PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)
Konfekt.«
»Unsere Walkürenbällchen sind auch sehr lecker!«, rufe ich ihm nach.
Milfina würdigt ihren Chef keines Blickes. Sie hat ihm den Rücken zugewandt und schichtet Mehltüten in einem Regal um.
Als Kuhlhardt gegangen ist, sage ich, um überhaupt etwas zu sagen: »Mein Vater kauft Mehl immer in Säcken.«
Milfina dreht sich zu mir um. »Bei ALDI?«
»Nein.«
»Die Eierlöffel liegen auf dem Schreibtisch.«
»Sind Sie sauer auf Kuhlhardt?«
Milfina schüttelt den Kopf. »Nein. Ich mache mir Sorgen um ihn. Weißt du, Berry, wenn Männer ein gewisses Alter erreicht haben und immer noch unverheiratet sind, werden sie seltsam.«
»Seltsam?«
»Seltsam. Weltfremd – und unselbstständig – und eigenbrötlerisch – und aufmüpfig. Du bist noch jung, Berry. Mach nicht denselben Fehler.«
Ich spüre, dass das Gespräch in eine Richtung läuft, die mir nicht gefällt. »Wo waren die Eierlöffel noch mal?«
Milfina verzieht den Mund zu einem Lächeln. »Auf dem Schreibtisch.«
Ich greife mir die Löffel und verschwinde, bevor es peinlich wird.
»Ich habe übrigens MAX getroffen!«, ruft Milfina mir nach. »Ein sehr nettes Mädchen – und hübsch!«
Leider habe ich mich getäuscht. Kuhlhardt konnte uns nicht weiterhelfen. Sind die Schweine wieder aufgetaucht? Hoffentlich! Ich frage mich nur, was mit Kuhlhardt los ist. Ob er wirklich so verliebt in Colette ist, dass er sie heiraten würde? Na ja, zumindest wollte er Konfekt für sie kaufen. Finde ich sehr verdächtig!
Berry
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Kuhlhardt ist sooo süß!!!!
Hey, Berry,
hier geht’s rund!
Immer noch keine Spur von den Schweinen, aber Kuhlhardt war da und hätte sich fast mit Cedric einen Faustkampf geliefert, auweia! Und überhaupt bin ich ab jetzt auf Kuhlhardts Seite. Du hättest ihn sehen sollen, wie süß er war! Süß und hilflos und absolut überfordert. Cedric ist so fies! Und Colette ebenfalls!
Ich war im Garten und hab diesem Cedric-Snob schon zum zehnten Mal erklärt, dass ich mit allen unseren Gärtnern eine Abmachung habe, was das Unkraut anbetrifft. Nämlich: Unkraut wird nicht vernichtet (schließlich sind es auch Pflanzen), Unkraut wird umgepflanzt. Ich habe auf unserem Grundstück einen Bereich an der Außenmauer zur Unkrautzone erklärt. Alles Unkraut, das irgendwo auf dem Grundstück gefunden wird und dort nicht erwünscht ist, wird in mein Unkrautbeet gesetzt. Da kann es dann friedlich vor sich hinblühen und wuchern und tun, was immer Unkraut tut. Wir halten das schon seit vielen Jahren so und es gab nie ein Problem. Alle unsere Gärtner haben bisher meinen Wunsch respektiert.
Nur – der gute Cedric sieht das anders. Er tut es einfach nicht. Ich erkläre ihm also noch mal mein Konzept, aber er hört mir gar nicht richtig zu. Er starrt über meinen Kopf hinweg in Richtung Anbau. Der Anbau, in dem Colette wohnt. Sie sitzt auf ihrer kleinen Terrasse und hat Besuch.
Cedric kriegt einen langen Hals, schmale Lippen und einen eisernen Zug um den Mund. Er lässt mich mitten in meinen Ausführungen stehen und marschiert schnurstracks auf Colettes Terrasse zu. Ich tapere hinterher, weil ich mein Gespräch mit Cedric noch nicht für beendet halte, und rede weiter auf ihn ein, während er vorneweg marschiert.
Als wir uns der Terrasse nähern, sehe ich, dass es sich um männlichen Besuch handelt. Kuhlhardt! Kuhlhardt mit einer Schachtel Konfekt in der Hand.
Colette fährt erschrocken hoch, als sie Cedric sieht, und lächelt ihn betörend an. Kuhlhardt sitzt noch auf dem Gartenstuhl und schaut irritiert von Colette zu Cedric und von Cedric zu Colette.
Cedric lässt seine Kaumuskeln spielen, seine Lippen werden noch schmaler und mit eisigem Lächeln wendet er sich an Kuhlhardt. »What a pleasure to meet you. And who might you be?«, stößt er hervor.
Kuhlhardt ist etwas verwirrt. »Wer ich wohl sein möge?« Er schaut Colette Hilfe suchend an.
Sie schwebt auf Cedric zu, legt ihm beruhigend die Hand auf den Arm und flötet: »Nischt eifersüschtig sein, es gibt keine Gründ!«
Cedric tritt noch etwas näher an Kuhlhardt heran und da Kuhlhardt ja noch immer sitzt, schaut Cedric von oben auf Kuhlhardt herab, als wolle er ihn in den Boden starren.
Kuhlhardt, Dein cooler Kuhlhardt, hat den Blick eines weidwunden Rehs, weil ihm wohl plötzlich ziemlich viel ziemlich klar wird, und er guckt Colette an. Den Blick hättest Du sehen müssen, ich hätte fast aufgeschluchzt. Er
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