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Pink Christmas 2 (German Edition)

Pink Christmas 2 (German Edition)

Titel: Pink Christmas 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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einen Auftrag, die beiden, Melchior und ihn zu beobachten, ja, sie bei … Kaspar zögerte, das auszusprechen, was er sich sehnsüchtig wünschte … zu entdecken? Hatte nicht aber Melchior gemeint, die Freundschaft zwischen ihnen wäre göttliche Fügung? Kaspar war verzweifelt.
    Er schlief nur schwer ein, wälzte sich anfänglich auf seiner Matratze, fiel aber doch bald in Schlaf, wie Melchior feststellte.

    Werden ihnen die Götter noch zugeneigt sein, dachte Melchior? Was wird nach der Reise werden? Trennung? Bloß das nicht! Gut wäre, würde der Jüngling mit ihm ans Schwarze Meer kommen. Er würde ihn wie einen Königssohn behandeln, und wenn er selbst die Augen schließen wird, stände ein Nachfolger bereit.
    Gibt es einen besseren Erben? Unvorstellbar!
    Melchiors Herz war von dieser Idee erfüllt. Seine Müdigkeit bekam heitere Züge. Er beugte sich über das Gesicht des Jungen, der sich plötzlich voller Unruhe auf die Seite rollte, dann mit den Beinen strampelte, sich zurückdrehte, Laute von sich gab. Unverständlich zuerst, dann klarer:
    „Maria … Josef!”
    Wen meinte er?
    „Jesus!”
    Was sollten die jüdischen Namen?
    Kaspar hatte sich längst noch nicht beruhigt. Er boxte in die Luft, als würde er sich mit jemand herumschlagen, dann stöhnte er laut, stieß auf, krümmte sich, fiel in sich zusammen, rief:
    „Mel…chi…or.”
    Mehrere Male.
    War es vielleicht vergiftete Nahrung, die seinem Unterleib zu schaffen machte? Er könnte sich kaum vorstellen, den Jungen zu verlieren. Melchior ging noch einmal das Essen durch: Mandeln, getrocknete Bananen, Brot, Oliven. War es etwa der Wein? Nein, das konnte nicht sein, er hatte ja davon genossen.
    Er legte seine Hand auf die Stirn des Jungen.
    In Nullkommanichts wachte Kaspar auf. Er schaute seinen Freund ungnädig an, beinahe vorwurfsvoll, wie das meist der Fall ist, wenn man aus dem Schlaf gerissen wird. Als er zu sich gekommen war, strahlte der Junge wieder wie eh und je.
    Gelobt seien die Götter.
    „Melchior, Melchior, ich habe von einem Engel geträumt, von dem du mir erzählt hast. Hohe Flammen um ihn herum. Er flüsterte mir etwas zu, zuerst begriff ich nichts, weil mir hebräisch fremd ist. Aber plötzlich verstand ich die Worte. Wie ist das möglich? Sie lauteten in etwa: Maria, Josef und Jesus. Maria, Josefs Frau, wird morgen oder übermorgen einen Jungen zur Welt bringen, den König der Juden. Gottes Sohn, dem einzigen Gott! Man wird ihn Jesus nennen. Was besagt das alles?”
    Die Furcht in seinen Augen zog sich zurück, als Melchior den Jungen in den Arm nahm und murmelte, er solle sich beruhigen. Man sollte diesen Traum als göttlichen Fingerzeig ansehen.
    Kaspar wollte sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben. Als Fingerzeig? Wofür?
    „Wir haben viele Götter, die Juden nur einen.”
    „Ich verstehe das nicht!”, entgegnete Kaspar demütig.
    „Was sollen wir tun?”, wimmerte er.
    „Komm, schlaf noch ein paar Runden, dann ist Mitternacht und wir gehen dem Licht des wandernden Sterns nach!”
    „In deinen Armen?”
    Melchior sagte nichts, noch war er sich nicht sicher mit den Gottheiten, aber er ließ es zu. Die regelmäßigen Atemzüge machten Melchior glücklich. Kaspar schlief.
    Balthasar wachte. Was er sah, empörte ihn.

    Noch einmal muss die Harley bis zum Reiseziel herhalten.
    Ich bin froh, dass mir mein Motorrad so treu geblieben ist. Immer noch keine Panne. Einmal hatte ich eine junge Anhalterin mitgenommen, aber das sollte man nicht tun. Sie war ängstlich, wählerisch und egoistisch. Ich habe sie am Sushantor von Jerusalem einfach abgesetzt.
    Eigentlich habe ich von der Stadt nicht viel mitbekommen, bin hindurch gefahren, gemächlich, wie vorgeschrieben, etwas entfernt an der Klagemauer vorbei, genau wie damals die Drei Heiligen geritten sein müssen. Rechterhand das höher gelegene Gelände des alten Palastes von Herodes in der Oberstadt . Nein, nichts steht mehr davon. Aber irgendwie ist es doch beeindruckend. Ich wäre gern auch noch zum Ölberg gedonnert, aber die Zeit drängte. Ich wollte in jedem Fall, morgen, zu Jesus’ Geburtstag in Bethlehem sein.
    Man muss das Judäische Bergland überwinden, für meine Maschine kein Problem. Sie hatte in der Türkei schon andere Höhen gemeistert. Dass ich mehrere Grenzen überschreiten musste, also die von Israel, von Jordanien und den Palästinenser Gebieten hat meine Fahrt erschwert. Bethlehem im Süden von Jerusalem ist palästinensisch.
    Ich wurde überall

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