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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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verändert hatte. Sie ließ den Deckel zuknallen, für alle Fälle. Da jedenfalls würde sie nie wieder hineinsteigen, so viel war mal klar.
    Dann ging sie nach unten, wo Onkel George schon in der Küche hantierte und dabei genauso viel Krach machte wie Pipers Mutter. Geschwister, dachte sie nur.
    »Morgen«, begrüßte er sie.
    »Morgen.«
    So, wie es aussah, hatte er sie nicht vermisst. Piper fragte sich, wie lange sie wohl fort gewesen war.
    »Toast?«
    Sie nickte. »Mit Honig«, bat sie und setzte sich an den Tisch. Sie war ganz schön hungrig.
    Im Radio lief etwas von Madonna. Onkel George wippte mit dem Fuß zur Melodie, während er ein Honigglas auf den Tisch vor Piper stellte. Wie immer sagte Onkel George nicht viel.
    »Was gibt’s Neues?«, fragte Piper schließlich.
    »Drüben bei der Brücke ist der Bach über die Ufer getreten«, antwortete er.
    »Hm«, machte Piper.
    Klang ja interessant.
    »Hat die Wiese mit den Apfelbäumen von Miss Lancester überschwemmt.«
    Dramatisch, dachte Piper und lächelte. Sie war glücklich, wieder hier zu sein. Alles war so normal. Es war wunderbar, in einer Welt zu leben, in der alles einfach so normal war.
    »Und bei dir?«, fragte Onkel George und gab ihr zwei Scheiben Toast auf den Teller.
    »Ich habe von einem Narder geträumt«, sagte Piper.
    »Von einem Marder?«, fragte Onkel George. Er aß seinen Toast im Stehen und wuselte dabei in einem Berg von Zetteln herum. Noch bevor Piper antworten konnte, sagte er: »Papierkram. Ich hasse Papierkram.«
    Piper biss in den Toast. Der Honig schmeckte köstlich. Sie dachte an den Baum und die Bienen und den Dachs.
    »Bevor ich es vergesse«, sagte Onkel George, »deine Eltern kommen dich heute abholen.«
    Piper schaute auf. Hatte sie richtig gehört?
    »Heute schon?«
    Onkel George nickte und zwinkerte ihr zu. »Ich dachte, dass dich das freut.«
    Piper starrte ihn an.
    »Na ja, es ist schon langweilig hier für ein Mädchen.«
    Sie sagte nichts.
    »Ich bin ja nicht blind.« Wenn er lächelte, dann sah er aus wie ihre Mutter.
    »Sie kommen beide?«
    Onkel George nickte.
    »Hierher?«
    Er biss in seinen Toast, nippte am Kaffee. Dann setzte er sich zu Piper an den Tisch. »Auf Skye findet ein Fest statt.« Skye war die Hebriden-Insel, auf der ihre Eltern ein Bed & Breakfast gebucht hatten. »Ein Kulturfestival.«
    Piper ahnte, was passiert war.
    »Die Insel ist voller Touristen. Und dein Vater…«
    »Er hasst Touristen.«
    Onkel George nickte.
    »Deswegen«, sagte er, »kommen sie so schnell zurück.«
    Piper wusste gar nicht, was sie sagen sollte, und deshalb sagte sie auch nichts und konzentrierte sich auf ihren Honig-Toast. Sie wusste ja nicht einmal, über welchen Teil der Neuigkeit sie sich mehr freuen sollte. Dass sie Buckbridge schon so bald verlassen würde oder dass ihre Eltern beide hierherkamen, was einfach wunderbar war und nur bedeuten konnte, dass sie die Reise schon bald nachholen würden. Denn so waren sie nun mal. Und dann würde es ihnen nicht mehr gelingen, ihre Tochter abzuschieben.
    Ha!
    In der Gewissheit, dass nun doch alles gut werden würde, beendete Piper ihr Frühstück.
    »Ich muss dann mal los«, verabschiedete sich Onkel George.
    »Ist gut«, sagte Piper.
    »Sie kommen bestimmt erst gegen Abend«, meinte er, »und ich bin heute Mittag wieder da.«
    »Ist gut«, sagte Piper noch mal.
    Onkel George sah sie lange an und sagte nach einer Weile auch: »Ist gut.«
    Dann ließ er sie allein zurück.
    Und nachdem Piper eine Zeit lang vor Glück in der Wohnung getanzt hatte, beschloss sie, einen kleinen Spaziergang zu machen, um sich von Buckbridge-in-the-Moor zu verabschieden.
    Zuerst ging sie nach hinten in den Garten. Es war ruhig in den Bienenstöcken. Piper trat nah heran und hielt das Ohr gegen den Kasten. Von innen vernahm sie ein ganz, ganz leises Summen. Vermutlich war das Bienenvolk noch müde, immerhin war es kühl und in dem Wolkengrau war keine Sonne auszumachen. Wäre Piper eine Biene gewesen, hätte sie auch länger geschlafen an diesem Tag.
    »Keine Angst«, sagte sie, obwohl niemand sie hören konnte, »ich klaue euch keinen Honig.«
    Sie ging den Weg zum Haus zurück und sah Pfotenspuren auf dem Boden.
    Vielleicht war Belstone ja hier gewesen?
    Sie lächelte.
    Das, was sie erlebt hatte, kam ihr wie ein Traum vor. Die sprechenden Tiere in dem Wald. Der Rastlose. Der Narder. Mr Darren.
    Da dämmerte ihr auf einmal, was der Narder eigentlich war. Es war ein Anagramm. Wenn man die Buchstaben,

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