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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Theoretisch konnte jeder von Mauras Schülern selbst ein Schiff navigieren, aber in der Praxis navigierte Maura das Flaggschiff, und der Computer gab ihre Zahlen an die übrigen Schiffe weiter, die gehorsam folgten, obwohl jeder der angehenden Navigatoren seine eigenen Berechnungen machen und mit den vorgegebenen Resultaten vergleichen sollte.
    Mark holte tief Atem, dann sagte er: »Weder das eine noch das andere.« Er hatte lange auf diesen Moment hingearbeitet. Nun, da er gekommen war, löste er ein seltsames Gefühl aus, als ob ein unmöglicher Traum sich plötzlich in Wirklichkeit verwandelt hätte. »Wir werden zur Welt der Meda V’Dan gehen und ihre Stadt angreifen.«
    Paul und Maura blieben stumm. Mark blickte zu ihnen auf und sah, daß sie ihn ungläubig anstarrten.
    »Ihr habt recht gehört«, sagte Mark. »Das ist ein Befehl. An die Arbeit.«
    Maura ging in ihren Navigationsraum. Paul wandte sich ab und machte sich an seiner Kommunikationsanlage zu schaffen.
    Drei Positionsänderungen brachten sie an den Rand des Systems, das die Welt der Meda V’Dan enthielt. Bevor der letzte und entscheidende Positionswechsel stattfand, sprach Mark über Funk zu den Besatzungen aller sechzehn Schiffe.
    »Die Aufklärer«, sagte er, »warten in einer Entfernung von einem Planetendurchmesser. Sollte etwas schiefgehen, so werden sie sofort zur Station Abruzzi zurückkehren. Die Kreuzer werden auf Kommando gemeinsam angreifen und die Stadt einmal langsam überfliegen, wobei größtmögliche Zerstörungen anzurichten sind. Sollte es kein Abwehrfeuer geben, werde ich vielleicht einen zweiten Angriff anordnen. Andernfalls haben alle Schiffe so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Gibt es keine Verfolgung, so werden wir uns am Rand dieses Systems zum gemeinsamen Rückflug formieren. Sind sie hinter uns her, so wird jedes Schiff für sich die Heimreise machen. Ist das klar? Ich bitte um Bestätigung.«
    Nacheinander antworteten die einzelnen Schiffskommandanten.
    »In Ordnung«, sagte Mark, als sie fertig waren. Er schnallte sich in seinen Sitz. »Alle Schiffe übernehmen die Daten vom Flaggschiff.«
    Sie griffen an.
    Die Stadt der Meda V’Dan lag an diesem Tag unter einer dichten Wolkendecke. Die Schiffe durchstießen sie in achthundert Meter Höhe, und plötzlich waren die tiefgestaffelten Reihen der identischen Gebäude direkt unter ihnen.
    Mark gab den Feuerbefehl, und die Glutstrahlen ihrer Waffen beharkten die Stadt, rissen die dünnen Metallwände der Gebäude auseinander und legten Bahnen der Verwüstung durch das Areal der schimmernden Türme.
    Sie waren nur fünf Sekunden über der Stadt selbst, dann trafen ihre Waffen nur noch die glasigen Schlacken und nackten Felsen jenseits, und Mark ließ das Feuer einstellen. Die Stadt hinter ihnen war eine Hölle von Feuer und Explosionen.
    »Das sollte genügen«, sagte Mark ins Mikrophon. »Abflug.«
    Das Flaggschiff beschleunigte, daß er einer Ohnmacht nahe war. Dann waren sie aus der Atmosphäre, und die jähe, zuckende Veränderung eines kurzen Positionswechsels brachte sie an den Rand des Systems.
    »Verfolger!« sagte Paul heiser. »Dutzende von Schiffen.«
    »Wir verschwinden von hier«, sagte Mark ins Mikrophon. »Keine Formation, jedes Schiff für sich. Vorwärts!« Er schaltete die Bordsprechanlage ein, hielt das Mikrophon zu und sagte zu Maura: »Warten Sie noch, bis die anderen weg sind.«
    »Hunderte von Schiffen«, sagte Paul von seinem Ortungsgerät. Seine Stimme klang nicht mehr heiser, es war eine Benommenheit in ihr, als habe er etwas zu melden, das zu glauben sein Verstand sich weigerte. »Und immer neue kommen nach, wie schwärmende Bienen. Die erste Welle hat schon Positionen gewechselt und ist hinter uns … Keine fünfzig Kilometer, würde ich sagen, und holt rasch auf.«
    Die anderen Kreuzer um das Flaggschiff verschwanden nacheinander wie projizierte Bilder, wenn der Projektor ausgeschaltet wird. Mark zählte neun, dann sieben … vier … eins …
    »Kreuzer Jonas!« bellte Mark ins Mikrophon. »Was ist los?«
    Er bekam keine Antwort. Dann verschwand auch der letzte Kreuzer.
    Im nächsten Augenblick war der Bildschirm leergefegt, und er starrte mit Paul in einen stillen und friedlichen Sternhimmel, vier Lichtjahre vom System der Meda V’Dan entfernt.
    »Nach Hause?« fragte Mauras Stimme aus der Sprechanlage.
    »Flottenbasis«, sagte er.
    »Ja, Sir«, antwortete sie.
    »Zur Flottenbasis? Jetzt?« fragte Paul mit gedämpfter Stimme. »Wie sollen

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