Pink Christmas 2 (German Edition)
Was meinst du?“, fragte Simon nun doch etwas unsicher nach. Doch Maltes strahlender Blick war Antwort genug.
„Was soll ich dazu sagen … du bist das Beste, was mir bis jetzt passiert ist, Simon. Also, mein Held, dann bring mich mal in die Kirche.“
Als die beiden durch den weißen Schnee Richtung Kirche schoben, dachte Malte, dass nicht jeder Prinz auf dem weißen Pferd kommen muss. Und dass man nicht jeden Frosch gleich küssen musste … denn manchmal reichte auch ein einfach Schneeball um sein eigenes Weihnachtsmärchen zu erleben.
Soviel Heimlichkeit von A. Leuning
Rumms! Ein ohrenbetäubender Knall riss mich aus dem Schlaf. Ich fuhr auf und lauschte mit noch immer fest zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit. Doch außer dem leisen, metallischen Ticken des Weckers neben meinem Bett hörte ich nichts Ungewöhnliches mehr. Torben lag neben mir in tiefstem Schlummer. Offenbar hatte er nicht das Geringste mitgekriegt – klar, er schlief ja auch mit Ohrstöpseln.
Gerade hatte ich mich wieder in die Kissen zurücksinken lassen, da vernahm ich es erneut: allerdings dieses Mal keinen Knall, sondern ein leises Scharren und Kratzen, und es kam eindeutig aus dem Wohnzimmer. Mein Puls beschleunigte sich. Jemand war da drüben, der mitten in der Nacht – heilig oder nicht - dort nichts zu suchen hatte. Entschlossen schwang ich die Beine aus dem Bett, schlich mit nackten Füßen hinaus in den Flur und schloss fürsorglich die Tür hinter mir.
Dann wandte ich mich zum Wohnzimmer, aus dem sich nun ein hektisches Rascheln vernehmen ließ. Wühlte der Einbrecher etwa in unseren Unterlagen herum? Ich grinste frech bei dem Gedanken an die Nacktfotos, die wir in den Schreibtischschubladen deponiert hatten. Unsere wichtigen Papiere bewahrten wir dort jedenfalls nicht auf.
Noch einmal horchte ich an der angelehnten Tür und vernahm nun eindeutig ein leises, wütendes Schnaufen und das Rascheln von schwerem Stoff. Im nächsten Moment stieß ich die Tür auf, knipste das Licht an und ließ meine Stimme in dröhnendem Bass durch die plötzliche Stille rauschen: „Hey, was soll das? Was willst du hi…-?“ Der Rest meiner Ansprache blieb mir im Halse stecken.
Drüben neben dem Esstisch stand ein Typ im – Smoking. Ich blinzelte verwirrt. Wer trug denn heute noch so ein Ding, noch dazu mit knallroter Fliege? Daneben stand ein Jutesack, aus dem irgendetwas herausgefallen war, das wie eine ziemlich hastig in ziemlich schlechtes Geschenkpapier eingewickelte Play-Station aussah. Der Typ folgte mit den Augen meinem Blick zu dem Päckchen in Glitzerpapier, und mit einem verlegenen Räuspern versuchte er, es mit der Schuhspitze – übrigens schwarze, auf Hochglanz polierte Slipper - zurück in den Sack zu schieben. Schlagartig schlug meine Stimmung um von aggressiver Angriffslust in überraschtes Amüsement. Nicht zuletzt auch, weil ein kurzer Check-up die Vorteile einer möglichen körperlichen Konfrontation auf meiner Seite verbuchte: der Typ war zwar genauso groß wie ich, aber sehr schlank, was ihn zwar gut den Smoking tragen, aber kaum einen meiner Kinnhaken ertragen ließ, sollte er auch nur den Bruchteil einer Sekunde lang die Situation für sich ausnutzen wollen.
Allerdings machte er überhaupt nicht den Eindruck, irgendetwas anderes tun zu wollen, als mich anzustarren aus seinen zugegebenermaßen hübschen, großen Augen, die mich fragend anfunkelten. Erstaunlicherweise konnte ich weder Erschrecken noch Angst darin lesen, als ich langsam auf ihn zuging.
„Wer bist du, und was willst du hier?“, fragte ich noch einmal, jetzt in etwas ruhigerem Ton. Sein offener Blick verunsicherte mich etwas, fast wie der eines Welpen, der nicht so richtig weiß, was sein neues Herrchen von ihm will.
Schließlich blinzelte er und meinte dann trotzig: „Das darf ich dir nicht sagen, und eigentlich dürftest du mich auch nicht sehen.“
Sein Blick fiel wieder auf den Sack, aber noch ehe er danach greifen konnte, hatte ich das Ding blitzschnell aus seiner Reichweite gezogen: „Wollen doch mal sehen, was du schon alles geklaut hast“, schlug ich in ironischem Ton vor und schüttete den Inhalt des Sacks kurzerhand quer über dem Wohnzimmerteppich aus.
Sofort protestierte er: „Hey, was soll das! Pack die sofort wieder ein, die waren sortiert!“
Aber ich ignorierte ihn und starrte nur voller Verblüffung auf einen Haufen kleiner und großer Geschenke mit und ohne Schleifchen. Seit wann verpackten Diebe ihre Beute in
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