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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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sie auf der Wiese hinter dem Haus.
    Mona und Lisa warteten schon ungeduldig.
    »Hab verpennt!«, rief Mike den beiden Kaninchen zu.
    »Wer ist die da?«, wollten sie wissen. Beide sprachen gleichzeitig, rümpften die kleinen rosa Nasen und legten vorsichtig die Ohren an.
    »Das ist… eine lange Geschichte.«
    »Ich bin Piper«, sagte Piper.
    »Hi«, sagten Mona und Lisa. Wieder gleichzeitig.
    »Sie kommt mit in die Schule«, erklärte Mike.
    Die beiden Kaninchen musterten sie erst von oben bis unten, dann lächelten sie freundlich. Piper fühlte sich trotzdem irgendwie fehl am Platz. Sie dachte an Mr Reddingshurst und Mr Travis und daran, dass sie Tieren gegenüber vorsichtig sein sollte. Eigentlich traute sie nur Belstone. Und der trug auch keine Klamotten, im Gegensatz zu den beiden Kaninchen.
    »Wir sind spät dran«, sagte Mona.
    »Ja und wie«, pflichtete Lisa ihr bei.
    »Na dann, nichts wie los«, sagte Mike.
    »Ohne uns wärst du aufgeschmissen«, sagte Mona und stupste ihn an.
    »Ja, wir sind hier, um auf Mike aufzupassen«, teilte Lisa Piper mit.
    Piper stand im hohen Gras und konnte nicht anders, als zu lächeln. »Das ist wirklich… cool.«
    Ein leichter Wind, der nach dem Meer roch, wehte zu ihnen herüber.
    »Du hast es doch nicht vergessen?«, fragte Mona.
    Mike machte ein unschuldiges Gesicht. »Was denn?«
    »Wir schreiben eine Mathearbeit.«
    »Oh«, sagte er schnell. »Wann denn?«
    Mona verzog das Gesicht. »Heute natürlich.«
    »Oh«, machte Mike ein zweites Mal.
    »Bist du gut in Mathe?«, fragte er Piper.
    Doch ihr Gesicht sagte wohl schon alles.
    »Mist«, sagte er.
    »Ja, Mist«, antworteten auch Mona und Lisa und dann rannten sie los. Mona und Lisa hoppelten vielmehr, was, zugegebenermaßen, auf zwei Beinen und in Schuluniform etwas seltsam aussah.
    »Was kommt denn dran?«, wollte Piper wissen. Sie musste sich anstrengen, um mitzuhalten.
    Mona japste: »Geometrische Grundbegriffe.«
    Piper kratzte sich müde am Kopf.
    Sie erinnerte sich entfernt an Sätze wie Mit der Winkelmaßskala des Geodreiecks lassen sich nur spitze und stumpfe Winkel messen und Ein Rechteck mit den Seitenlängen a und b hat den Umfang U = 2(a + b) . Mathematik war mindestens so gruselig wie Kellerspinnen.
    »Wir sollten auch die Aufgaben zum Kreisumfang machen«, erinnerte sich Mona.
    »Und eine Aufgabe wie die mit den Kühen könnte auch noch kommen«, gab Lisa zu bedenken.
    »Kühe?« Piper erschrak.
    Sie erinnerte sich an eine Aufgabe aus ihrem Mathematikbuch:
    Bauer Jones beschwert sich bei Bauer McDougall, weil dessen Kühe durch ein Loch im Weidezaun auf sein Feld laufen und alles kaputt trampeln. Er will deshalb einen Elektrozaun ziehen. Wie lang muss der Zaun sein?
    Und während sie an ihren Mathematikunterricht dachte und mit Mike und seinen beiden Kaninchen zur Schule lief, verlosch sachte, doch stetig das Bewusstsein, dass sie eigentlich noch immer in Septemberland war.
    Sie war jetzt Piper auf dem Weg zur Schule. Piper, die mit zwei Kaninchen in Schuluniform und einem Jungen namens Mike die Schule in der Orwell Road erreichte, durchs Tor flitzte, die Treppe hinaufpolterte, den Korridor entlangrannte und gerade noch rechtzeitig in den Klassenraum stürmte. Dort setzte sie sich auf ihren Platz zwischen Mona und Lisa. Mike saß weiter hinten bei den anderen Jungs. Dazwischen hockten, neben ein paar weiteren Kaninchen, drei Biber, ein müder Dachs, fünf nervöse Rehkitze, zwei Ratten, vier Wiesel und ein Schaf. Ganz vorne saßen ein paar gackernde Hühner, die furchtbar nervten. Alle waren natürlich in Schuluniform.
    Mona fragte: »Was machen wir eigentlich heute Nachmittag?«
    »Wir können mit den Rädern bis runter zum Hafen fahren«, schlug Lisa vor, »und dort quatschen und den Schiffen zuschauen, wenn sie anlegen.«
    »Oder wir radeln rüber zu Bauer Barnes und ärgern seine Kühe«, schlug Mona vor.
    »Ja, wir starren sie so lange an, bis sie weggehen«, meinte Lisa.
    Piper grinste.
    Gerade wollte sie sich an dem Gespräch beteiligen, als es klingelte.
    »Morgen!« Ihr Mathelehrer, Mr Darren, stürmte in den Klassenraum. Er war klein und stachelig und trug, wie immer, einen blauen Nadelstreifenanzug, ganz korrekt und ordentlich. Eigentlich sah er recht normal aus, abgesehen von der Tatsache, dass er ein Igel war.
    »Ruhe!«, bellte er und knallte laut einen Stapel Aufgabenblätter aufs Pult. »Ich möchte sofort beginnen!« Wirbelwindig begann er, die Blätter auszuteilen. »Denkt an die Lineale,

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