nach. Manche versuchten sogar mit ihren Händen, andere mit Schuhen, die Löcher zu vergrößern. Sie stellte sich abseits der Massen, um die Menschen und Dans Werk besser überblicken zu können. Er hatte ganze Arbeit geleistet, fand sie. Die große Anzahl an “Notausgängen“ beschleunigte die Flucht der Festivalbesucher erheblich. Sie bewunderte seinen Fleiß.
    Plötzlich überfiel sie ein hochspringendes, wedelndes, winselndes, pelziges, schmutziges  Etwas. Dahne hatte sie endlich entdeckt! Außer sich vor Freude begrüßte sie ihre Besitzerin. Sie verdrehte sich die Wirbelsäule beim Wedeln, jaulte vergnügt und tanzte wie verrückt um ihre Beine herum. Immer wieder versuchte die Hündin, Phoenices gesamtes Gesicht zu reinigen. Wenn sie nicht an die Nase kam, schleckte sie über das Ohr, dann über den Hals und immer wieder über die Wangen des heißgeliebten Menschen. Sie schien sich überhaupt nicht beruhigen zu wollen. Begeistern rannte sie  einen Slalom durch ihre Beine, sprang immer wieder hoch und leckte erneut über ihren Hals. Über soviel Wiedersehensfreude mussten die umstehenden Menschen lachen. „Die freut sich, was?“ stellte eine junge Frau fest. „Und wie!“ entgegnete ihre Gefährtin. Vergnügt und eng umschlungen gingen die beiden weiter.
    Nach einer endlos langen Begrüßung beruhigte sich die Hündin etwas. Noch immer strahlte sie mit offener Schnauze und wedelte ohne Unterlass. Als Dan zu ihnen trat, sprang sie erneut hoch.
    „ Jetzt hat sie dich also gefunden“, sagte er. „Sie hat alle Leute beobachtet, die aus den Fluchtwegen gekrochen sind. Jede Frau mit einer vergleichbaren Statur wollte sie anspringen. Ich konnte sie gerade noch zurückhalten. Aber als sie dich gesehen hat, riss sie sich los.“ Sichtlich geknickt gab er zu, dass die Leine kaputt war. Phoenice klopfte ihm auf die Schulter. Sie freute sich sehr, beide wieder zu sehen.
    Erst jetzt fiel ihr auf, wie verschmutzt Dahne war. In ihrem schwarzen Fell sammelte sich Erde, ihre Schnauze sah aus, als gehörte sie zu einem Maulwurf. Bevor sie Dan Vorhaltungen machen konnte, wurde sie von Carmen unterbrochen. Ihre ehemaligen Zeltnachbarinnen gesellten sich zu ihnen. Strahlend begrüßten sie Phoenice. Dahne fiel erneut in einen Freudentaumel. Wie ein wildgewordener Kloß aus Erde sprang sie umher. Carmen fiel Dan um den Hals. „Endlich heraußen.“ Phoenice hielt ihr die Hand hin. Carmen schüttelte sie und bemerkte, ohne sie

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