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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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die Bank weiter nach vorne zur Tafel und rief: »Hier ist das Stöckchen!«
    Der Narder drehte ruckartig den Kopf, machte einen Satz quer durch den Raum und landete auf allen vieren vor der Tafel, direkt neben dem Jungen mit dem Handy.
    Mike aber warf das Handy aus dem Fenster und der Narder sprang unverzüglich hinterher.
    »Jetzt!«, rief er ihr zu.
    Piper verstand. Sie nutzte den Augenblick und hechtete nach vorne zum Pult, griff nach dem Schlüssel und stürmte zur Tür.
    Von draußen hörte sie den Narder. Es klang so, als versuche er, an der Wand des Schulgebäudes hochzuklettern.
    Piper steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Sie sah, wie der Junge sich ein Stück weiße Kreide in die Hosentasche steckte.
    »Mach schon«, spornte er Piper an. Die sagte nur: »Danke.« Dann kam der Narder wieder durchs Fenster in die Klasse gesprungen.
    Piper öffnete die Tür, so schnell es ihr möglich war. Sie stolperte nach draußen, drehte sich um und sah den Narder, der zum Sprung ansetzte.

11. Kapitel

    Noch immer steckte ihr der Schrei stumm in der Kehle. Piper schnappte nach Luft und zitterte am ganzen Körper. Die Tür war geschlossen und der Narder war fort. Es war ruhig.
    Sie schaute sich um.
    »Das ist ja mein Zimmer«, staunte Piper. Sie saß auf dem Teppich mit den weichen Flausen, der Radiowecker zeigte 00:00:00 an, draußen vor ihrem Fenster mit den orangefarbenen Gardinen war Nacht. Kein Mucks war im Haus zu hören, gerade so, als sei sie ganz allein.
    Ich bin ganz allein, dachte sie.
    Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. Alles war exakt da, wo es hingehörte. Das Bett, der Schreibtisch, der Schulranzen gleich daneben. Die Stofftiere und Bücher in dem Regal zwischen dem Bett und dem Schreibtisch. Die Poster an den schrägen Wänden, der Kleiderschrank mit dem Spiegel neben der Tür.
    Sie stand auf und betrachtete ihr Spiegelbild. Hatte sie sich verändert? Doch bevor sie sich diese Frage beantworten konnte, sah sie noch etwas anderes im Spiegel. Etwas, das hinter ihr stand und auf gar keinen Fall in ihr Zimmer in St. Ives gehörte.
    Den Schrankkoffer.
    Ja, es war genau der Schrankkoffer aus Buckbridge-in-the-Moor, der da offen mitten in ihrem Zimmer stand.
    Jemand hatte ein Post-it darangeheftet. Mit einer krakeligen Handschrift standen nur wenige Worte darauf:
    Du hast die Abenteuer gemeistert.
    Leb wohl!
    Das war alles?
    Piper nahm das Post-it in die Hand und betrachtete es.
    Sie lugte vorsichtig in den Schrankkoffer; so, als erwarte sie eine unliebsame Überraschung.
    Konnte es denn wirklich so einfach gewesen sein? Sie hatte die drei Türen gefunden und jetzt durfte sie nach Hause?
    Piper überprüfte die Sachen, die im Schrankkoffer lagen. Es war alles noch da, nichts fehlte.
    Sie dachte an die Piraten, die Spinnen, den Narder und alles andere auch. Vor allem fragte sie sich, was aus Mike geworden war.
    Dann kletterte sie in den Schrankkoffer, setzte sich hin und zog den Deckel zu. Dunkelheit umfing sie, doch jetzt hatte Piper keine Angst mehr. Sie fühlte sich plötzlich ganz leicht. Hatte der Rastlose nicht gesagt, dass sie nur dann zurückkehren konnte, wenn sie die Langeweile, die sie hergebracht hatte, nicht mehr bei sich trug?
    Ja, Piper Hepworth lächelte, weil sie spürte, dass jetzt alles gut werden würde.
    Dann machte sie den Deckel wieder auf, stieg aus dem Schrankkoffer und sah sich um.
    »Ich bin wieder da!«, sagte sie und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Es war ein schönes Gefühl, wieder in Buckbridge zu sein. Das schräge Dach und die hässliche Holzvertäfelung an den Wänden, die schwarz-weißen Bilder in den alten Rahmen, die Teppiche mit dem fiesen Muster. Ja, dies war, ganz ohne Zweifel, ihr Zimmer oben im Cottage von Onkel George.
    Piper ging zum Fenster und schaute nach draußen.
    Es regnete noch immer, ein ungemütlicher Nieselregen, der die saftgrüne Gegend wie Nebel einlullte, und ein kalter Wind ließ den Fensterrahmen klappern.
    Piper nahm das Bettzeug aus dem Schrankkoffer und trug es zum Bett. Dann kroch sie selbst ins Bett, und bevor sie noch einen Gedanken denken konnte, war sie schon eingeschlafen.
    Als sie wach wurde, war es hell. Der Nieselregen hatte nachgelassen, das konnte sie hören. Piper gähnte, rekelte sich, setzte sich auf die Bettkante und betrachtete ihre Füße, die noch immer in den Stiefeln steckten. Herrje, sie hatte in ihren Klamotten geschlafen.
    Langsam torkelte sie aus dem Bett und schlurfte zum Schrankkoffer, an dem sich nichts

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