Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
Vom Netzwerk:
Weihnachtspapier?!
    „Na toll, das hast du ja super hingekriegt!“ schimpfte er wütend, „wie soll ich denn jetzt wieder herausfinden, welches Geschenk für welches Kind bestimmt war? Diese verdam-…“ - er räusperte sich – „…Wunschzettel kann ich sowieso nicht mehr entziffern, die sind total naß geworden und verschmiert bei dem Schneesturm da draußen. Ach Mann, was für ein schei-“ er schluckte hart, als ihm mit einem Mal die Stimme wie abgeschnitten wegblieb. Dann seufzte er resigniert: „Ach, das ist so unfair! Warum darf ich nicht wenigstens fluchen?! Und wieso kannst du mich überhaupt sehen?!“
    Ich starrte verblüfft von dem Geschenkhaufen zu ihm und wieder zurück. In meinem Kopf begann es zu rattern, die Rädchen drehten sich zu dieser späten Stunde zwar etwas schwerfällig, aber immerhin. Trotzdem wollten eins und eins nicht zusammenpassen. Heute war Heiligabend, klar, und vor mir stand ein Mann mit Jutesack und Geschenken – aber das war garantiert nicht der Weihnachtsmann. Es sei denn, er hätte eine Intensiv-Verjüngungskur gemacht, dreißig Kilo abgespeckt, sich das Haar rabenschwarz gefärbt und mit Wicklern zu XXL-Locken eingedreht. Außerdem schien der Smoking nebst Lackslippern das Märchen vom roten Mantel mit weißer Fellmütze Lügen zu strafen. Kurzum – ich konnte mir aus diesem ganzen Auftritt keinen Reim machen. Aus lauter Verzweiflung darüber prustete ich erstmal los.
    „Was gibt’s denn da zu lachen?“, schnaubte der Smoking beleidigt, und ich beeilte mich, meine seriöse Miene von vorhin wieder aufzusetzen.
    „Also“, begann ich schließlich einen ersten Klärungsversuch, „wie ein Diebstahl sieht das hier alles nicht aus, eher wie eine Bescherung. Aber sag‘ mal, Weihnachtsmann, wo hast du denn deinen Bart gelassen?“
    Der Typ verdrehte genervt die Augen: „Ich bin nicht der Weihnachtsmann. Der liegt am Nordpol mit Grippe in seinem Himmelbett. Wo es im Übrigen warm und trocken ist. Ich dagegen bin völlig durchnässt und friere, und das bin ich als Engel überhaupt nicht gewöhnt. Wie könnt ihr Menschen es in diesen Körpern nur aushalten?“
    Mein Feixen war mir auf dem Gesicht schockgefrostet. „Du bist ein ENGEL?“
    „Jaahaa!“, entgegnete er noch immer ziemlich gereizt. „Ich vertrete zusammen mit ein paar anderen Weihnachtsengeln dieses Jahr den Weihnachtsmann beim Geschenke austeilen. Weil der ja aus den erwähnten Gründen nicht dazu in der Lage ist. Ich nehme an, du kannst mich sehen, weil ich diesen Körper auch noch in diese furchtbar engen Sachen quetschen musste. Die der Witterung überhaupt nicht angemessen sind. Petrus hatte mich ja gewarnt, aber – naja, ich bin halt ein biss chen eitel, und ich fand’s eben schick so, zugegeben.“
    „Zugegeben“, antwortete ich noch immer reichlich fassungslos. Wenn ich diesem schwarzhaarigen Lockenschopf Glauben schenken durfte, stand da gerade ein Engel in Menschengestalt vor mir, genervt und frierend wie ein Mensch, der gerade durch den Schneesturm ...
    „Wie bist du hierhergekommen, ich meine, wo sind denn deine Rentiere? Und wie bist du reingekommen, wir haben keinen Kamin!“
    „Na hör mal!“, ereiferte er sich entrüstet, „ich bin ein Engel, ich komme überall rein! Und einen dreckigen Kamin hätte ich sowieso nicht benutzt. Das mit dem Transport war schon schwieriger, dieser menschliche Körper ist etwas träge und empfindlich, wie du weißt, da lässt es sich nicht so gut fliegen. Naja, ich hab mir einfach eins von diesen zweirädrigen Dingern ausgeliehen, die irgendwo am Stadtrand herumstanden. Aber das ist so furchtbar laut, und vorhin hatte es, glaube ich, eine Fehlzündung. Ich denke, für den Rückweg werde ich mir etwas anderes suchen müssen.“
    Die Fehlzündung war vermutlich der Knall gewesen, der mich aus dem Schlaf gerissen hatte. Insgeheim musste ich schmunzeln über die Vorstellung eines Engels im Smoking mit roter Fliege auf einem Motorrad im dichten Schneetreiben. Wobei mir mit einem Mal auffiel, wie sehr er am ganzen Körper zitterte.
    „Warte, ich hole dir erstmal etwas Warmes zum Anziehen, bin gleich wieder da.“ Auf Zehenspitzen stahl ich mich zurück ins Schlafzimmer. Für einen Augenblick überlegte ich, ob ich Torben wecken sollte, um mit ihm die himmlische Sensation im Wohnzimmer zu teilen. Doch aus einem spontanen Gefühl heraus ließ ich es bleiben, angelte mir stattdessen seinen Lieblingspullover aus dem Schrank und sprintete zurück ins

Weitere Kostenlose Bücher