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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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wenn wir über Kuhlhardt rauskriegen, was da läuft – wenn Kuhlhardt endlich mal Tacheles redet und nicht so sibyllinisch daherschwafelt.
    Am besten, Du übernimmst Kuhlhardt. Ich muss jetzt wohl eher darauf achten, nicht entführt zu werden (haha), und mal ein nettes Gespräch mit dem Gärtner führen, falls er über meine Anrufe beunruhigt war und womöglich meiner Mutter was davon erzählt.
    Also, bis dann. Ich bin jetzt im Garten. (Hoffentlich verlauf ich mich nicht und finde den Kerl überhaupt.)
    Isch wünsche Dir viel Glück mit Kül’ardt.
    MAX (Expertin für französische Ümgangssprach)
     
     
    Von: BerryBlue
    An: PinkMuffin
    Betreff: Ich will es jetzt wissen!
     
    Hi, MAX,
    eine Wanze? Das wird ja immer verrückter! Ich MUSS wissen, was da abgeht und ob Du wirklich in Gefahr bist! Und wenn Kuhlhardt mir nichts sagen will, dann zwinge ich ihn! Kannst Dich drauf verlassen!
    Ritter Berry in voller Rüstung reitet zu Lord Kuhlhardt!
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Der Gärtner ist ein Tuareg!
     
    Ritter Berry – oh Mann, ich hör’s schon scheppern!
    Aber danke, dass Du’s machst!
    Kein Problem übrigens wegen des Gärtners, wir haben einen neuen Gärtner (wusste ich nicht) und der spricht und versteht kein Wort Deutsch. Er hat meine Anrufe eh nicht kapiert, er hielt sein Handy (das meine Mutter ihm aufgedrängt hat – wahrscheinlich falls er im Garten verloren geht und Hilfe braucht) immer noch verwundert in der Hand, als ich ihn eben aufgestöbert hab.
    Berry, Du glaubst es nicht, es war ... es war ... einfach zum Lachen. Ich lief durch den Garten, rief, suchte herum und ging schließlich zum Gartenhaus – dort sind nicht nur die Geräte, dort ist auch der Gärtner untergebracht. Aber nicht, dass Du jetzt glaubst, der Gärtner muss aufrecht neben dem Rechen und dem Spaten an der Wand gelehnt stehen, er hat natürlich im „Gartenhaus“ ein eigenes Appartement mit allem Drum und Dran. (Wir sind schon nett zu unseren Angestellten, nicht wahr?!)
    Ich komme also zum Gartenhaus und da tritt aus einem Zelt, das VOR dem Gartenhaus aufgeschlagen ist, eine völlig verschleierte Person. Blaues Gewand von Kopf bis Fuß, nur die Augen sind frei. Ich schreie – die Gestalt schreit und dann erkenne ich, dass es der Gärtner ist. Woran? Am Handy. Er hielt es von sich gestreckt in der Hand.
    Wir haben uns dann auf Englisch verständigt und ich kann Dir stolz berichten, dass auch unsere Familie ihren Beitrag zur Entwicklungshilfe leistet. Meine Mutter hat ihn eingestellt.
    Er ist ein Tuareg, ein Nomade – ein WÜSTENnomade! Glaubt man das?! Meine Mutter hat einen Wüstennomaden als Gärtner eingestellt. Also jemanden, der nicht sesshaft ist, sondern mit seinem Stamm durch die Wüste zieht. Wüste. Sand. Nix Grünes. Keine Pflanzen. Nicht mal Wasser. Da kommt er her. Wenn das nicht eindeutig für seine Qualifikation als Gärtner spricht – na dann weiß ich auch nicht. Aber hey, mich wundert gar nichts mehr. Ich rechne damit, dass wir in zwei Wochen hier Sanddünen haben und Kamele durch unsern Garten ziehen. Deshalb hab ich wirklich keinen Bedarf gesehen, ihm meine verwirrten Anrufe zu erklären.
    Also dann, Berry, reite und kämpfe! – Für MAX und fürs Vaterland!
     
     
    Von: BerryBlue
    An: PinkMuffin
    Betreff: Red, cool, hard
    oder die Rache der Frauen
     
    Hi, MAX,
    da bin ich wieder. Die Rüstung hätte ich nicht gebraucht. Dafür einen Feuerlöscher.
    Als ich wild entschlossen die Treppe zu Kuhlhardts Büro raufstapfe, frage ich mich, was mir Milfina wohl dieses Mal wieder andrehen wird. Die Sorge ist unberechtigt. Ihr Schreibtisch ist verwaist. Sieht allerdings nach einem überstürzten Aufbruch aus. Der ALDI-Prospekt mit den Sonderangeboten liegt auf ihrem Schreibtisch und ihr Stuhl ist umgeworfen. Die Tür zu Kuhlhardts Büro steht auf. Ich frage mich, ob Kuhlhardt sie zu ihrem Lieblingsgeschäft begleitet hat.
    „Hallo?“, rufe ich.
    „Hallo. Berry the Blue. Komm rein. Hab dich schon erwartet.“
    Ich atme tief durch, rücke meinen Helm zurecht, klopfe mir an die Ritterbrust und stürme hinein.
    „Nicht so schüchtern“, sagt Kuhlhardt, als ich in der Tür stehe. „Komm näher, Berry the Blue. Milfina hat mir gerade einen Drink gemacht.“
    Da entdecke ich ein riesiges, eimergroßes Glas auf seinem Schreibtisch. Randvoll mit einer blutroten Flüssigkeit.
    Da ich mir Kuhlhardt als Vampir nicht vorstellen kann, frage ich: „Bloody Mary?“
    „Bloody Mary. Nein. Red Kuhlhardt

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