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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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was soll ich hier tun?« fragte er.
    »Ein wirtschaftliches Sanierungsprogramm für die Kolonie ausarbeiten und dafür sorgen, daß es durchgeführt wird«, sagte Mark. »Verschaffen Sie sich einen Überblick der gegenwärtigen Produktion in Landwirtschaft, Industrie und Handwerk. Vergleichen Sie die Ziffern mit denen der Verbrauchsstatistik, und Sie werden sehen, wo die Engpässe liegen und wo das Programm ansetzen muß. Sie haben eine große und verantwortungsvolle Aufgabe: Sie sollen diese Kolonie wirtschaftlich unabhängig und auf lange Sicht zu einem Überschußgebiet machen. Aber bis die Unterlagen hier sind und Sie richtig anfangen können, möchte ich, daß Sie irgend etwas finden, irgendeinen Artikel, der für den direkten Handel mit den Meda V’Dan geeignet ist.«
    Jarl Rakkal starrte ihn an.
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Sagten Sie nicht, daß Sie aus einer Bankiersfamilie kommen?« sagte Mark. »Waren Sie nicht der Gründer und Besitzer eines florierenden Verlagsgeschäfts, als Sie aus irgendwelchen Gründen in die Auslosung kamen?«
    »Natürlich«, sagte Jarl. »Das ist richtig. Aber …« Er schüttelte seinen Kopf. »Vergeben Sie mir, wenn es so klingt, als ob ich Ihnen sagen wollte, was Sie zu tun haben, statt umgekehrt. Aber ich habe aus dem Nichts das erfolgreichste Magazin geschaffen, das die Erde je gesehen hat – mit einer Auflage von fünfzehn Millionen in vier Sprachen. Dazu eine Filmkassettenproduktion für Heimfernseher, mit eigenen Studios, Kopieranstalten und allem, und einem Abonnentenstamm von zuletzt achtzig Millionen Haushalten. Das alles baute ich in knapp zehn Jahren auf – und ich hatte dabei noch genug Zeit für Kn-Übungen und alles andere, was ich tun wollte. Sehen Sie mich an. Ich bin ein Mann der Tat, ein Dynamiker, der Abwechslung braucht wie die Luft zum Atmen. Sehe ich aus wie ein Mann, der sein Leben hinter einem Direktionsschreibtisch zubringt?«
    Er hielt inne und starrte Mark an.
    »Und Sie wollen mich zu einer Art Oberbuchhalter für die Kolonie machen?«
    »Wenn Sie es so beschreiben wollen«, sagte Mark, »ja.«
    »Aber …« Rakkal brach ab. »Ich bitte nochmals um Vergebung, wenn ich einen überheblichen Eindruck auf Sie mache – ich bin weiß Gott nicht in einer Position, die mir Überheblichkeit erlaubt –, aber glauben Sie mir, ich bin völlig aufrichtig mit Ihnen, wenn ich sage, daß es ein Fehler wäre, einen Mann von meinem Format in einem Job wie diesem zu verschleißen. Ich bin einige Jahre älter als Sie, und vielleicht ist eine längere Lebenserfahrung als die Ihre nötig, um zu erkennen, was jemand wie ich, mit meiner Erfahrung und meinen Talenten, für Sie tun könnte. Zum Beispiel hörte ich, daß Sie diese Aufklärungsschiffe, die Sie von der Marine erhalten haben, zum Aufspüren und zur Abwehr von Meda V’Dan einsetzen wollen. Fein, das ist die Art von Tatkraft im Denken und Handeln, die mir liegt. Nun, ich habe Zivilmaschinen von beinahe dieser Größe geflogen …«
    »Nein«, sagte Mark. Seine Augen begegneten Rakkals Blick mit kühler Ruhe. »Sie sind zu ehrgeizig. Ihre persönlichen Ambitionen sind zu stark. Ich würde Ihnen nicht die Bedienung eines Traktors anvertrauen, wenn ich nicht in der Nähe bin.«
    »Aber Sie wollen die ganze Wirtschaft dieser Kolonie in meine Hände legen?«
    »Genau«, sagte Mark. Er ging zur Tür der Baracke. Jarl rief ihm nach: »Was, wenn ich die Dinge absichtlich durcheinanderbringe?«
    »Wenn die Kolonie verhungert, werden Sie auch verhungern«, sagte Mark. »Vergessen Sie nicht, etwas aufzutreiben, das ich den Meda V’Dan anbieten kann. Kümmern Sie sich gleich darum.«
    Er ging hinaus.
    Es kostete ihn den Rest der Woche, die Arbeitsverweigerer aus ihren verschiedenen Höhlen, Waldhütten und den Häusern von Verwandten in den Dörfern der vier Verwaltungsbezirke der Kolonie zu locken. Die Leute sollten den Arbeitsverweigerern weder Nahrung noch Unterkunft geben, aber sie taten es trotzdem. Wie auch immer, schließlich kam der Morgen, wo Mark vor ungefähr hundertzwanzig Gestalten trat, die sich bei den Aufklärungsschiffen auf dem Landeplatz versammelt hatten, größtenteils Männer von abenteuerlichem Aussehen, langhaarig und bärtig, in zerfetzten grünen Arbeitskleidern, zusammengenähten Lumpen und Tierfellen.
    »Hört zu, Leute«, sagte Mark. Er stand auf dem Vordersitz eines Geländewagens, um von allen gesehen zu werden. »Jeder von euch weiß, warum er hier ist. Ihr seid die Außenseiter der Kolonie,

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