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Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf

Titel: Pippi Langstrumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Inseln, die ich je gesehen habe.“
    Sie ließ schnell das Boot in den See gleiten, befreite das Pferd von seiner Last und packte alles zusammen auf den Boden des Kahnes. Annika und Thomas und Herr Nilsson sprangen hinein. Pippi streichelte das Pferd.
    „Ja, mein liebes Pferd, so gern ich möchte, aber ich kann dich nicht bitten, mit im Boot zu sitzen. Ich hoffe, du kannst schwimmen. Das ist ja ganz einfach. Du machst es nur so:“
    Sie ließ sich mit den Kleidern ins Wasser fallen und machte ein paar Schwimmstöße.
    „Das ist furchtbar lustig, das kannst du mir glauben. Und wenn du noch mehr Spaß haben willst, kannst du Walfisch spielen. So:“
    Pippi nahm den Mund voll Wasser, legte sich auf den Rücken und sprudelte wie ein Springbrunnen. Das Pferd sah nicht so aus, als ob es das besonders lustig fände, aber als Pippi in das Boot kletterte und losruderte, warf das Pferd sich ins Wasser und schwamm ihr nach. Walfisch spielte es allerdings nicht. Als sie beinahe an der Insel waren, rief Pippi:
    „Alle Mann an die Pumpen!“ Und eine Sekunde später:
    „Umsonst! Wir müssen das Fahrzeug verlassen! Rette sich, wer kann!“
    Sie stellte sich auf die hintere Ruderbank und stürzte sich kopfüber ins Wasser. Sie tauchte bald wieder auf, ergriff die Fangleine des Bootes und schwamm an Land.
    „Ich mußte für alle Fälle den Sack mit Eßwaren retten, die 159

    Besatzung kann ebensogut an Bord bleiben“, sagte sie. Sie machte das Boot an einem Stein fest und half Thomas und Annika an Land. Herr Nilsson brauchte keine Hilfe.
    „Ein Wunder ist geschehen!“ rief Pippi. „Wir sind gerettet!
    Bis auf weiteres zum mindesten. Wenn es keine Kannibalen und Löwen hier gibt!“
    Auch das Pferd hatte jetzt die Insel erreicht. Es stieg aus dem Wasser und schüttelte sich.
    „Na, da haben wir auch den ersten Steuermann“, sagte Pippi befriedigt. „Laßt uns Kriegsrat halten!“
    Sie nahm ihre Pistole, die sie einmal in einer Seemannskiste auf dem Boden der Villa Kunterbunt gefunden hatte, aus dem Sack. Mit der Pistole in höchster Bereitschaft, schlich sie sich, vorsichtig nach allen Seiten spähend, vorwärts.
    „Was ist denn, Pippi?“ fragte Annika unruhig.
    „Mir schien es, als ob ich das Knurren eines Kannibalen gehört hätte“, sagte Pippi. „Man kann nicht vorsichtig genug sein. Das hätte sich gerade gelohnt, vor dem Ertrinken gerettet zu werden, nur um einem Kannibalen zum Mittagessen vorgesetzt zu werden!“
    Aber es waren keine Kannibalen zu sehen.
    „Ha, die haben sich zurückgezogen und sich in einen Hinterhalt gelegt“, sagte Pippi. „Oder sie sitzen da und studieren das Kochbuch, um zu sehen, wie sie uns zubereiten sollen. Und das kann ich euch sagen, wenn sie mich zusammen mit Mohren servieren, verzeihe ich es ihnen niemals. Ich kann Mohren nicht ausstehen!“
    „Hu, Pippi, sprich doch nicht so“, sagte Annika zitternd.
    „Na, kannst du Mohren auch nicht leiden? Also, jetzt wollen wir so bald wie möglich unser Zelt aufschlagen.“
    Und das tat Pippi. Es war bald an einem geschützten Platz aufgestellt, und Thomas und Annika krochen rein und raus und waren vollkommen glücklich. Ein Stück vor dem Zelt legte Pippi einige Steine zu einem Ring zusammen und tat Stöcke 160

    und Holzstücke hinein.
    „Oh, wie herrlich! Wird jetzt Feuer angemacht?“ rief Annika.
    „Ja, natürlich“, sagte Pippi. Sie nahm zwei Holzstücke und fing an, sie aneinander zu reiben. Thomas sah interessiert zu.
    „Nein wirklich, Pippi“, sagte er begeistert, „willst du Feuer anmachen wie die Wilden?“
    „Nee, aber ich habe kalte Finger“, sagte Pippi, „und wenn ich sie tüchtig reibe, so wärmt das beinahe ebenso gut wie ein Lagerfeuer. Aber wo habe ich nur die Streichhölzer gelassen?“
    Bald flammte ein lustiges Feuer auf, und Thomas sagte, daß er es furchtbar gemütlich fände.
    „Ja, und so halten wir uns auch die wilden Tiere fern“, sagte Pippi.
    Annika erschrak.
    „Was für wilde Tiere?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
    „Mücken“, sagte Pippi und kratzte sich nachdenklich einen großen Mückenstich auf dem Bein.
    Annika atmete erleichtert auf.
    „Ja, natürlich auch Löwen“, fuhr Pippi fort. „Aber gegen Pythonschlangen und amerikanische Bisons soll es nichts helfen.“ Sie streichelte ihre Pistole. „Aber du kannst ganz ruhig sein, Annika. Mit der hier retten wir uns sicher, selbst wenn eine Feldmaus kommen sollte.“
    Nun deckte Pippi Kaffee und Butterbrote auf, und die Kinder saßen

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