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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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»und es ihnen sagen.«
    »Gut«, sagte Mark. »Und ich werde ein übriges tun und Ihre Leute jedesmal, wenn sie kommen, um mit mir zu handeln, daran erinnern.«
    Der Meda V’Dan ging von Bord. Mark wandte sich zu Maura Vols.
    »Nach Hause«, befahl er.

 
13.
     
    Nachdem sie mit vier großen Kreuzern bei der Station gelandet waren – die übrigen acht hatten sie über die Kolonie verteilt und in waldigen Gebieten versteckt –, suchte Mark seinen Ziehvater auf. Er fand Brot im Rollstuhl hinter seinem Schreibtisch an der Arbeit.
    »Wie ist es gegangen?« fragte Brot, als Mark hereinkam.
    »Zwölf Schiffe«, sagte Mark. »Lauter Kreuzer von Masse vierzig. Und das Tauschgeschäft mit den Meda V’Dan verlief wie geplant. Alles in Ordnung. Wie ist es hier gewesen?«
    »Viel Arbeit«, brummte Brot. »Eins muß ich diesem Jarl Rakkal lassen – er sitzt nicht herum. Was sind deine nächsten Pläne?«
    Mark lächelte. »Mehr Arbeit, was sonst? Wir haben vielleicht drei Monate, um Freiwillige anzuwerben und sie als Besatzungen für diese zwölf neuen Schiffe auszubilden, wenigstens soweit, daß sie unter einfachen Bedingungen damit umgehen können. Wenn dieses Ziel erreicht ist, möchte ich hier eine Versammlung all jener anderen Stationsdirektoren abhalten, die nach deiner Erfahrung bereit sein würden, mit uns zu arbeiten.«
    »Ich werde eine Liste machen«, sagte Brot. »Was noch?«
    »Einige Kleinigkeiten.« Sie sprachen noch eine Weile über diese Kleinigkeiten, dann ging Mark, um den nächsten Punkt seines übervollen Tagesprogramms in Angriff zu nehmen.
    Einer dieser Punkte war, daß er Ulla Showell als Assistentin in Lily Betaughs Arbeitsgruppe unterbrachte, und in den folgenden Wochen zeigte sich, daß es mehr als eine bloße Notlösung war. Damit war ein Problem beantwortet, das ihm einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte: was die Tochter Admiral Showells während eines unbefristeten Aufenthalts in der Station anfangen sollte, ohne allen anderen im Weg zu sein. Aber es stellte sich heraus, daß Ulla noch in anderer Weise nützlich war. Sie konnte Mark ungefähre Angaben über die Routen der Marinepatrouillen in der Nachbarschaft der Kolonialwelten machen, die sie schützen sollten. Nach diesen Angaben war es Mark in Zusammenarbeit mit Maura Vols möglich, diejenigen Routen zu bestimmen, die für einen Angriff von außen strategisch am günstigsten lagen – sollten die Meda V’Dan ihm den Gefallen tun, gegen Einheiten der Marine loszuschlagen.
    »Ich kann nicht verstehen«, sagte Ulla in einem Gespräch, das sie ungefähr drei Monate nach ihrer Rückkehr von der Flottenbasis führten, »warum Sie glauben, die Meda V’Dan seien darauf aus, Marinepatrouillen anzugreifen. Sie haben niemals ein Schiff der Marine angegriffen, nicht seit den frühen Tagen der Kolonien, als die Flotte aufgebaut wurde, und selbst die Marine vertrat immer die Ansicht, daß jene Angriffe damals Irrtümer waren. Solange die Flottenbasis existiert, hat kein Schiff der Meda V’Dan jemals ein Marineschiff auch nur bedroht.«
    »Jetzt könnten sie es tun«, sagte Mark.
    »Aber warum?« beharrte Ulla. »Jedesmal, wenn die Station mit Meda V’Dan Waren austauscht, warnen Sie die Fremden vor den Marinepatrouillen. Gleichzeitig geben Sie ihnen zu verstehen, sie sollten sich nichts dabei denken, wenn einige von ihren sogenannten Renegaten einmal eine solche Patrouille überfallen, weil Sie die Täter schon bestrafen würden. Aber warum sollten die Meda V’Dan überhaupt den Wunsch haben, sich mit der Marine anzulegen?«
    »Um herauszufinden, welche militärische Stärke wir hier haben«, sagte Mark nach einer Pause.
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Ich glaube, ich sehe jetzt klar«, sagte sie. »Ihre Warnungen haben also im Grunde den Zweck, die Meda V’Dan zu Aktionen gegen Marineeinheiten herauszufordern. Ist das richtig?«
    »Ja«, sagte Mark. Er entdeckte, daß seine Kiefer so fest zusammengepreßt waren, daß die Muskeln schmerzten.
    Sie schwieg eine Weile, schien nachzudenken. »Ich finde das unmoralisch«, sagte sie endlich. »Sollte Ihre Rechnung eines Tages aufgehen, werden Marineangehörige sterben. Wollen Sie den Tod dieser Leute auf Ihr Gewissen nehmen? Ich meine, indirekt würden sie auf Ihr Betreiben umkommen, nicht wahr? Und warum das alles? Suchen Sie ein Alibi für einen Krieg gegen die Meda V’Dan?«
    Es war fast schmerzhaft, mit welchem Scharfsinn sie seine geheimen Pläne bloßlegte und sezierte.

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