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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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machen, geben sie Geschenke wie Ullas Würfel. Verstehen Sie? Sie machen diese Artikel nicht selbst, sonst hätten sie sie uns längst als Handelsware angeboten. Aber sie kennen eine oder mehrere Rassen, die solche Dinge herstellen. Daraus folgt, daß sie, da sie mit den kunsthandwerklichen Artikeln anderer Rassen handeln, auch mit den unsrigen handeln werden. In der Gegend des galaktischen Zentrums muß es Fremde geben, die an unseren einheimischen Handarbeiten ebenso interessiert sind wie wir an den ihren.«
    Er stand da und sah Mark erwartungsvoll an. Mark betrachtete wieder die Arbeiten auf dem Kartentisch.
    »Vielleicht«, sagte er nach einem Moment.
    Jarl Rakkals Augen blitzten auf. »Vielleicht!« echote er. »Ich stelle die Kolonie für Sie auf den Kopf, um irgendetwas zu finden, und es gelingt mir tatsächlich, etwas aus dem leeren Hut zu zaubern, was einem Wunder verdammt nahe kommt, und Sie …«
    »Ich sagte vielleicht«, unterbrach Mark. »Neun von zehn Vermutungen über die Meda V’Dan pflegen falsch zu sein, weil unsereiner nicht umhin kann, ihnen menschliche Logik und menschliche Reaktionen zuzuschreiben. Vielleicht ist dies auch eine irrige Annahme. Einverstanden, wir werden es mit diesen Sachen probieren, schon weil wir nichts anderes haben, aber ich kann erst an einen Erfolg glauben, wenn ich ihn sehe. Nicht vorher.«
    Er ging und ließ Jarl mit seinem Zorn allein. Als er das Verwaltungsgebäude schon verlassen hatte, kehrte er noch einmal um und stieg in den Keller, um Lily Betaugh zu suchen. Er fand sie im Archivraum, zusammen mit einem der drei Assistenten, die sie für das Projekt ausgewählt hatte. Mark nahm sie beiseite und erzählte ihr Jarls Idee.
    »Was halten Sie davon?« fragte er. »Ich meine, im Licht der Erkenntnisse, die Sie bisher über die Meda V’Dan gewinnen konnten, sind Sie vielleicht imstande, ein halbwegs verläßliches Urteil abzugeben.«
    »Sehr viele Erkenntnisse habe ich noch nicht gewonnen«, sagte Lily. »Die Untersuchung, mit der Sie mich beauftragt haben, ist nicht etwas, das in ein paar Tagen zu völlig neuen Einsichten führen kann. Wir haben eine Fülle von Material zu sichten, zu ordnen und zu deuten, bevor wir anfangen können, Aussagen zu machen.«
    »Gut«, sagte Mark. »Dann geben Sie mir Ihre private Meinung, ganz unverbindlich. Glauben Sie, daß die Meda V’Dan Interesse für unser Kunsthandwerk haben werden?«
    Sie zögerte. »Die Meda V’Dan scheinen mit allem zu handeln, was es gibt«, sagte sie nach einer Sekunde. »Wenn unser Kunsthandwerk in Qualität und Verarbeitung gut ist, dann sehe ich keinen Grund, warum sie nicht einen Versuch machen sollten, es irgendwo an den Mann zu bringen.«
    Er blickte sie eine Weile nachdenklich an.
    »Ich glaube«, sagte er zuletzt, »die akademische Betrachtungsweise, die Sie in Belgrad hatten, hält sie zu sehr auf. Damit wir uns recht verstehen: Das ist kein wissenschaftliches Forschungsprojekt, wo Sie beliebig viele Jahre darauf verwenden können, umfangreiche Analysen auf verschiedenen Teilgebieten zu erarbeiten, um diese dann in einem alle wissenschaftlichen Ansprüche befriedigenden Werk zusammenfassen und zu kommentieren. Ich brauche selbstverständlich Analysen auf der Basis unseres Archivmaterials, und ich brauche auch die Folgerungen daraus, aber es ist nicht nötig, jedes für das Gesamtbild unwichtige Detail zum Gegenstand akribischer Untersuchungen zu machen. Ich erwarte, daß Sie mir Entscheidungshilfen liefern, Material, nach dem ich handeln kann – und nicht erst in einem oder zwei Jahren, sondern in zwei Wochen. Wie sieht das Bild aus, das Sie beim gegenwärtigen Stand der Arbeit von den Meda V’Dan gewonnen haben?« Er suchte nach Worten. »Ich meine, nach zwei Wochen Beschäftigung mit der Materie müssen Eindrücke entstanden sein, die in Ihnen ein Vorstellungsbild von den Meda V’Dan geformt haben, wenn es auch noch so unvollständig sein mag.«
    Sie zögerte.
    »Wenn Sie das nicht können«, sagte er mit kalter Härte, »dann kann ich Sie hier nicht gebrauchen.«
    Sie hob ihr kleines Gesicht zu ihm und sagte: »Als Sie mir diese Arbeit gaben, erklärten Sie, daß der Text der Enzyklopädie unbrauchbar sei, weil er zu neunzig Prozent auf Mutmaßungen beruhe, und weil neunzig Prozent aller Mutmaßungen über die Meda V’Dan falsch seien. Heute wollen Sie solche Mutmaßungen von mir und drohen mit Entlassung, wenn ich sie Ihnen nicht gebe. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich Ihnen beim

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