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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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finde ich echt nicht witzig! Wo sind die Schweine? Wo ist Kuhlhardt! Ich dreh fast durch!!!
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin  
    An: BerryBlue  
    Betreff: Der Mörder ist doch immer der Gärtner, oder?  
     
    Ist Kuhlhardt immer noch nicht wieder aufgetaucht? Ich hab ein mulmiges Gefühl. Ehrlich.
    Hab nämlich was sehr Merkwürdiges beobachtet. Cedric gräbt. Ein Loch. Ein ziemlich großes Loch. Und er tut es heimlich. Gestern Abend, in der Ecke des Grundstücks, das vom Haus her nicht einzusehen ist. In der Nähe meiner Unkraut-Wildnis. Heute Morgen lagen große Tannenzweige drüber, so dass man das Loch nicht sieht.
    Ich wollte Cedric nicht darauf ansprechen, der Kerl hat nämlich was Unheimliches an sich. Und seit ich gesehen habe, mit welchem Mörderblick er Kuhlhardt angeschaut hat, mach ich einen Bogen um ihn.
    Also hab ich mit Colette gesprochen. Ich musste mich echt überwinden, weil ich es oberfies fand, wie sie Kuhlhardt abserviert hat.
    Ich schlendere also zu Colette nach draußen. Seit Cedric da ist, ist Colette weniger unser Hausmädchen als vielmehr unser Gartenmädchen. Gestern stand sie doch wahrhaftig mit dem Staubwedel im Rosenbeet und hat die Rosen abgestaubt. Macht sie nur, damit sie in Cedrics Nähe sein kann. Meine Mutter bat sie, doch bitte im Haus sauber zu machen und nicht außerhalb des Hauses, und Colette flötete: »In eine Sekünd. Isch müss nür noch die Garteweg mit die Staubsauger saugen.« Und das hat sie dann getan. Verlängerungsschnur und ab ging’s, mit dem Staubsauger quer durch den Garten. Oje, ich sag’s ja: Liebe ist nur was für Idioten.
    Na, wie auch immer, ich gehe also zu ihr raus, inzwischen hat sie einen Kehrbesen und eine Schaufel in der Hand und fegt die Blätter unter dem Bambus zusammen. Sie bittet mich, doch mal kurz den Feger zu halten, sie müsse die Schaufel ausleeren gehen.
    Sie läuft natürlich ins Gartenhaus, wo Cedric wohnt, und es dauert eine Viertelstunde, bis sie zurückkommt. Ohne Schaufel. Während sie durch die Beete auf mich zuschwebt, richtet sie ihre Haare und streicht sich die Kleidung wieder glatt. Na, kein Kommentar.
    »Colette, ich hätte da mal eine Frage ...«, fange ich an.
    Sie sagt sofort: »Oh, Mademoiselle Toni, isch ’abe nischt damit zu tün!«
    Ich winke ab, mir ist heute nicht nach ihren lauen Geständnissen und ihren noch dämlicheren Verteidigungsreden. »Lassen Sie mich doch erst mal ausreden! Ich will wissen, was mit Kuhlhardt ist.«
    Colettes Gesicht gerät in verzücktes Schwärmen. »Oh, Kühl’ardt, er ist sooo cüül!«
    Ich falle fast hintenüber und blöke: »Was soll denn das heißen? Sie haben ihn doch voll auflaufen lassen!«
    »Wirklisch?«
    »Himmel noch mal, Sie turteln doch jetzt mit Cedric rum!«
    Nun gerät ihr Gesicht erneut ins Schwärmerische. »Oh, Cedric, ja, er ist sooo ernst. Und streng! Er läschelt nie!«
    Ich starre sie an.
    »Er ist einfach wündervoll!«
    »Aber was ist mit Kuhlhardt?«, rufe ich.
    Colette zuckt die Schultern. »Er ’at sisch nischt mehr gemeldet, diese Schüft. ’at misch einfach sitzen lassen.«
    »Aber ...«, versuche ich Ordnung in Colettes wirre Welt zu bringen, breche dann jedoch ab. Das wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Also zurück zum Kern der Sache. »Wissen Sie, wo Kuhlhardt ist?«
    »Mais non!«, ruft sie.
    »Er ist weg!«, konfrontiere ich sie mit den Tatsachen. »Verschwunden!«
    Colette zieht die Augenbrauen in die Höhe. »Oh, wirklisch?«
    »Allerdings.« Ich nicke grimmig und füge hinzu: »Und ich glaube, Sie haben etwas damit zu tun!« Hach! Man sollte Tätern ihre Verbrechen immer auf den Kopf zusagen.
    »ISCH?!«, quiekt Colette.
    Ich nicke.
    »Mais non!«, sagt sie entschieden. Dann lächelt sie kokett. »Aber vielleischt ’at meine Cedric damit zu tün. Er ist nämlisch sehr eifersüschtig!« Sie kichert.
    Mir wird leicht übel. Weil ich ja selbst so einen Verdacht habe. Ich versuche ganz ruhig zu bleiben, atme tief durch und bemühe mich, meine Stimme gelassen klingen zu lassen. Plauderton.
    »Was macht Cedric eigentlich so?«
    »Die Garten!«
    »Das weiß ich. Aber was genau macht er?«
    »Isch weiß nischt.«
    »Spricht er nie über seine Arbeit?«
    »Mais non! Er sprischt so güt wie gar nischt.«
    Ich seufze enttäuscht.
    Colette hat offensichtlich Mitleid mit mir. Sie denkt nach und meint dann: »Zürzeit löst er eine Problem.«
    »Hat er das gesagt?«, quieke ich.
    »Oui. Er ’at gesagt: ›I shall solve this problem.‹« Colette kichert.

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