Pink Christmas (German Edition)
schickt er Timo auch gleich eine erste SMS. –War schön, magst du mich heute Abend wieder sehen? Kuss Carsten-
Jochen wacht mit Brummschädel auf. Oh heaven, Kaffee, steht er auf, um in die geräumige Küche zu wandern.
Dennis dagegen wacht mit Blick auf Marcos durchtrainierten Hintern auf. Zärtlich streichelt er dem Kumpel über die Oberschenkel.
Nächstes Mal bist du fällig, denkt er dabei, um dann schnell in sein Zimmer zu verschwinden. Die anderen müssen ja nicht unbedingt wissen, dass er die Nacht mit Marco verbracht hat und sie nicht nur gepennt haben. Sein Hintern brennt jetzt noch.
Eine halbe Stunde später sitzen sie zu dritt beim Frühstück, als auch Marco im Bademantel auftaucht.
„Guten Morgen die Herren. Ah, frische Brötchen. Hat da wer nicht daheim gepennt?“
„Was macht ihr denn Weihnachten?“, will da Dennis wissen.
„Ein paar ganz ruhige Tage“, grinst Carsten. „Am ersten Abend hab ich Nachtdienst. Ich koch Heiligabend was Leckeres. Wer ist denn hier?“
„ Ich bin erst ab dem ersten Feiertag abends weg, “ nickt Marco.
„Meine Eltern machen eine Schiffsreise. Ich hab auch Zeit. Also machen wir hier Party?“ Dennis blickt grinsend in die Runde.
„Hast du sonst noch was im Kopf?“, lacht Marco. Statt einer Antwort, schauen alle zu Jochen rüber, der nach drei Tassen Kaffee wieder fit ist.
„Ich bin auch da. Patrick muss arbeiten. Aber wir sehen uns eh Silvester.“
Wenige Tage später hocken sie abends zusammen vor dem Fernseher.
„Was ist eigentlich aus deinem Nikolaus geworden?“, will Jochen da unvermittelt von Carsten wissen.
Der seufzt. Er weiß genau, dass der Kumpel auf Timo anspielt.
„Nach der Nacht nichts mehr. Ich hab ihm ein paar SMS geschickt, bis er mal geantwortet hat, dass er grad keine Beziehung will und keine Wiederholungen mag, Ich fall halt immer wieder auf die falschen Kerle rein.“
Betroffen schauen seine WG-Bewohner sich dezent an.
„Ist nun einmal so. Mein Schicksal. Vielleicht schaffe ich mir besser einen Hund an. Die sind wenigstens treu.“
Als Carsten danach schlafen geht, schaut Dennis verschwörerisch in die Runde.
„Leute, ich hab es.“
„Was denn nun schon wieder?“, brummt Jochen.
„Wir schenken Carsten Weihnachten wirklich einen Hund.“ Dennis ist ganz aufgeregt.
Marco aber runzelt die Stirn.
„Hunde bedeuten Arbeit und dreimal täglich Gassi gehen. Schau mal raus. Auch bei dem Wetter.“
„Ist doch gesund. Außerdem haben wir den Park um die Ecke und einer von uns ist immer da.“
„Du meinst, du hast einen Vorwand, um am Aachener Weiher noch mehr zu cruisen”, winkt Marco ab.
Doch zu seiner Überraschung ist Jochen von der Idee ganz begeistert.
„Ich glaub, ein Hund täte Carsten echt gut. Eine Freundin von mir könnte da sicher was organisieren.“
Marco merkt, die Freunde sind nicht mehr zu bremsen. Ein Hund für Carsten. Manchmal hat Dennis echt einen Vogel, überlegt er später im Bett. Hund bedeutet immerhin Verantwortung. Und er sieht sich schon frühmorgens durch den Stadtpark spazieren. In Dennis müsste echt langsam Verstand reinkommen. Eigentlich braucht der Kleine einen Hund, überlegt er weiter. Damit er mal Verantwortung lernt. Na ja, Hund wäre da etwas übertrieben. Zuviel Verantwortung. Aber …
Marco kommt eine Idee.
„Der steht schief“, blickt Dennis am kommenden Samstag kopfschüttelnd zu Marco, der grad dabei ist, im Wohnzimmer den Weihnachtsbaum aufzubauen.
„Müssen wir überhaupt einen Baum haben? Das macht mich immer so melancholisch”, kommentiert auch Carsten, ohne dabei einen Handschlag zu rühren.
„Wollt ihr nicht langsam abhauen?“, faucht Marco sie an.
„Und nehmt Jochen mit. Sonst hat der sicher auch noch ein paar blöde Sprüche auf Lager.“
„Oh oh… schnell weg.“
Carsten zieht Dennis in die Küche, um sich dort zum Thema Weihnachtsessen auszulassen.
Zwei Stunden später steht Dennis mit Jochen in einem Fischgeschäft in Zollstock. Aus zwei riesigen Aquarien schauen ihnen lebendige Karpfen entgegen. Dennis ist baff.
„Die, die leben ja noch“, stottert er.
Jochen muss lachen.
„Noch ja. Da suchen wir jetzt zwei Prachtexemplare aus. Die werden hier dann gleich sauber gemacht.“
„Und vordem umgebracht“, schaut Dennis zu, als der Verkäufer für eine dicke Alte ein besonders schönes Exemplar aus dem Wasser holt.
„Ich muss hier raus“, rennt er zum Ausgang. Der verdutzte Jochen hinterher. Draußen im Schnee atmet Dennis tief
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