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Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall

Titel: Pilzsaison: Tannenbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Aber der hätte auch bei uns nichts zu lachen gehabt.«
    »Gut, liebe Frau Krämer. Ich hab nur noch eine Frage.« Tannenbergs Puls erhöhte die Frequenz. »Wer saß außer den beiden Frauen, die heute Morgen in der Zeitung abgebildet waren, noch an diesem Tisch mit dem Mann.«
    »Nur noch die Gisela Stein, glaub ich. Die war ja die Freundin von der Jutta.«
    »Gisela Stein. Wissen Sie, wo die Frau wohnt und arbeitet?«
    »Keine Ahnung, wo die jetzt arbeitet. Die hat auch Kinder gekriegt und hat dann bei uns aufgehört.«
    »Wissen Sie vielleicht, wo sie wohnt?«
    »Nein, aber ich glaub, irgendjemand hat mal gesagt, dass die von hier weggezogen ist.«
    »Gut, das war’s vorerst, liebe Frau Krämer. Sie haben uns wirklich sehr geholfen. Mein Kollege wird Sie jetzt noch hinunter zu unseren Kriminaltechnikern begleiten. Dort wird man versuchen, mit Ihrer Hilfe ein Phantombild des Mannes zu erstellen.«
    »Ein Bild vom Schlitzer?«

16
    Wie ein ausgepumpter Hürdensprinter beim Zieleinlauf kam Mertel in Tannenbergs Büro gestürmt. Er war völlig außer Atem und musste erst einmal kräftig Luft holen.
    »Ich wollte dir die Sachen selbst vorbeibringen. Hier: Der eindeutige Beweis«, keuchte er und legte gleich eine kurze Pause ein, in der er mehrmals nach Luft rang und Tannenberg zwei Fotokopien auf den Tisch knallte. »Die beiden Frauen haben in der Zeit von 1995 bis 1996 bei der Kreisverwaltung gearbeitet, die eine im Liegenschaftsamt und die andere im Jugenddezernat.« Der Kriminaltechniker zog immer noch nach Luft wie eine alte Dampfwalze und wischte sich dabei mit seinem blütenweißen Taschentuch die vielen perlenden Schweißtropfen von der geröteten Stirn.
    »Wissen wir doch schon alles«, sagte Tannenberg ruhig.
    »Wieso? Wir machen uns kaputt bei dieser Hitze und du sitzt hier gelassen in deinem Sessel. Hättest du uns nicht Bescheid geben können?«, beschwerte sich der Leiter der Spurensicherung.
    »Karl, ich weiß es doch selbst erst seit 5 Minuten von einer ehemaligen Kollegin der beiden toten Frauen, die hier bei uns aufgekreuzt ist. Und außerdem hat Schauß von mir schon den Auftrag erhalten, dass die Kollegen, bis auf diejenigen bei der Kreisverwaltung, die Aktion abbrechen sollen.«
    »Ach, das war dann die fette Schnapsdrossel, die ich eben unten beim Erkennungsdienst gesehen hab, als ich die Kopien für dich anfertigte«, zeigte sich der Kriminaltechniker schon wieder ein wenig versöhnlicher. »Die sitzt da mit einem Mann zusammen vorm Computer …«
    »Das ist der Müller-Clausen, der Pilzexperte«, fiel ihm der SOKO-Leiter ins Wort.
    »Die versuchen, ein Täter-Phantombild anzufertigen. Aber das kannst du getrost vergessen, die sind sich absolut nicht einig, wie der ausgesehen haben soll. Die Frau weiß eigentlich nur noch, dass es sich um einen Mann gehandelt hat.«
    »Mist«, fluchte Tannenberg gerade, als die Kriminalpsychologin mit dynamischen Schritten in seinem Zimmer aufkreuzte.
    Karl Mertel hatte plötzlich einen wichtigen Termin wahrzunehmen.
    »Also, ich hab im ›Hotel am Stadtpark‹ alles auf den Kopf gestellt«, legte die Profilerin direkt los. »Ich hab sogar das Personal, das heute Nacht Dienst hatte, ausfindig gemacht und befragt: Keiner hat in der maßgeblichen Zeit eine fremde Person gesehen und niemandem ist irgendetwas Verdächtiges aufgefallen. Tannenberg, wir müssen unbedingt mal miteinander reden.«
    »Worüber?«
    »Worüber, fragst du? Über heute Nacht natürlich – über uns!«
    »Für so was absolut Nebensächliches hab ich jetzt wirklich keinen Kopf. Wenn ich dich daran erinnern darf«, Tannenberg erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und begab sich wild mit den Armen herumfuchtelnd an sein vorhangloses, großflächiges Fenster, »irgendwo da draußen läuft ein irrer Psychopath herum, der angekündigt hat, bis spätestens zum nächsten Vollmond, und das ist morgen oder übermorgen, eine weitere Frau umzubringen. Und da kommst du mir mit so einer belanglosen Emotionalkacke!«
    »Belanglose Emotionalkacke nennst du das? Gut, dass ich das weiß. Du gefühlskalter Stoffel!«, schrie die Profilerin, riss die Tür auf und knallte sie anschließend von außen so laut zu, dass selbst der Pförtner im Erdgeschoss das Geräusch gehört haben musste.
    »Weiber!«, zischte Tannenberg mehrmals grollend vor sich hin und stattete kurz danach seiner Sekretärin einen unangekündigten Besuch ab. »Flocke, ruf mir mal den Michael an. Wo ist denn der überhaupt?«
    »Der hat doch

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