Pink Christmas 2 (German Edition)
ließ mich dankbar sein für den fließenden Stoff des Morgenmantels, die sich schützend über die wachsende Härte dort unten bauschte.
Endlich kam er wieder zurück, erblickte meinen süßen Miniimbiss und machte sich sofort darüber her. Amüsiert beobachtete ich ihn, wie er genüsslich von dem aromatisierten Tee nippte, neugierig eine Rosine aus dem Stollen pickte und schließlich mit verzückter Miene den zarten Schokoschmelz der Lebkuchen auf seiner Zunge zergehen ließ. Er genoss die weihnachtlichen Gaumenfreuden sichtlich zum ersten Mal.
Schließlich leckte er sich zufrieden über die Lippen und resümierte: „Das war ausgezeichnet. Weißt du, ich hatte schon die Befürchtung, mit diesem Körper nur unangenehme Erfahrungen zu machen. Erst war mir eiskalt, dann unglaublich heiß, und schließlich hatte ich entsetzlichen Hunger. Und Schmerzen, weil ich mir irgendwo an einem Dachbalken den Kopf angeschlagen hatte. Aber das hier ist etwas ganz anderes! Viel besser! Gibt es mehr davon? Von den guten Gefühlen, meine ich.“
Mein Adrenalinspiegel fuhr hoch. War das eine Einladung? Reinheit hin, Unschuld her, ich musste sehen, ob ich daraus nicht etwas machen konnte. Sacht rückte ich ein Stückchen näher zu ihm heran und legte wie zufällig meinen Arm auf die Couchlehne hinter seinem Rücken: „Ja, klar, eine Menge sogar. Bist du neugierig darauf?“
„Natürlich!“ entgegnete er prompt. Sein Gesicht war dem meinen jetzt sehr nahe, und ich stellte fest, dass er gar keinen Bart zu haben schien. Nicht eine Stoppel! Torben hatte davon reichlich, was ich auch gerne mochte. Dennoch war ich neugierig, wie sich ein so glatter Mann anfühlen mochte.
Die großen Silberaugen funkelten mich fragend an und ich beschloss, es zu wagen. Vorsichtig griff ich mit meiner Hand in seinen Nacken, begann, ihn zu streicheln, fuhr mit dem Finger hinauf in seine unglaublich weichen Locken und spürte sofort die Gänsehaut, die sich, ausgehend von meinen Berührungen, über seinen ganzen Körper ausbreitete. Dass das gut war, brauchte er mir nicht zu sagen.
Nach einer kleinen Weile legte ich eine Hand auf seinen Oberschenkel und begann, ihn erst ganz leicht, dann immer stärker zu massieren. Ich wusste, dass die Wärme meiner Handfläche einen starken Kontrast zu seinem eben empfundenen Schauer bildete, und er sie um so mehr spürte, als seine eigene Haut sich tatsächlich erstaunlich kühl anfühlte.
Einen Moment lang genoss er diese gegensätzlichen Empfindun gen, dann blickte er mich wieder an. Irgendwie waren seine Augen jetzt nicht mehr so silberklar wie noch vorhin.
Ich lächelte ihn verführerisch an: „Willst du mehr?“
Er schluckte und blinzelte einladend: „Wenn es noch besser als Lebkuchen essen ist – warum nicht?“
Diese Aufforderung ließ mich alle Bedenken in den Schneesturm draußen schlagen. Was war besser als ein Mann, der einen wollte? So richtig und ganz? Und der noch dazu keine Ahnung hatte von dem, was da mit ihm vorging? Für einen winzigen Moment fand ich mich selbst richtig fies, dass ich seine Unbedarftheit so ausnutzte – aber hey: es war Weihnachten, das Fest der Liebe. Bei dem die geheimsten und tiefsten Träume in Erfüllung gingen. Vielleicht auch meiner.
Entschlossen beugte ich mich vor und legte meine Lippen auf seine. Ihn zu küssen war befremdlich und aufregend zugleich. Ich war schon so lange mit Torben zusammen, dass ich fast vergessen hatte, wie andere Männer schmeckten und sich anfühlten. Und so etwas hatte ich noch nie gespürt.
Alles an ihm war kühl und glatt, fast wie Porzellan, und doch wie mit einer leichten Spannung geladen, die bei jeder Berührung auch auf meiner Haut und vor allem auf meiner Zunge ein leichtes Brizzeln hinterließ, als ich in ihn eintauchte. Er schmeckte nach Zimt und Schokolade, und irgendwie auch nach Eisschollen und Schneekristallen. Bilder einer Schneelandschaft im roten Schein einer untergehenden Sonne ohne Wärme am fernen Horizont tauchten vor meinem inneren Auge auf, bizarre Eisbergungetüme und der Klang eines silbernen Glöckchens. War das dort, wo er herkam?
Ich ließ ihn los und atmete tief durch. Meine Hand war von seinem Schenkel zentimeterweise nach oben gewandert, hatte sich durch den mittlerweile geöffneten, kleinen Reißverschluss geschoben und sich unter dem Stoff der Smokinghose vergraben. Er schien es mit selbstverständlicher Gelassenheit hinzunehmen; auch, dass ich sein kleines Geschenk nun vollends sorgsam auspackte und zu
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