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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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abgehackt. Er gibt Vollgas und kurz vor einem Hindernis oder einer Straßenkreuzung latscht er voll auf die Bremse. Dann reißt er das Lenkrad herum und gibt wieder Vollgas. So geht das ununterbrochen: Vollgas, Vollbremsung, Lenkrad herumreißen, Vollgas. Du wirst vor und zurück, hin und her und kreuz und quer geschleudert. Astronautentraining ist ein Witz dagegen!
    Aber irgendwie schaffen wir es tatsächlich, lebend zu diesem Schweinebauernhof zu gelangen. Mit quietschenden Reifen kommt Redhot zum Stehen. So schnell es geht, schnalle ich Lipinski und mich ab und wir springen hinaus.
    Lipinski sieht mich mit glasigen Augen an und ich glaube auch, ein leichtes Schielen zu bemerken. Erst der Gestank und dann die Autofahrt mit Kuhlhardt. Das hält echt kein Magen aus!
    „Ist dir auch so schlecht, Lipinski?“, frage ich ihn leise.
    „Joff.“
    Da kommt er wieder auf mich zu und hebt das Bein.
    „Du siehst super aus, Moneypenny!“, brülle ich ihn an.
    „Das ist mir egal! Sie sind hier auf einem Privatgrundstück!“, brüllt jemand anders zurück. Die Stimme erkenne ich wieder. Es ist die des Bauern, der mit Camilla und ihrem Assistenten im Schweinestall war.
    Ein gewaltiger Fleischberg in einem Blaumann kommt auf uns zu: dreifaches Doppelkinn, rosarote Wangen und ein Hütchen auf dem Kopf, das ihm vielleicht mal zu seiner Einschulung gepasst hat.
    „Und Sie sind privat?“, fragt Kuhlhardt ihn total cool.
    „Wie?“
    „Wie. Privat. Grundstück. Eigentümer. Sind Sie das?“
    Mister Piggy guckt ihn etwas verdattert an und meint: „Äh. Ja. Das bin ich. Und wer sind Sie?“
    „Wer bin ich. Kuhlhardt.“
    „Und was wollen Sie?“
    „Was will ich. Schweine.“
    „Da sind Sie bei mir richtig!“, ruft der Fleischberg und bleckt seine Schweinezähnchen. „Wie viele dürfen es denn sein?“
    „Wie viele dürfen es sein. Zwei. Aber zwei bestimmte. Die Camilla-Schweine.“
    „Meine Schweine haben keine Namen“, sagt der Schweinepapa.
    „Camilla Honig. Besondere Rasse.“
    Der Bauer schüttelt den Kopf, dass das Dreifachkinn Purzelbäume schlägt. „Weiß nicht, wovon Sie reden.“
    Kuhlhardt sieht Lipinski an. „Sind die Schweine noch hier?“
    „Joff.“
    „Sie reden mit dem Hund?“, ruft der Fleischberg.
    „Rede ich mit dem Hund. Nein. Ich rede mit Lipinski.“
    „Jetzt reicht es aber! Verlassen Sie unverzüglich mein Grundstück!“
    „Und wenn wir nicht wollen?“, fragt Kuhlhardt.
    „Dann hole ich meine Söhne! – Hans! Franz! Peter! Paul! Kommt doch mal her!“
    Fast im selben Augenblick erscheinen vier weitere Fleischberge – alle im Blaumann und mit Hütchen. Ich wusste gar nicht, dass Schweinebauern geklont werden!
    „Und jetzt?“, frage ich leise.
    „Und jetzt. Wir fahren.“
    Höchstens zehn Sekunden später sitzen wir angeschnallt in Redhot und Kuhlhardt gibt Vollgas.
    „Und jetzt?“, frage ich, als wir außer Mistgabelwurfreichweite sind.
    „Und jetzt. Kannst du auch was anderes fragen?“
    „Was machen wir denn jetzt?“
    „Was machen wir jetzt. Plan B.“
    „Und wie funktioniert der?“
    „Wie funktioniert der. Weiß ich nicht. Für Pläne brauche ich mein Büro. Und den Blick aus meinem Fenster.“
    Wenn du mit Kuhlhardt in Redhot fährst, bist du für jede rote Ampel dankbar. Und während so einer Verschnaufpause für Lipinski und mich hören wir es dann.
    „Kommt euch das bekannt vor?“, fragt Kuhlhardt.
    „Joff.“
    „Das Gackern!“, rufe ich. „Die Omas! Die Verknitterte und die Aufgeblasene!“
    Kuhlhardt zeigt mit dem Kopf zur anderen Straßenseite. „Eiscafé.“
    Da sehe ich es auch. Vor Giovannis Gelati-Grotte hat sich bereits eine Menschentraube gebildet.
    „Die ziehen wieder ihr Ding durch!“, rufe ich. „Da müssen wir etwas tun!“
    „Joff.“
    „Da tun wir etwas, Berry the Blue.“
    Die Ampel zeigt Grün und Kuhlhardt gibt Vollgas. Allerdings fährt er nicht die Straße entlang, sondern quer auf den Bürgersteig.
    „Was soll das?“, rufe ich.
    „Was soll das. Parken.“
    „Aber hier darf man nicht parken!“
    „ Redhot darf.“
    Damit springt er aus dem Auto und ist schon auf dem Weg zu Giovannis Gelati-Grotte . Ich schnalle Lipinski und mich ab und wir rennen ihm nach.
    Das Bild, das sich uns in dem kleinen italienischen Eiscafé bietet, kommt mir nur zu bekannt vor. Die Verknitterte – voll geschminkt, grellbunte Klamotten, lila Haare und Blumenhut – steht auf einem Stuhl, flattert mit den Armen und gackert aus vollem Hals.
    Die

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