PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)
.“
„Red was?“
„Red was. Red Kuhlhardt. Tomatensaft, Cayennepfeffer und echtes indisches Curry – dazu eine Kaiserkirsche. Selbstverständlich eisgekühlt. Dafür sterbe ich! Leider sind Kaiserkirschen nicht leicht zu bekommen. Milfina hat schon einen Brief an ALDI geschrieben. Hat aber nichts genützt.“
MAX, falls Du es nicht weißt: Kaiserkirschen sind diese roten Dinger, mit denen manche Torten verziert werden. Total süß! Voll eklig! Und das mit Tomatensaft, Cayennepfeffer und Curry! Ziemlich schräger Geschmack. Aber passt irgendwie zu Kuhlhardt, finde ich.
„Willst du ’nen Schluck, Berry the Blue?“
„Nein danke“, sage ich. „Ich bin gekommen, weil –“
„Ich weiß, warum du gekommen bist. Du willst von mir etwas über die Frauen wissen.“
„Wie?“
„Wie. Die Frauen. Du hast doch sicher mit der Kleinen geredet.“
„Die Kleine? MAX?“
„Die kleine MAX. War hier. Hat ein paar unangenehme Dinge erfahren.“
„Wie? Ach so. Genau! Darum bin ich hier. Ich –“
„Sag ich doch. Du willst mit mir über die Frauen reden. Ich erzähle dir die Geschichte, damit du was für dein Leben lernst, Berry the Blue.“
Ich will was sagen, aber mir wird warm am Bein.
„Lipinski!“, rufe ich. „Du Schwein! Kannst du dir das nicht endlich abgewöhnen?“
„Nöff.“
„Lipinski und ich haben geredet“, sagt Kuhlhardt. „Wir finden, du bist alt genug, um einige Dinge über die Frauen zu erfahren.“
„Joff.“
„Die Frauen?“
„Die Frauen. Genauer gesagt, über ihren Charakter. Noch genauer gesagt, über die Rache der Frauen.“
„Die Rache der Frauen?“
„Die Rache der Frauen. Setz dich.“
Ich setze mich auf den Stuhl vor Kuhlhardts Schreibtisch und Lipinski legt sich auf das Kissen daneben. Kuhlhardt schiebt den Eimer mit seinem Drink zu mir. Dabei sieht er mich mit diesem Blick an. Du weißt schon, den ich immer vor dem Spiegel übe, aber nicht hinbekomme.
„Nimm einen Schluck Red Kuhlhardt . Das wirst du brauchen.“
„Aber ist der nicht für Sie?“, versuche ich noch davonzukommen.
„Milfina macht mir einen neuen, wenn sie eingekauft hat. Du brauchst ihn dringender.“
Ich nehme einen Schluck. Gar nicht so groß. Aber es hat gereicht.
MAX, echt, so was hab ich noch nie getrunken! Das hat nicht wie Feuer gebrannt. Viel, viel schlimmer! Da muss mindestens ein halbes Pfund Pfeffer und eine Tonne Curry drin gewesen sein. Ich hab gehustet, geröchelt, nach Luft geschnappt, gekrächzt und die Tränen sind mir in Bächen das Gesicht runtergelaufen. Kuhlhardt hat mich beobachtet und keine Miene verzogen.
Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sagt er nur: „Red. Cool. Hard. Red Kuhlhardt . Harte Männer, harte Drinks. So muss das sein, Berry the Blue.“
„Joff.“
„Kann ich jetzt endlich wissen –“, krächze ich.
„Kannst du jetzt endlich wissen. Du kannst. Camilla und Frederick waren verlobt. Frederick heiratet eine andere. Camilla ist sauer. Will Frederick nicht aufgeben. Hat keine Chance. Frederick liebt seine Frau. Camilla ist verzweifelt.“
„Wie?“, frage ich, weil ich das alles so schnell nicht kapieren konnte.
Kuhlhardt beugt sich zu mir vor, bis sich unsere Nasenspitzen fast berühren. Die Luft knistert. Echt, MAX. Das war extrem! Ich hab richtig gespürt, wie die Luft geknistert hat.
„Wie“, flüstert Kuhlhardt. „Das hat Camilla sich auch gefragt. Wie kann ich mich an Frederick rächen?“
„Sie wollte sich an ihm rächen?“, rufe ich. „Weil er nicht sie, sondern eine andere geheiratet hat?“
„Sie wollte sich an ihm rächen, weil er eine andere geheiratet hat. Camilla war verzweifelt, Berry the Blue. Und wenn Frauen wegen einer unerfüllten Liebe verzweifelt sind, dann ist ihre Rache gnadenlos. Gna-den-los!“
„Joff.“
„Und wie hat sie sich gerächt?“
„Wie hat sie sich gerächt. Amerika-Deal. Sie wollte die Hälfte der Kohle. Wollte er nicht. Logisch. Da hat sie Mails geschrieben. An Fredericks Partner. Hat ihn verleumdet. Hat Berichte gefälscht. Darum wollte er sie anzeigen. Da hat sie die Familie bedroht und wollte deine kleine Freundin entführen. Der Deal ist geplatzt. Die Familie ist nach England geflohen. So hat sie sich gerächt.“
„Joff.“
„Ich verstehe das nicht!“, rufe ich wieder. „Was hatte sie davon?“
„Er versteht es nicht, Lipinski.“
„Nöff.“
„Was hatte sie davon. Rache! Nimm es für dein Leben mit, Berry the Blue. Lass es nie so weit kommen, dass eine
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