Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
und ich werde nicht viel Zeit mit euch vergeuden. Heute nachmittag werde ich eine Tour durch die Dörfer beginnen und dem Rest der Leute erzählen, was diese Kolonie tun wird. Euch habe ich hier zusammengerufen, weil die Möglichkeit besteht, daß ihr für die Kolonie von besonderem Nutzen sein könnt – wenn ihr wollt.«
    Sie blickten zu ihm zurück. Ihre Mienen waren nicht ermutigend.
    »Ich werde diese Kolonie unabhängig machen«, sagte Mark. »Nicht bloß unabhängig von Hilfslieferungen, sondern politisch unabhängig von der Erde, der Hottenbasis und sogar den anderen Kolonien auf diesem Planeten. Aber die Umstellung wird nicht einfach sein. Wahrscheinlich werden wir diesen Winter hungern. Ich glaube nicht, daß wir gegen die Hotte kämpfen müssen, aber wir werden wahrscheinlich Zusammenstöße mit den Meda V’Dan haben. Und das bedeutet von nun an, daß ihr Kolonisten mitkämpfen werdet. Die Verteidigung der Kolonie wird nicht mehr allein Sache der Grenzer sein.«
    »Warum sollten wir?« fragte eine unidentifizierte Stimme aus der Menge. Mark ließ seinen Blick über die Versammlung gehen, aber es war unmöglich, festzustellen, wer gesprochen hatte.
    »Um jenes bessere Leben zu haben, hinter dem her zu sein ihr behauptet«, erwiderte Mark. »Ihr seid unsere Rebellen. Ich gebe euch Gelegenheit, die Rebellion der ganzen Kolonie gegen das System zu führen, das uns seit bald hundert Jahren hier draußen wie in einem Käfig gefangenhält. Wir werden ein eigenes Staatswesen werden, das sich selbst erhält und sich selbst schützt. Aber ich zwinge keinen von euch, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Wer nicht interessiert ist, kann zurückgehen, woher er gekommen ist, und sein bisheriges Leben weiterführen. Aber wenn ihr von Verwandten abhängig gewesen seid, dann werdet ihr sie vielleicht nicht mehr so großzügig finden wie bisher, sobald die Verhältnisse hier sich zu ändern beginnen.«
    Er zeigte zu den Aufklärern.
    »Ich brauche jüngere Männer als Besatzungen für diese Schiffe«, sagte er. »Ich brauche ältere Männer, die mir und den anderen Grenzern helfen, den Rest der Kolonisten in die Veränderungen zu führen, die wir einleiten müssen. Ich kann euch nichts dafür bieten – nur das Versprechen, daß es, sobald wir die Veränderungen durchgeführt haben, zwischen Grenzern und Kolonisten keinen Unterschied mehr geben wird. Wir werden alle zusammen Bürger von Abruzzi Vierzehn sein, und wer immer nach Meinung der Mehrheit am besten dafür geeignet ist, wird die Führung übernehmen.«
    Er hielt inne. Sie sahen ihn schweigend an.
    »Nun ist es an euch«, sagte er. »Wer nichts damit zu tun haben will, kann jetzt gehen. Wer mitarbeiten möchte, sei es an unserem neuen Programm, oder als Angehöriger unserer eigenen Flotte, möge zu diesem Wagen hier kommen.«
    Die Menge geriet langsam in Bewegung, schob sich durcheinander. Zwei andere entgegengesetzte Strömungen bildeten sich aus, eine zum Wagen, die andere strahlenförmig auswärts in alle Himmelsrichtungen. Mark schätzte, daß zwei Drittel das Weite suchten, während das restliche Drittel sich um seinen Wagen versammelte.
    »Gut«, sagte er, denn obwohl die große Mehrheit nichts von seinen Zukunftsvisionen wissen wollte, waren fast alle jungen Burschen unter zwanzig bei der Gruppe, die geblieben war. »Sehr schön. Mein Kollege Orv hier wird sich um euch kümmern. Er wird eure Namen aufschreiben und vermerken, wozu ihr euch freiwillig meldet. Wer mit den Schiffen arbeiten will, kann anschließend zu diesem Schiff dort gehen, wo er einen ehemaligen Marineoffizier namens Orag Spal finden wird, der für die Ausbildung zuständig ist. Alle anderen kommen nach der Einschreibung zu mir ins Wohnhaus, damit ich ihnen erklären kann, was im einzelnen zu tun ist. Wir werden dann jedem seine Arbeit zuteilen, und anschließend könnt ihr mich auf meiner Tour durch die Dörfer begleiten, um mit den Kolonisten zu sprechen.«

 
7.
     
    Zwei Wochen vergingen, bevor Mark die letzte Siedlung in den Grenzen der Kolonie besucht und mit den Einwohnern diskutiert hatte. Die Kolonisten hatten diese Versammlungen und Diskussionen, bei denen auch über die Möglichkeiten von Produktionssteigerungen gesprochen worden war, gut aufgenommen, wenn es auch in den meisten Dörfern eine Minderheit von überwiegend älteren Leuten gab, die die Pläne und ihre möglichen Folgen fürchtete. Aber die meisten Kolonisten hatten ein starkes Verlangen nach Veränderung gezeigt; es war

Weitere Kostenlose Bücher